Unterwegs in Aragon
Das spanische "Romeo und Julia"
Soo, nach dem ich ja hier in der Hauptstadt von Aragon bin, wurde es Zeit, sich mehr von diesem Bundesland anzuschauen. Nachdem ich in Huesca, der nach Zaragoza zweitgrößten Stadt war, ging der nächste Trip ins kleinere Teruel.
Das ist 2 Stunden Busfahrt von Zaragoza entfernt und als wir da ankamen, machten wir uns zu erst auf den Weg ins Mausoleum. Dort wird die Geschichte von Isabel und Juan Diego erzählt, dem spanischen „Romeo und Julia“. Die Geschichte der beiden geht so:
Im Jahr 1217 gab es in Teruel zwei wichtige Familien, die Marcilla und die Segura. Juan Diego Marcilla und Isabel Segura waren verliebt, doch als sie heiraten wollten, verbot Isabels Vater, der reichste Mann Teruels, die Hochzeit, da Juan Diegos Familie zu dieser Zeit kein Geld hatte. Juan Diego handelte daraufhin mit Isabels Vater einen Deal aus: er verlässt für 5 Jahre die Stadt und versucht reich zu werden; sollte ihm dies gelingen, darf er Isabel heiraten. Ihr Vater wollte sie innerhalb dieser Zeit verheiraten, aber Isabel bestand darauf, die 5 Jahre auf Juan Diego zu warten und zählte jeden Tag. Nicht so Juan Diego. Nachdem die 5 Jahre vorbei waren, stimmte Isabel ihrem Vater zu und heiratete einen anderen Mann. Kurze Zeit später gab es große Aufregung in der Stadt, Juan Diego kam mit großen Reichtümern zurück. Nachts schlich er sich in das Schlafzimmer von Isabel und ihrem Mann und bat sie, ihn zu küssen, da er sonst sterben würde. Isabel wollte jedoch ihren Ehemann nicht betrügen und küsste ihn nicht. Er bat sie noch ein zweites Mal, doch sie verneinte wieder und Juan Diego starb zu Füßen seiner geliebten Isabel. Diese weckte ihren Ehemann, erzählte ihm die ganze Geschichte und gemeinsam brachten sie ihn in eine Kirche. Bei der Bestattung am nächsten Tag trug Isabel in der Kirche ihr Hochzeitskleid. Sie küsste den toten Juan Diego und starb bei diesem Kuss. Auf Drängen der Einwohner wurden die beiden zusammen beerdigt, so dass sie zumindest im Tod vereint sind.
Okay, etwas strange vielleicht, aber die Einwohner Teruels sind sehr stolz drauf.
In der Stadt gibt es auch einige Mudejar-Bauwerke, so auch der „Torre El Salvador“. Auf den sind wir hoch, um uns die Stadt von oben anzuschauen und wir hatten echt einen tollen Blick. Ansonsten sind wir noch durch die Gässchen geschlendert und haben in einige Geschäfte geschaut, und dann die letzte Zeit der insgesamt 10 Stunden in Tapas-Bars verbracht. Teruel hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen, insbesondere auch die Architektur und der große Hauptplatz.
Zwei Tage später ging es dann auch schon wieder in den Bus, ab nach Formigal-Panticosa. Ein Skigebiet in den Pyrenäen, 15km von Frankreich entfernt. Dort hatten wir top Wetter und konnten die Sonne auf 2000 Metern Höhe genießen.
Seitdem sind auch mein Anorak und die Winterschuhe im Koffer begraben und werden erst wieder im nächsten Winter ausgegraben.
Ich freue mich drauf, bald noch viel mehr schöne Orte von Spanien kennenzulernen!
Hasta luego und bis bald!