Überraschung!
Kurzes Update aus Holland... Nein, ihr habt euch nicht verlesen!
Na, Freunde der Sonne? Ich schreibe euch… von der Westküste der Niederlanden! Kein Witz, ich bin wirklich am anderen Ende des Kontinents. :)
Auf auf
Montag und Dienstag musste ich noch arbeiten (obwohl ich Montag mit Grippe flachlag, wer weiß wie es dazu gekommen ist… ), und dann ging es auch schon los. Denn am Mittwoch, 31.05., wurde meine Mutter 50 Jahre alt - und ich habe bereits vor Monaten beschlossen, sie dafür bei ihrem Hollandurlaub zu überraschen. Es war ganz und gar nicht einfach, nichts auszuplaudern und auch im Blog nichts zu erwähnen!
Dummerweise hat Alkie genau am selben Tag Geburtstag, und ich konnte nicht da sein - und zu allem Überfluss war das Geschenk, das ich für sie bestellt habe, noch nicht hier. (Ich sage euch natürlich nicht was es ist, denn sie liest hier auch manchmal mit… ). Also hieß es Bananenbrot im furchtbaren Kindergartenofen backen, dieses irgendwie im hinteren Teil meines Kühlschranks verstecken und vor meiner Abfahrt Juliana anvertrauen - denn am Dienstagabend ging es bereits los.
Den ganzen Kontinent schnell zu überwinden ist dann doch nicht ganz so einfach, also war die erste Etappe, im Nachtbus nach Bukarest zu kommen. Und auch wenn ich mich im leeren Bus längs auf die Rückbank legen konnte und die Nachtwache an der Raststätte in Pitesti mir um drei Uhr morgens meine Kopfhörer mit Tesa reparierte, gibt es kaum etwas, das ich mehr verabscheue als Nachtfahrten. Der Mythos von “im Bus schlafen”, er ist und bleibt ein Mythos.
Teurer Spaß
Irgendwie überlebt man dann aber doch, scheitert daran, um vier am Hauptbahnhof in Bukarest ein Taxi zu finden, welches einen nicht über den Tisch zieht, und erreicht nach etwa sechzehntausend Passkontrollen seinen Flieger nach Brüssel (näher kam ich an Westholland mit dem Flugzeug nicht) halbtot. In Brüssel war ich für einen Moment von den Socken - was für ein günstiger Flughafen! Kaffee und Waffeln im Restaurant für jeweils drei Lei? Dann setzte die Realität ein, die Euro-Realität.
Dementsprechend (gefühlt) tief musste ich also in meine Tasche greifen, um Zugtickets und auch alles andere zu zahlen. Gegen Mittag kam ich in Middelburg an, wo mich der Freund meiner Mutter abholte, und wurde plötzlich ganz nervös. Er hatte ihr aufgetischt, dass er nur schnell ein Eis holt - als ich im Auto die Nachricht “Hier ists toll, Ebi holt uns jetzt noch ein Eis und dann gehts an den Strand!” bekam, musste ich grinsen.
Als ich in der Tür stand, mit fettigen Haaren und metertiefen Augenringen - so sprachlos habe ich meine Mutter noch nie in meinem Leben gesehen. Überraschung gelungen!
Einmal tief durchatmen
Es folgten die drei wohl langweiligsten Tage seit August, aber das gar nicht im negativen Sinne. Fisch braten, am Strand liegen, Radfahren, Kaffee trinken, Zeit für alles haben. Länger könnte ich meine Zeit so nicht verbringen - aber für drei Tage war es absolut angenehm.
Trotzdem fiel mir der Abschied nicht so schwer wie sonst, denn in zwei Wochen bin ich schon wieder bei meiner Mutter, um mich um Bewerbungen zu kümmern. Und am Flughafen traf ich doch tatsächlich Marleens Mutter, im selben Flieger wie ich!
Das war also mein kurzer Ausflug aus dem Alltag raus, von dem ich euch die ganze Zeit nichts erzählen konnte. Dienstag geht es weiter, mit sechzehn Kleinkindern - hallelujah.
Wir hören uns!