Welpenwache im Irrenhaus
Kurz nach meiner Ankunft kam ein weiterer Wurf auf die Welt - und Welpenwache ist ein Vollzeitjob.
Schlafen ist für Schwache
Als ich auf Seven Pines Ranch angekommen bin, habe ich neben den 17 Hunden auch die ersten zwei Welpen-Würfe kennenlernen dürfen - ein siebenköpfiger Boston Terrier-Wurf und ein sechsköpfiger Wolfshunde-Wurf (beide von Ende August). Und als wäre das nicht schon genug, war eine weitere Hündin nur wenige Tage von ihrer Entbindung entfernt.
Das wollte ich natürlich auf keinen Fall verpassen, und als Leah eines Nachts gegen halb drei Uhr morgens an mein Zimmer klopfte, war ich von einer Sekunde auf die nächste hellwach.
Die Welpen sind ein Mix aus Boxer und Boston Terrier (in Züchterkreisen als Boston Boxer bezeichnet) und der letzte Welpe kam gegen 7:30 am Morgen zur Welt - die ersten fünf kamen im 45-Minuten-Abstand, der sechste nach längerer Pause, was bei Hundegeburten wohl normal ist.
Und dann fing die Arbeit erst richtig an.
In den ersten paar Tagen müssen die Welpen und ihre Mutter dauerhaft unter Beobachtung gehalten werden, für den Fall, dass die Mutter sich aus Versehen auf eines ihrer Kinder setzt oder es beim Positions-Wechseln zwischen ihr und der Wand einquetscht. Tagsüber ist das kein Problem, mit drei Helfern im Haus neben der regulären Bevölkerung war immer jemand da, um ein Auge auf die Welpen zu halten, aber für die ersten paar Nächte haben wir tatsächlich in Schichten geschlafen, damit über Nacht immer jemand bei den Neugeborenen ist und aufpasst, dass ihnen nichts zustößt.
Mittlerweile sind die Welpen alt (und die Mutter routiniert) genug, dass wir nur noch ab und an einen Blick in die Box werfen, und die Mutter traut sich mittlerweile auch wieder, die Welpen für mehr als nur ein paar Sekunden aus den Augen zu lassen.
So bleibt mehr Zeit, um mit den anderen Würfen zu spielen - denn die fordern ihrerseits Aufmerksamkeit und Bespaßung. Quietschende Geschwister beißen macht wohl nur halb so viel Spaß wie auf einem Schnürsenkel herumzukauen oder die Sofaecken anzunagen.
Trotz der Energie, die es kostet, auf die Welpen aufzupassen und mit den älteren Welpen zu spielen kann ich es kaum erwarten, bis der neue Wurf die Augen öffnet und beginnt, die Welt außerhalb der Box zu erkunden - beim Wachsen kann man ihnen bereits fast zusehen.