Verliebt in Nordirland
Schon ein Monat um! Für kleeblatt3 vergeht die Zeit in Nordirland fast zu schnell. Aber es passiert auch viel: Feste, Ausflüge, eine Parade in Newcastle und Rugby-Spielen stehen auf dem Programm.
Ich hätte es wirklich nie für möglich gehalten: die Zeit vergeht schneller als ich dachte! In einer Woche ist schon der erste von zwölf Monaten um... Und: es gefällt mir immer noch total gut hier, ich habe mich ziemlich gut eingelebt, komme mit allen relativ gut klar und nehme an sozialen Aktivitäten teil...
Seit meinem letzten Eintrag hat sich eigentlich nicht viel verändert... Ich arbeite immer noch von Montag bis Freitag, komme mit den Kollegen gut klar und auch mit den Kindern, naja gut, meistens zumindest. Heute habe ich zum Beispiel zwei Stunden lang mit zwei Mädchen Monopoly Junior gespielt und ansonsten malen und basteln wir viel, aber ich muss natürlich auch aufräumen und den Fußboden fegen und wischen... Schwierige Situationen im Umgang mit den Kindern gibt es natürlich, zum Beispiel bin ich in totale Panik ausgebrochen als ein acht Monate altes Kind gespuckt und gehustet hat und rot angelaufen ist und ich feststellen musste, dass sie eine Paillette in ihrem Mund hat... Ich dachte sie stirbt... aber mir wurde gesagt, dass das nicht macht, es wäre nur einmal durch ihren Körper gewandert wenn ich es nicht gesehen hätte.... ^^ Und einmal wurde ich auch schon angespuckt, weil ich es einem Kind nicht recht gemacht habe und einfach mal "Nein" zu etwas gesagt habe... aber so was passiert... (und ich habe auch keine Spucke abbekommen. :P)
Mein Training war auch super, neben den Sachen, die wir zum EFD noch wissen mussten und den anderen Freiwilligen, die ich kennen gelernt habe, habe ich mich vor allem gefreut, dass wir viel über die irische Kultur und Lebensweise gelernt haben. So haben wir Irish Stew gekocht (war sogar ganz lecker, auch wenn es braune Pampe ist...), haben Fish und Chips gegessen (nicht mein Fall...), waren im Pub und haben typische nordirische Getränke gekostet (Guinness, Cider, Harp, Bailey's, Whiskey...) und haben eine nordirische Tea-Party gehabt, auf der wir neben (zum Großteil schrecklichen) nordirischen Süßigkeiten, auch mal eine "nordirische Pizza" und "frittiertes Kartoffelbrot" probieren durften (beides sehr lecker :)). Außerdem haben wir eine Einführung in Kultur, Politik etc. erhalten, aber die war eher kurz...
An den Abenden und Nachmittagen haben wir versucht soviel wie möglich von der irischen Nordküste zu sehen, also waren wir am Giant's Causeway, in Dunluce Castle und in der Bushmill's Destillery, in der echter irischer Whiskey hergestellt wird...
In Belfast wieder angekommen habe ich mich direkt auf die Suche nach einem geeigneten Rugby-Verein für mich gemacht, denn Rugby-Spielen, das war eines der Dinge, die ich in Irland unbedingt ausprobieren wollte. Und siehe da, in der Nähe von meinem Haus (ca. fünf Fahrradminuten) wird in einem Rugbyverein gerade ein neues Frauenteam aufgebaut, wobei die meisten anderen Spieler auch Anfänger sind wie ich. Ich habe mir alle Sportsachen gekauft und bin letzte Woche zusammen mit Nuria zum ersten Mal zum Rugbytraining gegangen und ich muss sagen, es hat mir total viel Spaß gemacht und ich werde diese Woche wieder hingehen... :D
Am letzten Wochenende war ich mit einigen anderen Freiwilligen in Newcastle, einer Stadt, die direkt am Meer liegt. Eigentlich wollten wir nur die Landschaft und die kleine Stadt genießen, aber wir mussten schnell feststellen, dass das nichts werden sollte. Schon aus dem Bus konnten wir erkennen, dass Unmengen von Menschen nach Newcastle gestürmt sind, mehrere Reisebusse standen vor dem Ort und als wir in den Ort fuhren sahen wir, dass die Leute sich allesamt an den Straßen versammelt hatten und auf Stühlen warteten... Wir konnten nur ahnen worauf sie warteten und ein Mitarbeiter im Busbahnhof hat uns dann die Gewissheit gegeben: Wir waren die einzigen die es nicht wussten, in Newcastle fand am Samstag eine riesige Parade der Protestanten statt (wie wir nachher erfahren haben die größte an dem Tag mit ca. 100 "Blasmusikkapellen"...). Die Orchester oder wie auch immer zogen nacheinander durch die Straßen und spielten unterschiedliche Musik und die Leute am Straßenrand haben sich daran erfreut... Uns wurde es ziemlich schnell zu viel Musik, also haben wir einen kurzen Spaziergang am Meer gemacht... als wir wieder nach Belfast zurückfahren wollten, mussten wir feststellen, dass unser Bus erst etwa zwei Stunden später als geplant losfahren konnte, weil die Parade noch im vollen Gange war... :(
Am Sonntag waren wir dann auf einem internationalen Festival in Belfast, das war sehr schön, und abends war eine Party in meinem Haus... ;)
Wie gesagt, es geht mir gut und ich freu mich hier sein zu dürfen, aber auch darauf, dass ich im Oktober Besuch bekomme. :) :*
Commentaren