...und um die Ecke stand er da

...als ich und meine Freundinnen unterwegs waren, unseren Bus zu erwischen, waren wir nach unserer nun neunten Woche in Indien doch tatsächlich der Meinung, wir hätten schon so einiges erlebt.
So manche skurrile Situation ging es nicht mehr zu überbieten...dachten wir.

Wir sitzen also zu viert in ein Tuktuk gequetscht mit 4 Backpackrucksäcken.
Man mag es kaum glauben, aber wir sind tatsächlich in Indien, in dem Land wo manchmal rückwärts zu scheinen läuft, irgendwie in Eile geraten.
Natürlich ist in den engen Gässchen New Delhis mal wieder alles dicht und wir kommen zu der ungewohnten Eile auch nur schleppend voran.
Als unser Tuktuk dann endlich wieder etwas Speed drauf hat, und es um eine Kurve geht, kommt zur gleichen Zeit ein ziemlich großer Zeitgenosse die Gasse entlanggeschländert...ein wunderschön bunt bemalter Elefant.

Unser Tuktuk macht eine Vollbremsung und der Elefant lässt einen erschrockenen Trompeter vom Rüssel.

Aug in Aug mit einem Rüssel der so groß ist wie das ganze Tuktuk.

Ungefähr zwei Sekunden dauert es, bis wir verstanden haben, was gerade passiert. Als wir vor Schock anfangen zu lachen, denkt sich der Elefantenreiter "vier weiße Frauen die lachen...das kann ich doch ausbauen!".
So ruft uns der Elefantenreiter herunter "Do you like elephant?? He can daaance!!!" und fängt an den Elefanten zu "lustigen" Bewegungen zu animieren.

Also - wir sitzen nicht nur gerade zu viert in einem Tuktuk mit vier Backpackrucksäcken und haben Eile, sondern haben jetzt auch noch einen Elefanten vor mir, der tanzen kann.

Zwei von unseren Mädels brüllen dem Elefantendomteur nur entgegen "Nahiiiiiii (Neeeeeeiiiiiinnnnnnn)" und er bemerkt, das es wohl gerade wirklich unpassend ist. Sofort fängt er an, an seinem Elefanten rumzufuchteln, um ihn der hautengen Gasse umzudrehen und uns Platz zur Weiterfahrt zu verschaffen. Als er es dann geschafft hatte, konnten wir weiterfahren zum Busbahnhof.

Wo wir dann zwei Stunden warteten, bis die Fahrt losging...