Wie es dazu kam
Mein etwas holpriger Weg zu meinem EFD-Platz...
Letztes Jahr etwa um diese Zeit war ich ziemlich besorgt darüber was ich nach dem Abi machen würde. Ursprünglich wollte ich gleich studieren und dann ein Auslandssemester machen. Der Gedanke, direkt nach dem Abi ins Ausland zu gehen reizte mich sehr, aber irgendwie dachte ich, ach das kostet alles viel zu viel und meine Eltern wollen, dass ich gleich studiere. Genau das sagte ich zu meinem damaligen Freund, als der mich fragte, was ich denn nach dem Abi machen wollen würde. "Ein Praktikum im Ausland vielleicht", meinte ich, woraufhin er meinte: "Das kostet auch Geld." Da hatte er natürlich Recht, aber das war der Moment, in dem ich begann, mir Gedanken zu machen, wie das mit dem Auslandsaufenthalt doch klappen könnte ohne dass ich meinen Eltern allzu sehr auf der Tasche liegen muss. Aber ich wollte nicht aufgeben, nur weil ich keinen einfachen Weg hatte. Ich recherchierte, über Camp America, das mir dann doch zu teuer war und zu dem Referenzen fehlten und ich sowieso zu jung war über Working Holidays auf einem Reiterhof kam ich dann auf den Europäischen Freiwilligendienst. Mir war auch während meiner Recherche klar geworden, dass ich am liebsten einen Freiwilligendienst machen würde, weil ich denke, dass man da sowohl etwas für andere tun kann als auch viel über sich selbst lernen kann. usw. die üblichen Gründe eben.
Der Europäische Freiwilligendienst schien dann ziemlich perfekt für mich. Richtig verstanden habe ich das alles aber erst bei einem Infoabend beim JW der AWO, meiner Entsendeorganisation.
Dann begannen die ganzen Vorbereitungen, von denen die meisten EFDler wohl ein Lied singen können: Eltern davon überzeugen (war nicht schwierig, nur manchmal etwas kompliziert zu erklären, was jetzt genau was ist), Projekte suchen (Wie viele Stunden habe ich einfach mit dem Lesen der Datenbank verbracht?), hunderte Mails in die verschiedensten Länder schreiben, bei denen immer nur E-Mail-Adresse und Ansprechperson unterschiedlich ist, nur auf einen Bruchteil der Mails Antworten bekommen, Motivationsbriefe schreiben (27 sinds geworden, wobei ich einige gar nicht mehr abgeschickt habe...Englisch, Französisch, Deutsch und wirklich immer individuell!), Fragebögen ausfüllen, warten, sich ärgern, dass keine Antworten kommen, die erste Absage, die erste Zusage, Zweifeln, ob das Projekt so toll ist, ein Skype-Interview (davor erst mal Skype installieren und testen, wie sowas überhaupt geht) , Hoffnung auf ein weiteres Projekt, ein Anruf, dass das andere Projekt klappt (Karfreitag, ist in Belgien kein Feiertag ;)), auf die Zusage der NA warten, die Zusage bekommen, Ausreiseseminar... und jetzt... versuchen, noch alles zu organisieren (hm. so viel ist es nicht), nochmal alle Menschen hier zu treffen, alle Probleme hier noch zu lösen, die noch zu lösen sind, mich freuen und bangen...
Ich denke, dass man schon beim Bewerben um den Platz viel lernen kann, Geduld, Durchhaltevermögen, die sichere Beherrschung der englischen Sprache (zumindest im schriftlichen Bereich) usw.
Ich bin froh, dass dieser ganze Bewerbungsbangenhoffenkram vorbei ist, andererseits finde ich es gut, dass ich diesen Weg gehen musste.
Ich glaube, wer wirklich einen EFD machen will und sich bei der Bewerbung anstrengt, findet auch wirklich einen Platz.
Nicht umsonst heißt es ja Motivationsbrief... :D
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