Vorweihnachtszeit – besinnliche Zeit?!
Bei mir war vor Weihnachten ordentlich was los, sodass ich gar nicht zum bloggen gekommen bin, dies will ich jetzt nachholen.
Zum einen gab es da einen internationalen Jugendaustausch über Poesie im MCT an dem junge Leute aus Italien, Estland, Rumänien und Slowenien teilnahmen. So herrschte im Jugendzentrum "fullhouse" und jeden Abend waren Aktivtäten geplant, z.B. Landesabende und eine Jam-Session. Auch hatten die Teilnehmer über den Tag verteilt Workshops und zwischendurch Kaffeepausen, deren Snacks und Getränke die Freiwilligen vorbereiten mussten. Zusammen mit der Spanischen Freiwilligen habe ich dann auch an einem Abend für alle gekocht und festgestellt, dass für 30 Personen zu kalkulieren gar nicht so einfach ist. Nach recht stressigen zwei Stunden hat der Nudelauflauf aber zum Glück doch allen geschmeckt. Zum anderen haben die Freiwilligen der Region Zasavje (=Trbovlje, Hrastnik, Zagorje) mit den Freiwilligen von Litija ein neues Projekt gestartet, dass EVS (European Volunteer Service) promoten soll und gleichzeitig auch zeigen soll, dass uns die Region hier, die in Slowenien eher negativ behaftet ist aufgrund der industriellen Vergangenheit, mögen und wir gerne hier sind. So trafen wir uns mindestens zwei Mal pro Woche am Abend abwechselnd in unseren Städten, um erst eine konkrete Projektidee zu finden und diese dann weiterzuentwickeln. Wir einigten uns darauf einen Flashmob an den Bahnhöfen dieser Städte zu machen, da die Bahn sie alle miteinander verbindet. Den Tanz zum Balkanhit „GazGaz“ dachten wir uns gemeinsam aus und übten fleißig. Da am Ende dieses Projektes ein Film als Resultat und gleichzeitig Dokumentation heraus kommen soll, filmte eine Freiwillige schon bei den Proben alles. Auch werden wir uns irgendwie unserem Land entsprechend stereotypisch kleiden, um Multikulturalität auszudrücken und zudem Flyer verteilen, um den Leuten zu erklären, was dies alles soll und auch was Europäischer Freiwilligendienst eigentlich ist. Bei den Proben hatten wir neben der wirklichen „Arbeit“ immer sehr viel Spaß und wachsen richtig zusammen. Jetzt im Januar haben wir unsere Aktionswoche bei der wir den Flashmob tatsächlich durchführen. Ich werde euch berichten.
Ebenfalls im Dezember startete ich „Deutsch-Konversation“ an der Schule als Zusatzangebot für Schüler, die interessiert daran sind mehr Deutsch zu sprechen. Da die Sprachniveaus in den unterschiedlichen Jahrgangstufen natürlich verschieden sind, habe ich nun eine kleine Gruppe von Abiturienten und eine eigentlich recht große Gruppe von Neuntklässlern, die es allerdings bisher nie schaffte komplett aufzutauchen. Mit den Älteren läuft alles sehr gut, wir treffen uns einmal pro Woche und sprechen über verschiedene Themen, z.B. vor Weihnachten darüber wie in Deutschland bzw. Slowenien Weihnachten gefeiert wird, wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten liegen, aber auch über Allgemeineres wie Musik oder Filme. Ich habe meistens eine kleine Präsentation mit Bildern oder Schlagworten, um ein bisschen Struktur in der Stunde zu haben, aber da es nicht wie Unterricht, sondern lockerer sein soll, sitzen wir meistens im Kreis und jeder spricht abwechselnd. Wenn wir einmal vom Thema etwas abkommen ist das auch nicht weiter tragisch, da es hauptsächlich darum geht sich zu trauen Deutsch zu sprechen. Natürlich macht es den Schülern auch Spaß mir schwierige slowenische Wörter beizubringen, bzw. zuzuhören wie ich verzweifelt versuche Wörter wie čmrlj (Hummel) auszusprechen. Bei den Jüngeren war es bisher so, dass einmal zwei Mädels da waren und ein anderes Mal zwei andere Mädels. Es ist zwar auch schön in kleinen Gruppen zu sprechen, da es dann individueller ist und die Einzelnen mehr Chancen bekommen zu sprechen, aber eigentlich ist es so nicht gedacht, deswegen werde ich die Schülerinnen noch einmal ansprechen, ob sie wirklich Interesse haben teilzunehmen. Auch muss ich hier die Stunde anders gestalten und versuchen einfaches Deutsch zu sprechen, was gar nicht so leicht ist. Bisher haben wir uns einen Ball zugeworfen und dabei dann demjenigen eine Frage gestellt, die über alles Mögliche gehen kann. So kann ich die Schülerinnen besser kennen lernen und sie mich auch und außerdem können sie den Wortschatz verwenden, den sie schon kennen. Als ich eine Präsentation über Winter mit ihnen besprochen habe war dies etwas schwierig, da natürlich alle Wörter, wie beispielsweise „Schneeflocke“ neu sind. Allerdings kann ich das Wort dann einfach auf Deutsch sagen und sie auf Slowenisch so dass ich auch dabei lerne. Alles in allem gefällt mir die Arbeit alleine mit den Schülern sehr gut, da ich die Stunde selbst planen kann und offen auftreten kann.