Welcome to Russia
Meine Reise nach Russland und die ersten Tage in St. Petersburg
Vor fast einer Woche hieß es auch endlich für mich Sachen packen und los gehst in das weite unbekannte Russland. Da dachte ich wäre es mal an der Zeit alle auf den fast neusten Stand zu bringen.
17/09-19/09
Die Reisebeginnt! Mit einer bis zum Platzen vollgestopften Reisetaschen, einem nicht weniger vollem Rucksacke und meinem Handgepäck. Der große Abschied wird durch die 20-minütige Verspätung hinausgezögert, aber irgendwann heißt es dann wirklich und endgültig: Alle fest drücken und Tschüss sagen. Mit mir im Bus sitzen Anna, Vivien und Elmar. Felix und Jurek werden wir erst in Riga treffen. Doch als wir in den Berliner ZOB einfahren, gibt es die erste kleine Überraschung. Da sehen wir doch wirklich Felix und Jurek neben unserem Bus stehen. Und so stellte sich heraus, dass unsere Busse sich ein kleines Wettrenne abliefern und fast die gleiche Strecke fahren. In Marijampole findet das Wettrennen ein Ende und wir steigen zu Felix und Jurek in den Bus nach Riga. Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, dass wir unsere erste Nacht in einem anderen Bus verbracht haben. Denn nach dem Umsteigen saßen wir in einem Gefährt, in dem es nach Schweiß und Essen roch, einer anfing zu singen und sich von irgendwo weiter vorne die lieblichen Klänge eines Rasierapparats untermischten. Der ganze normale Reisebus-Albtraum. Aber Gott sei Dank sind es ja nur noch 5 Stunden bis nach Riga. Dort kommen wir bei strömenden Regen am Mittwochabend an und warten in einem riesigen Hauf von Gepäck auf unseren letzten Bus, der uns direkt nach St. Petersburg bringt.
Nachts um eins stehen wir endlich an der Grenze nach Russland an. Dort müssen alle ausstiegen und ihre Pässe zeigen. Außerdem auch noch das gesamtes Gepäck raus schleppen und durch die Passkontrolle zerren. Wir stellten uns innerlich schon auf ewige Zollkontrollen ein. Doch alles verläuft dann doch reibungslos. Ohne Verluste geht die Reise weiter.
Nach einer weiteren und nahezu schlaflosen Nacht sind wir am Donnerstagmorgen endlich in St. Petersburg. An der Bushaltestelle warten schon die Mitarbeiter von Perspektiviy (unsere Aufnahmeorganisation) und begrüßen uns herzlich in der Kulturhauptstadt Russlands. Danach geht es mit Taxis in unsere neuen Wohnungen.
Ich fahre zusammen mit Jenja (Freiwilligenkoordinatorin) zu meiner und Elmars neuer Wohnung in der ломоносова упица (Lomonosova Ulitza ) 16. In einem Hinterhof versteckt befindet sich unser neues Zuhause. Ich wohne jetzt im 4. Stock. Noch bevor wir auspacken oder schlafen, kommt das wichtigste zu erst. Das Internet! Für schlapp 5 € bekommen wir einen Vertag mit 40 GB und 4000 Einheiten für SMS oder Anrufe. Jenja zeigt uns dann ein wenig unsere nähere Umgebung und dann heißt es erst mal ausräumen.
20/09
Für den Freitag haben wir als WG beschlossen, nach dem Ausschlafen ein wenig die Umgebung zu erkunden. Wir laufen ohne großen Plan Richtung нева (Neva = großer Fluss in St. Petersburg) und Ermitage, vorbei an prachtvollen Gebäuden und schönen Altbauden. Da versteht man wirklich, warum St. Petersburg den Titel Kulturhauptstadt Russlands trägt.
Am Abend treffen wir uns noch mit andern Freiwilligen in einer Bar nicht weit von unseren Wohnung, trinken russisches Bier und tauschen uns über die Macken unserer neuen Wohnungen aus.
21/09 & 22/09
Auf dem Programm für Samstag steht Flohmarkt, in der Hoffnung günstig ein paar Dinge für unsere WG zu ergattern… leider weniger erfolgreich. Umso erfolgreicher war dafür unsere große Küchen-Aufräum-Aktion am Abend, die, wie es sich für Russland gehört, von Vodka-Shots begleitet wurde. Wundervolle 3 Stunden haben wir damit verbracht, abzuwaschen und auszusortieren. In unserer Abstellkammer konnten wir dabei schöne Schätze unsere Vorbewohner finden. Wir sind alle nur erstaunt, dass sich zwischen all den Mänteln, Hemden und Gewürzen keine Tiere eingenistet hatten. Nach dem wir am Sonntag den ein wenig ernüchternden Flohmarktbesuch durch drei neue Teppiche von Ikea wieder wett gemacht hatten, fühle ich mich in der Wohnung schon fast zuhause.
Ab Morgen beginnt dann der Ernst des Lebens… doch dazu mehr im nächsten Eintrag.
Bis dahin до свидания! (Auf Widersehen!)
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