Weihnachten
Egal wo man ist, zu Weihnachten muss immer viel gefeiert werden!
Weihnachten mit "meinen" Kindern
Die offizielle Weihnachstfeier im Center wurde groß vorbereitet und mit Freude erwartet. Unsere Gäste waren vor allem Großeltern und Onkel/Tanten der Kinder. Als es dann soweit war, führten die Kinder eine Art Theaterstück auf, oder besser gesagt eine Ansammlung von Liedern, Gedichten, Tanz, einer Geschichte und einer Theaterszene. Und natürlich musste auch der Weihnachtsmann kommen und hatte für jeden ein Geschenk dabei. Das bestand größtenteils aus Kleidung und Schuhen, aber ein Spielzeug war auch dabei.
Danach begann dann das große Umziehen, Taschen Packen, Formulare ausfüllen und Verabschieden, und die meisten Kinder gingen "nach Hause" zu den Großeltern oder anderen Verwandten, wenigstens für ein paar Tage in den Weihnachtsferien. Das war erst einmal eine sehr schöne Aufbruchsstimmung, aber auf der anderen Seite gibt es ja trotzdem noch ein paar Kinder (im Moment sieben), die bei uns geblieben sind, und das war dann teilweise doch recht traurig. Jetzt haben wir also erst mal eine sehr übersichtiliche Gruppe... In den nächsten Tagen war die Stimmung dann aber auch bei den Zurückgebliebenen gut und irgendwie gemütlich, weil einfach nicht so viel Trubel ist mit nur wenigen Kindern.
Weihnachtsessen mit den Koleginnen
Gemeinsam mit (fast) allen Betreuerinnen aus dem Center, den Chefinnen und mir als (leider einziger) Freiwilliger gab es ein großes Weihnachtsessen.
Wenn Moldauer feiern, gibt es immer viel zu Essen, und es schmeckt exzellent. Auf unserem Tisch standen also ein Salat (mit Mais und Ei), ein Karottensalat, eingelegte Pilze, Nudeln, zwei Sorten Fisch, Oliven, Wurst- und Käseplatten, Brot und (!) zwei ganze gebratene Hühnchen. Und als davon das meisten aufgegessen war, kam der Nachtisch an die Reihe... In der Mitte Tiramisu, dazu Pralinen, so was ähnliches wie Mäusespeck, Bananen und Trauben. Zu trinken gab es Sekt, Wein, Saft, Kaffee und Tee. An dem Tag habe ich danach kaum mehr etwas gegessen...
Natürlich war es auch echt toll, mal mit allen Kolleginnen auf einem Haufen zu sitzen, auch wenn ich die Konversation natürlich noch nicht komplett verstanden habe, ich wusste doch eigentlich immer, worum es gerade ging. Außerdem haben sich alle gegenseitig Geschenke überreicht. Ich hab sogar auch was bekommen von meiner Chefin, nämlich einen Regenschirm und ein Notizbuch. Echt nett.
Weihnachten "zu Hause"
In letzter Zeit habe ich jedes Mal ein Problem, wenn ich die Worte "zu Hause" benutze. Denn im Moment gibt es zwei Mal zu Hause: Einmal in Deutschland, bei meiner Familie und meinen Freunden, und einmal hier in Moldawien, in meiner WG und meinem Zimmer und natürlich bei neuen Freunden. Auch wenn ich in Moldawien geblieben bin, hatte ich also ein Weihnachten "zu Hause".
Mit den Freiwilligen haben wir am 24.12. schon Weihnachten gefeiert, und zwar mit einem internationalen Abendessen in meiner WG. Auf dem Tisch standen Reissalat aus Japan, gebackener Käse aus England, gebackenes Gemüse aus Finnland, Blätterteigtaschen aus Frankreich, Fleischbällchen aus Schweden und Heringssalat aus Deutschland, und zum Nachtisch Marmorkuchen aus Österreich und Süßigkeiten aus Moldawien. Es war ein sehr gemütlicher und leckerer Abend.
Am 25. kamen wir dann noch mal in etwas kleinerer Runde zusammen für Gesellschaftsspiele (es ist schon immer wieder ein kleines Wunder, was unsere Vorgänger in dieser Wohnung alles zurückgelassen haben :) ), und zum Punsch-trinken zusammen.
So war es doch ein ziemlich anderes, aber trotzdem schönes Weihnachten in diesem Jahr. Außerdem können wir zum Glück noch weiter feiern, nämlich zum orthodoxen Weihnachtsfest hier am 07.01..
Weihnachts-Theater
Vor dem eigentlichen Weihnachten waren wir ziemlich viel beschäftigt mit der Weihnachtsaktion von ADVIT. Es war ein Theaterstück für die Kinder in den verschiedenen Centers, das wir mit einigen Freiwilligen und einer Mitarbeiterin von ADVIT vorbereitet haben. Unser Publikum musste durch Basteln dabei helfen, das Weihnachtsfest zu retten - und das haben die Kinder auch jedesmal gut und meistens mit Begeisterung hinbekommen. Und wir hatten auch Spaß am Schauspielern, Tanzen und Singen. Nach sechs Aufführungen, fünf davon an direkt aufeinanderfolgenden Tagen, war es dann aber auch mal wieder gut...
Ganz viele verschiedene kleine Sachen habe ich natürlich auch noch gemacht, so gab es einen Weihnachtsbazar von einer Wohltätigkeitsorganisation, wo man sehr gut Spezialitäten aus verschiedenen Ländern probieren konnte, auf dem Weihnachstmarkt im Zentrum haben wir "Izvar", also Glühwein getrunken, und ab und zu gibt es mal eine Party oder man geht abends noch in eine Bar.
Mit Bianca habe ich in diesem Jahr, wie ich es sonst zu Hause auch gemacht habe, Pfefferkuchenhäuser gebacken. Bei ihr ist es ein klassisches Hexenhaus geworden (nur mit nem Drachen auf dem Dach...), und meines ist mehr von Moldawien inspiriert. Das war auch eine sehr lustige Aktion, denn das Backen hat (nachdem wir die richtige Einstellung des Gasofens gefunden hatten) gut funktioniert wie sonst auch. Passende Dekoration zu finden war ebenfalls möglich, nur mit den von Bianca heiß ersehnten Lebensmittelfarben wurde es schwierig. Denn die hatten wir zwar einmal in einem Supermarkt gesehen, danach aber nie wiedergefunden. So mussten wir uns halt etwas anderes einfallen lassen - so wird man kreativ :)