Viva la vida!
...über Weingläser-Geschichten, durchtanzte Nächte und neue Erkenntnisse.
Also, zu allererst: Entschuldigt bitte, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe! Es ist unglaublich viel passiert in den letzten Wochen und es war mir einfach nicht möglich, Zeit für einen Blogeintrag zu finden. Nach dem letzten sehr negativen Blogeintrag kann ich euch sagen: Es geht mir wieder gut. Vielen Dank für alle, die mir in meinem kleinen Tiefpunkt beigestanden haben. <3
Die letzten Wochen war ich auf ganzen zwei Seminaren, eins in Polen und eins in Deutschland. Des Weiteren fand die große Wiedervereinigung zweier Liebender statt, die genau 569 Kilometer voneinander trennen, laut Google Maps. Ja, ich spreche von mir und dem besten Freund auf Erden. <3
Ich glaube, ich habe selten so viel gelernt, erfahren, geweint, gelacht, geliebt...wie in diesen drei Wochen. Deshalb ist es schwer, es für euch kurzzufassen. Aber ich werde es versuchen. Jaja, die ersten schmunzeln schon: „Das schafft sie doch nie!“ Ihr habt Recht, sich kurzfassen war noch nie meine Stärke. Einer der Gründe, warum meine Inhaltsangabe oft die schlechteste Bewertung in meiner Arbeit bekam! :D
Die Woche in Warschau beim On-Arrival-Training kann ich getrost zu einer der schönsten und interessantesten meines Lebens zählen. Zusammen zu arbeiten mit Menschen verschiedenster Nationalitäten ist wirklich sehr bereichernd. Man hat die Chance, Dinge von einem komplett anderen Blickwinkel zu sehen, man entwickelt Verständnis für andere Kulturen, man profitiert von Unterschieden! Während dieser Woche habe ich am eigenem Leib erfahren und verstanden, was Europa bedeutet: Vielfalt, Freude, Menschlichkeit, Freundschaft. Aber jetzt genug geschwärmt, was ist eigentlich passiert?
Viel zu früh stand ich am Montag auf, um meinen Zug um 07:00 Uhr zu bekommen. Dank einer hilfsbereiten Polin fand ich den richtigen Bus, um zum Hostel zu kommen. Ich war super gut gelaunt, das Wetter war klasse und ich war echt sehr froh, Abstand von meinem momentan schwierigen Alltag zu bekommen. An der Rezeption traf ich dann auf meine ersten Freiwilligen-Kollegen. Sie kamen aus Frankreich und Spanien und arbeiten im Norden Polens. Bis ich die Spanierin allerdings verstand, musste sie den Satz drei Mal wiederholen. Englisch mit spanischen Akzent...welch eine Freude :D Die super süße Spanierin Berta kam dann mit mir gemeinsam auf das Zimmer, was mich echt freute. Es dauerte nicht lange und die nächsten kamen dazu. In meinem Zimmer lebten zwei Mädchen aus Spanien (Berta und Irene), eine aus Georgien (Anuka) und eine aus Italien (Davy). Schnell stellte sich heraus, dass Anuka und Davy auch in Wroclaw arbeiten. Richtig gut, dass ich mit ihnen auf einem Zimmer gelandet bin!
Unsere Seminarleiter Michael und Elisa machten die ganze Woche über einen wirklich sehr guten Job. Mit vielfältigen Methoden brachten sie uns dazu, uns alle kennenzulernen. Wir mussten uns nach Tätigkeit, Alter, Länge des EVS, Herkunft, Arbeitsort etc. ordnen. Außerdem wurden wir immer wieder in verschiedene Gesprächsgruppen eingeteilt mit Menschen, die wir noch nicht kannten. Wir bekamen Gesprächsthemen vorgegeben, während wir durch einen sehr schönen Park in Warschau spazierten, dem Lazienki-Park. Das ganze fühlte sich anfangs seltsam und fast wie Speeddating an, aber es führte tatsächlich zu guten Unterhaltungen und zum gestärkten Zusammenhalt innerhalb der ganzen Gruppe. Die ganze Zeit während des Seminars machten wir beinahe alles zusammen, auch wenn das nicht selten Probleme machte. Welches Restaurant hat schon 25 Plätze an einem Tisch frei, welche Bar ist groß genug für so viele Menschen auf einmal..? Trotzdem schafften wir es irgendwie, jeden Abend auszugehen. Gut, einen Tag Pause gab es tatsächlich. Und zwei Tage setzte ich freiwillig aus, da ich natürlich schon wieder erkältet war. Die härtesten unter uns waren allerdings die Spanier, sie feierten jeden Tag und blieben immer am längsten. Respekt! :D
Egal, ob krank gesund, mit Kater oder ohne; jeder von uns nahm an jedem Seminartag teil und gab sein Bestes. Jeder Morgen begann mit einer kurzen Polnisch-Einheit (viele konnten so gut wie gar kein Polnisch, manche waren auch erst eine Woche hier in Polen!). Danach wurden Themen bearbeitet, die wir uns am Anfang des Seminars gewünscht hatten. Über ein Gruppenspiel lernten wir, dass Teamwork nur mit sehr viel Kommunikation und Verständnis für Unterschiede funktionieren kann. Michael meinte, ein häufiger Denkfehler sei, jedem gleich viel Arbeit geben zu wollen und das als fair zu verstehen. Viel wichtiger sei, Aufgaben nach Fähigkeiten und Talenten zu verteilen, Teammitglieder zu betreuen, sich viel abzusprechen und gegenseitig zu helfen. Die Person mit den Leitfähigkeiten sollte diese Fähigkeiten erkennen können und bewusst Aufgaben verteilen und für eine gute Atmosphäre im Team sorgen können. Unser nächster Themenwunsch hieß „Kultur“. Dies war für mich einer der interessantesten Parts, bei denen ich nicht nur erkannte, wie „deutsch“ ich in vielen Situationen bin oder denke und wie andere Kulturen meine deutsche Kultur sehen, sondern ebenfalls was in diesen Fällen in anderen Ländern üblich ist.
Ein Experiment für euch: In eurem Unternehmen arbeiten nun Spezialisten aus anderen Ländern. Am ersten Tag kommt euer neuer Mitarbeiter ganz verwundert zu euch, und fragt, wo denn der Kaffee und der Kuchen ist und warum niemand Zeit hat, mit ihm zu quatschen, er habe gerade so viel zu erzählen, schließlich war er letzte Woche im Urlaub in Afrika und und und...
Was würdet ihr dazu sagen?
…
Wenn ich ehrlich bin, wäre mein erster Gedanke: „Ist er faul? Haben er keine Lust zu arbeiten? Kann er seine Erlebnisse nicht nach der Arbeit mit seinen Kollegen austauschen?“
Warum ich so denke und ihr vielleicht auch, kann man tatsächlich mit unserer Kultur in Verbindung bringen. Denn in anderen Ländern ist es völlig normal, während der Arbeitszeit eine halbe Stunde Kaffee zu trinken und über das Privatleben zu sprechen. Warum man das dort nicht als faul ansieht? Nun, man nennt die Arbeitsweise dieser Kulturen „beziehungsorientiert“. Sie legen sehr viel wert darauf, dass Kollegen einander persönlich kennen und eine gute Atmosphäre im Büro herrscht. Für sie ist es wichtig zu wissen, was im Leben der anderen vorgeht, um mit ihnen zusammenarbeiten zu können. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass es sehr nützlich sein kann zu wissen, ob jemand vielleicht gerade einen Streit mit seinem Partner hat, da ich dann weiß, dass er an diesem Arbeitstag weniger belastbar und vielleicht gereizt sein kann. Vielleicht rede ich ihm dann besonders gut zu, übernehme einige seiner Aufgaben... Ja, man verliert dadurch eine halbe Stunde Arbeitszeit, aber für diese Menschen ist dies keineswegs ein Verlust, sondern ein wichtiger Beitrag zu guter Teamarbeit. Sieht man nach Deutschland, wird Privates von der Arbeit eher getrennt. Während der Arbeitszeit gilt es, die Zeit effektiv und konzentriert zu nutzen, um sein Geld wert zu sein und möglichst schnell ans Ziel zu gelangen oder eben möglichst viel zu schaffen an einem Arbeitstag. Das liegt daran, dass Deutsche eher aufgabenorientiert denken. Die Leistung, die Teamarbeit, Kritik an einer Angestellten ist sachlich auf die Arbeit bezogen und von der Person an sich getrennt. In anderen Ländern ist diese Sachlichkeit schwierig zu verstehen, da die Person und ihre Arbeit nicht differenziert gesehen werden, sodass Kritik beispielsweise durchaus sehr persönlich genommen werden kann. (Das ist wahrscheinlich der Grund, warum meine Mentorin so wütend war, als ich ihre Meinung anzweifelte, ich dürfe nicht zum Seminar in Warschau gehen...sie hat vermutlich gemeint, dass ich ihr nicht vertraue oder dass ich sie als meine Mentorin kritisiere...) Man kann sich vorstellen, wie schwierig das werden kann, wenn diese Kulturen aufeinandertreffen und zusammenarbeiten sollen...Polen ist ein Glück ziemlich nah an Deutschland dran. Bei dieser Gelegenheit: meinen Respekt hier an alle, die diese Herausforderung immer wieder annehmen. Ein kleiner Funfact: Während unsere Seminars gab es jeden Tag zwei laaange Kaffeepausen mit Kuchen und Keksen...jetzt weiß ich warum! ;-)
Als wenn dieser Unterschiede nicht schon genug wären, kommen noch weitere dazu. Deutsche kommunizieren sehr direkt, während andere Kulturen eher indirekt kommunizieren. Hier ist Polen deutlich anders als Deutschland. In der Arbeit wird zwar überwiegend direkt kommuniziert, aber in persönlichen Beziehungen hauptsächlich indirekt. Eine Polin würde nicht nach Hilfe für ihren Koffer fragen, sondern anfangen zu schnaufen, bis ein Mann herbeieilt und ihr den Koffer abnimmt. Sie würde in einem Raum sich über die Hitze beklagen und wie von Zauberhand würde der Pole aufstehen und das Fenster öffnen. Des Weiteren kritisiert man nicht und man spricht nicht über Konflikte, Gefühle... Das war ein Schock für mich. Ich komme aus einer Familie, in der ich über alles reden konnte, gerade über Konflikte. Es war uns wichtig, nichts unter den Teppich zu kehren. Jetzt werde ich auf einmal mit Tabu-Themen konfrontiert. Eins davon lautet Politik. Was?!?! Ich rede viel zu gerne darüber...allerdings ist mir schon aufgefallen, dass Polen bei dem Thema emotional werden können und stets eine beinahe unumstößliche Meinung haben. Das ist wohl auch typisch polnisch. Ein anderes Tabu-Thema ist Religion. Auch eines meiner liebsten Diskussionsthemen. Ich hätte die Polen so gerne über den Katholizismus ausgefragt, einiges in Frage gestellt, vielleicht sogar darüber gestritten. Allerdings lehrte man mich, dass dieses Thema in Polen etwas sehr Privates ist und er sehr viel Zündstoff bereit hält, da die Kirche viel Macht hat in Polen und viele stolz sind zum Beispiel auf den polnischen Papst. Den Stolz eines Polens anzufechten oder sogar zu brechen durch zum Beispiel einen Witz ist ein verheerender Fehler, wie es an Marcel erfahren durfte
Da Kultur so viele verschiedene Facetten hat und nur schwer greifbar ist, ließen unsere Coaches uns in Gruppen mit bestimmten Themen in der Stadt Interviews führen. Meine Gruppe hatte das Thema „No-Go's in Polen“. Und davon gab es nicht wenige. Neben Regeln die mit Aberglauben zu tun haben und den Tabu-Themen darf man nicht über rot gehen (das wird teuer!), nicht mit Schuhen in eine Wohnung eintreten (auch, wenn der Gastgeber es anbietet), sich nicht mit den Händen in den Taschen unterhalten, man sollte niemals über das Gehalt sprechen, das Thema Tradition vermeiden, beim ersten Treffen keinen oder wenig Körperkontakt haben, etwas mitbringen bei einem Besuch, sich stets für das Essen bedanken und nicht in der Öffentlichkeit Alkohol trinken (kauft man Alkohol, muss man ihn verstecken und darf ihn nicht öffentlich „zeigen“...)
Unser Coach war ein Deutscher, der nach Polen ausgewandert ist. Als er und seine Frau polnischen Besuch hatten, hat er ihnen Kekse angeboten und sie verneinten. Also stellte er die Kekse wieder weg. Nach einer Weile stellte seine polnische Frau die Kekse unauffällig wieder hin und die Gäste nahmen sich einen Keks. Er fühlte sich betrogen, aber das ist die polnische Mentalität. Erstmal nein und dann ja. Daran muss ich mich als eher direkte Deutsche erst einmal gewöhnen...
Apropro Mentalität, die „Weinglas-Geschichte“ habe ich ja noch gar nicht erzählt. Es waren einmal vier Weingläser, die standen in der Küche. Unausgepackt und völlig neu, standen sie da ganz allein. Als Leonie sie erblickte, wunderte sie sich nur: „Was machen denn die Gläser da? Wem gehören die? Warum hat niemand etwas gesagt?“ Doch getan hat sie nichts. Ignoriert und etwas beleidigt standen dort die Weingläser. Niemand nahm sich ihrer an. Schließlich kam der Besitzer und beschwerte sich lauthals, über die Ignoranz! Die lieben armen Gläser stehen hier schon seit Tagen. Und niemand erbarme sich ihrer?? Hatte denn niemand das Bedürfnis, die Gläser von ihrem Leide zu befreien? All diese Fragen konnte Leonie nur verneinen. Was war bloß geschehen, was kann das wohl sein? Zwei Menschen und vier Weingläser. Zwei Persönlichkeiten, zwei Kulturen. Vier Weingläser und viele Denkweisen. Die vier verlassen Weingläser standen auch noch heute noch dort, wie kann das sein? Ratter....ratter...und schließlich klick. Das Drama hat ein Ende, die Gläser ein neues zuhause und wieder hat Leonie etwas neues gelernt.
Ihr versteht nur Bahnhof? Na dann fühlt ihr euch so wie ich in dieser Situation. Warum ich die Gläser schließlich auspackte? Die Antwort lautet: indirekte Kommunikation. Nach langem nachdenken kam ich schließlich darauf, warum Marcel vier Weingläser unausgepackt in die Küche gestellt und sich bei mir über meine Ignoranz beschwert hatte. Ich musste um drei Ecken denken, um darauf zu kommen. Mir fiel ein, dass vor einem Monat circa Mattis mal erwähnt hatte, dass er gerne Wein trinkt und wir ja gar keine Weingläser haben. Marcel hat diese Bemerkung sehr aufmerksam aufgenommen und wollte uns ein Geschenk machen; neue Weingläser. Als Deutsche funktionierte mein Gehirn eher theoretisch und sachlich: „Warum steht das da? Wem gehört es? Warum hat der Besitzer es nicht ausgepackt?“ Ein polnischer Mensch würde vielleicht denken: „Wow super, neue Weingläser! Wer hat die denn für uns gekauft? Ich packe sie gleich mal aus und bedanke mich!“ (also eher pragmatisch und er hätte die indirekte Kommunikation verstanden.) Ich hätte zumindest ein kleines Zettelchen gebraucht mit: „Für euch!“ oder eine nette Schleife, um das direkt als Geschenk zu erkennen. Später sprach ich noch mit Marcel darüber und er erklärte mir, dass Polen ungerne Geschenke annehmen (erst nein, dann ja...ihr erinnert euch?) und er es deshalb so nebenbei und eher nicht als Geschenk definiert auf die Ablage gestellt hatte...so unterschiedlich kann man denken.
Ich könnte über dieses Thema noch ewig reden. In Gesprächsgruppen haben wir nämlich auch viel über andere Länder gelernt, jeder hat sein eigenes Land repräsentiert und dann hatte man vorgegebene Gesprächsthemen wie: Beziehungen in deinem Land (Eltern-Kind- Mann-Frau, Lehrer-Schüler), Bildung, Religion, Flüchtlinge, Politik... mega interessant. Ich habe so viel neues erfahren! Ein riesen Highlight war auch die Überraschung für uns: Polnische traditionelle Tänzer kamen zu uns, tanzten und sangen und brachten uns sogar einige Tänze bei. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht! :D
Wenn wir kein Seminar hatten, waren wir entweder essen oder trinken :D Ein Abend war besonders toll. Wir waren in einer Bar, die auch eine Tanzfläche besaß mit DJ und Diskokugel. Die Musik war super, der DJ machten einen guten Job...von spanischen Songs bis Rock war alles dabei. Wir tanzten bestimmt vier Stunden am Stück; im Kreis, zu zweit, Paartanz, Macarena...später gingen wir noch in einen Club, in dem allerdings nur Disco Polo gespielt wurde. Das ist ungefähr zu vergleichen mit dem Deutschen Schlager...nicht so mein Fall. Aber im angetrunkenen Zustand war es doch ganz gut zu ertragen und wir tanzten weiter. Die Spanier mit ihren Hüftschwung, die Italienerin ganz frei, die Deutschen eher zurückhaltender auf ihre Art und Weisen, die Georgierin selbstbewusst wie sonst was, die Franzosen immer auf der Suche nach einer Cherie (Klischeealarm!!) und die Polen um uns herum...stets als Paar! Ja, in polnischen Diskotheken tanzen Frauen eher selten allein. Sie haben kaum eine Chance. Die polnischen Männer sind eher nicht schüchtern, wenn es um eine Tanzaufforderung geht. Ein „Nein“ hindert sie nicht unbedingt...das durfte selbst ich schon erfahren! :D Warum ich „selbst ich“ sage? Nun, als 1,83m große Frau trauen sich die wenigsten Männer in Deutschland, mit mir zu tanzen. Aber hier in Polen war ich bis jetzt kein einziges Mal feiern, ohne dass ich nicht mindestens einmal aufgefordert wurde! :D Vielleicht liegt das auch daran, dass das in Polen nicht unbedingt etwas bedeutet, der Junge also gar nicht unbedingt etwas von dir möchte. In deutschen Diskos...nun ja, die kennt ihr ja. Die Jungs hier lernen tanzen auf Familienfeiern und Hochzeiten und einige haben ihren Spaß daran gefunden und das finde ich echt super :-)
Ich habe hier in Warschau auch einige Freunde gefunden. Davy, eine Italienerin, die Rockmusik mag und mit der man sich sehr gut unterhalten kann. Agi, eine interessante Ungarin, die auf irischen Folk steht und gerne fotografiert, so wie ich. Und Johannes, tatsächlich ein !Deutscher! aus Köln, der ebenfalls musikalisch in die rockige Richtung geht und einen guten Gesprächspartner darstellt. Alle Menschen, die ich dort kennengelernt habe, waren mega nett, aber das werden wohl die sein, von denen ihr noch einmal hört! :-)
So, mein Eintrag wird schon wieder zu lang. Deshalb mache ich es kurz:
Mein Wochenende mit Tim war traumhaft schön. Wir haben an einer Free-Walking-Tour (Sightseeing geführt von Einheimischen gegen eine Spende) teilgenommen, wir hatten Pfannkuchen zum Frühstück und ein Candle-Light Dinner, ich habe ihm bei einem langen Spaziergang die Stadt gezeigt, wir waren bei einem Volleyball-Spiel, wir haben ein klassisches Konzert in der Philharmonie besucht, wir waren beim Reformationsgottesdienst und der „Martin-Luther-Zwerg“-Einweihung, er hat meine Mentorin kennengelernt und meine Arbeitsplätze gesehen und sogar an meinem Polnisch-Unterricht teilgenommen und einige Wörter Polnisch gelernt, wir waren Burger essen, haben zusammen gekocht, wir waren mit Marcel feiern...und haben unsere Zeit zu zweit genossen. Der Abschied war schwer, aber nun haben wir neue Kraft, weiterzumachen. Eine Fernbeziehung ist nicht immer einfach, aber sie lehrt einen unheimlich viel. Ich kann nur sagen: Seid dankbar, wenn ihr eure Lieben immer um euch herum habt. Das ist nicht selbstverständlich! <3
Das Seminar in Berlin war auch sehr lehrreich. Das Thema war Fake-News. Ich habe gelernt, wie man sie erkennt und entlarvt. Die Teilnehmer waren aus Ungarn, Polen, der Ukraine, Deutschland und aus Rumänien. Wieder super Persönlichkeiten, offene Leute...und das Beste ist, dass ich mich mit der Tochter meiner Mentorin angefreundet habe, Emilia heißt sie. Ich hatte sie schon einmal getroffen, aber der Kontakt war wieder abgerissen. Auch wunderschön war ein Treffen mit meinem Papa auf ein Bier in eine berliner Bar und viele Treffen mit meiner Freundin Alina, die jetzt in Berlin studiert!
So, über meinen neuen Mitbewohner „Jorge“, das Laternenfest und den Besuch meiner Freundin Laura hört ihr beim nächsten Mal. Do widzenia!