Von einer Klassenfahrt, über ein Wohnzimmerkonzert zu einem Tanzauftritt
Eine Woche Carcassone, ein Wochenende in Marseille, eins in Avignon und wieder zu Hause sein!
Nachdem ich aus Marseille wieder heimgekommen bin ging es am Montag danach (20.05) für mich direkt weiter mit einer Schulklasse und zwei meiner Kollegen nach Carcassone. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ziemlich begeistert bin von dem Arbeitsumfeld "Klassenfahrt". Ich habe super viel über das Mittelalter gelernt und es ist nicht so anstrengend wie eine Freizeit, weil alle Aktivitäten schon vorgeplant sind. Meine Aufgabe war es dann eher die Kinder zu begleiten, Haare zu stylen, sie zum Aufräumen zu animieren und einzunorden wenn irgendwer Blödsinn gemacht hat. Ich finde solche Städte wie Carcassonne sehr beeindruckend wenn man sich mal überlegt wann und wer da schon durchgelaufen ist und wie die Stadt überhaupt errichtet worden ist. Bei der einen Burgbesichtigung auf einem Berg, hat uns der Archäologe darauf aufmerksam gemacht, wie anstrengend es ist einen Stein aus einer Gesteinswand zu hauen und dann auch noch passend zu formen. Über diesen Teil der Errichtung einer solchen Burg habe ich vorher nie nachgedacht. Leider hat das Wetter nicht wirklich mitgespielt und wir mussten im Regen durch den Matsch zu einer anderen Burg hochwandern und hatten von dort aus nur eine Nebelwand als Aussicht. Dennoch wurde am letzten Abend der Grill angeschmissen und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben eine Wurst in dieser Länger gesehen (siehe Foto). Wir waren während der Woche in einer Jugendherberge untergebracht und ich habe dort zwei nette Amerikaner kennen gelernt, deren Eltern Mormonen sind und die beiden haben mir dann etwas über die Religion erzählt. Das fand ich super interessant und jetzt kann ich mir darunter auch mehr vorstellen. Außerdem habe ich mich in der Woche super mit den Lehrern und mit Nora und Jeremy (meine Kollegen) verstanden, so dass die Woche richtig Spaß gemacht hat. Es war eine interessante Erfahrung mal auf der Seite der Lehrer zu stehen und dennoch hat man Abends das Gefühl selber auf einer Freizeit zu sein, wenn man sich mit den anderen Jugendlichen aus der Unterkunft unterhält und sich dann mit anderen im Raum in sein Stockbett legt.
Am Freitag ging es dann nach Hause und für mich am Samstag weiter nach Marseille. Da Kirstin die letzten beiden Wochen mit ihren Eltern unterwegs war, hatte ich keine Lust das Wochenende alleine hier zu verbringen und außerdem hatte mich Thomas eingeladen. Zwei Freunde aus Deutschland waren bei ihm zu Besuch und ich bin immer gerne in deutscher Gesellschaft. Wir haben gemeinsam Fußball geschaut und haben dann mit zwei Französinnen einen netten Abend in seiner schon leergeräumten Wohnung (da er bald wieder nach Deutschland zurückgeht) verbracht.
Nach über einem Monat habe ich dann die letzten beiden Wochen mal wieder im Centre gearbeitet. Ich bin jetzt in der Gruppe mit den 9-12 jährigen und das ist ein ganz schön anstrengendes Alter muss ich sagen! Man kann mit ihnen zwar alle Aktivitäten durchführen auf die man so Lust hat, aber wie es mein Chef ausgedrückt hat: "In dem Alter fängt es an schwierig zwischen Jungs und Mädchen zu werden und hört dann nie wieder auf."Ich habe mich darüber gefreut, dass ich mich darüber gefreut habe wieder da zu sein und alle Leute zu sehen. Ich fühle da nach der langen Zeit wirklich zugehörig und bin viel entspannter bei den Aktivitäten mit den Kindern.
Letztes Wochenende bin ich nach der Evaluation mit Pistes, nach Avignon gefahren. Dort hat in Ronjas Wohnzimmer ein Canadier ein Konzert mit seiner Gitarre gegeben. Das war mal ein ganz besonderes und gemütliches Ambiente für ein Konzert und genau meine Musik. Auf der Party danach habe ich einige interessante Menschen kennen gelernt. Neben den Franzosen waren noch andere Freiwillige und Couchsurfer dort, so dass es wieder eine ganz bunt gemischte Gruppe war. Am Samstag habe ich dann noch die Pont du gard besichtigt und war ein weiteres Mal von der magischen Atmosphäre eines solchen Ortes beeindruckt.
Gestern wurde den ganzen Tag über der Juli, der Sommerferien geplant und ich muss sagen, dass mein erster Eindruck von meinem Team sehr positiv ist! Ich denke, das kann lustig werden! Nur merkwürdig, dass die Sommerferien jetzt schon geplant werden, da wir nach den Sommerferien quasi fertig mit unserem EFD sind...
Abends war der Abschlussabend von meiner Tanzschule hier und ich habe mit meiner Gruppe Hip-Hop vorgetanzt. Ich habe seit ich 10 bin nicht mehr vor einem Publikum getanzt und war super aufgeregt! Dadurch, dass wir so viel unterwegs waren habe ich einen Monat Training verpasst und damit auch den zweiten Teil der Choreographie. Deswegen sind mir auf der Bühne natürlich ein paar Fehler unterlaufen, aber es war besser als ich erwartet hatte und es gibt einem einen riesigen Adrenalinkick auf so einer Bühne zu stehen.
Jetzt versuche ich in den nächsten Tagen die Unibewerbungen fertig zu bekommen und die Sommerferien weiter zu planen. Euch noch einen schönen Sonntag!