Trautes Heim Glück allein (zu fünft)
Mein Zimmer und alles, was dazu gehört.
Seit nun mehr als eineinhalb Wochen wohne ich in meinem kleinen aber feinen Zimmer und habe mich auch ganz gut eingelebt. Ich wollte diesen Beitrag eigl schon viel früher verfassen, aber ich war total mit arbeiten beschäftigt und hatte mir eine fette Erkältung eingefangen. Wenn ich also mal zu hause war, lag ich nur im Bett...
Ich habe euch ja bereits im letzten Beitrag alles darüber erzählt, wo sich die Wohnung befindet und was so alles dazu gehört. Heute zeige ich euch ein paar Bilder und berichte von meinem Einzug, meinen Mitbewohnern und was es sonst noch zu wissen gibt.
Der Einzug
Am 6.9. bin ich zum letzten mal im 16-Personen-Zimmer aufgewacht und mein erster Gedanke war: Gott sei Dank! Heute Abend habe ich ein Zimmer für mich allein und ein Bett, das nicht alle 5min schwankt, weil sich die Person unter mir umdreht... Ich bin als Erstes, wie es sich gehört, wenn einen eh keiner kennt, im Schlabberlook zum Frühstück gegangen und hab mir den Bauch vollgehauen (wer weiß, wann es das nächste gibt...). Danach habe ich meinen Koffer gepackt und ausgecheckt. Mit der U-Bahn bin ich anschließend zu meiner Wohnung gefahren und habe mich nochmals darüber gefreut, dass die Wohnung so nah an der Mile End Station liegt, denn mit meinem Gepäck wollte ich nicht wirklich weit laufen... Mein Vermieter kam nur kurze Zeit nach mir an. Wir setzten uns in die Küche und haben den Mietvertrag durchgesprochen und unterschrieben. Dann habe ich meine Schlüssel gekriegt, er hat mir geholfen mein Gepäck hochzutragen und dann war ich in meinem Zimmer. Erste Amtshandlung: Aufs Bett setzten und realisieren. Das ist es also. Mein Zimmer, für das ich arbeite und das mir allein gehört, ohne Familie. Wow! Anschließend habe ich agefangen meinen Koffer auszupacken, was sich als ein wenig kompliziert erwiesen hat, denn, wie ihr auf den Bildern sehen könnt, ist mein Zimmer nicht gerade groß und als ich den Koffer aufgeklappt hatte... naja... wie soll ich es sagen?... Mein Zimmer war voll! Nix mit um den Koffer herum gehen oder Schrank öffnen. Nach einigem Hin und Her hatte ich dann aber trotzdem mein ganzes Hab und Gut in den Schränken untergebracht und das sogar so, dass es sinnvoll ist (Mama, sei stolz auf mich! :P). Das Einzige, was meinem Zimmer noch fehlte, war Bettzeug. Also nichts, wie auf ins Westfield Cetre, das praktischer Weise nur eine U-Bahnstation von Mile End entfernt ist. Primark bot mir eine große Auswahl an Bettwäsche, Decken und Kissen. Handtücher braucht ich auch noch und auch hier bin ich fündig geworden. Anschließend ging es noch zu Boots (die englische Version von DM oder Rossmann), denn ich hatte die wage Befürchtung, dass ich mit Duschgel, Shampoo und Spülung in Reisegröße nicht gerade lang auskommen würde. Als ich gerade an der Kasse stand, bekam ich einen Anruf von meinem Chef, Mika. Er sagte mir, dass ein Mitarbeiter nicht zur Schicht erschienen ist (später stellte sich raus, dass er gar nicht mehr kommt und ich bekam alle seine Schichten- Success!) und fragte mich, ob ich kurzfristig einspringen könnte - na klar! Also ab nach hause, Kram abladen, auf Arbeit fahren und Geld verdienen. Als ich gegen um 12 wieder zu hause (ist immer noch etwas komisch, das zu sagen) ankam, wollte ich nur noch ins Bett. Das musste erstmal noch bezogen werden, aber dann konnte ich endlich schlafen.
Der alltägliche Wahnsinn
Das Problem daran, nicht mehr zu hause bei Mama zu wohnen, besteht darin, dass kein Essen im Kühlschrank ist, wenn man morgens aufwacht. Blöd! Vor allem dann, wenn man schon Vormittags auf arbeit muss. Also bin ich erstmal zum Lidl gelaufen und hab das nötigste eingekauft (Cornflakes und Milch- geht schnell und macht vorläufig satt). Um Mittag- und Abendessen brauche ich mich eigentlich nicht großartig zu kümmern, da werde ich auf Arbeit gut versorgt.
Die nächsten Tage habe ich damit verbracht zu arbeiten und mich einzuleben. Wenn ich mal zu hause war, war es eigentlich immer nur für ein paar Stunden oder nachts. In den paar Stunden zu hause, lag ich meistens im Bett und hab Halstabletten und Hustensaft vernichtet oder Listen aufgestellt, was ich noch an Lebensmitteln bräuchte und was ich mir später (wenn ich Geld hab) für mein Zimmer kaufen wollen würde (z.B. einen Mülleimer, aber bis jetzt tut es auch eine überdimensionale Tüte vom Primark :D).
Von meinen Mitbewohnern hatte ich bis Dato noch nicht viel Mitgekriegt. Das lag zum einen daran, dass ich selbst kaum da war, oder nur in meinem Zimmer und, dass 3 von ihnen nicht da waren sondern in ihren Heimatländern. Mitlerweile habe ich das italienische Mädchen vom Nachbarzimmer gesehen (beim Zähneputzen... wodurch sich eine Konversation als schwierig erwiesen hat) und den Jungen aus Estland. Mit ihm verstehe ich mich sehr gut. Er heißt Konstantin und ist auch vor kurzem erst in diese Wohnung eingezogen, wodurch er auch noch niemanden von den anderen kannte. Durch meine Erkältung habe ich immer ziemlich viel gehustet und da stand er letzten Sonntag vor meiner Zimmertür und hielt mir zwei kleine Stangen Hustenbonbons hin. ER sagte er war so wie so einkaufen und dachte, die könnten mir ein bisschen helfen. Total lieb! Eines Abends hing auch mal gewaschene Wäsche im Flur. Ich fragte ihn, ob es seine sei, was er verneinte und uns reichlich Anlass zur Spekulation darüber gab, ob es vllt doch noch andere Menschen in dieser Wohnung gibt, von uns beiden mal abgesehen. Gestern habe ich dann den dritten Mitbewohner kennen gelernt. Sein Name ist Fernando und er kommt aus Italien und ich bin sehr sehr froh in kennengelernt zu haben, denn es gibt ein kleines Problem mit unserer Dusche, dem Konstatin und ich vollkommen ratlos gegenüber standen. Die Dusche hat einen Hahn für heißes und einen für kaltes Wasser, das man sich dann mischen kann, wie man es braucht. Soweit zum theoretischen Teil. In der Praxis sieht das Ganze jedoch ewas anders aus. Man kann so viel kaltes Wasser aufdrehen, wie man will, sobald man auch nur ein kleines Bisschen am Warmwasserhahn dreht, wäscht man sich mit kochendem Wasser, was ich nicht empfehlen kann... Ich hab zwar rote Haare, aber meine Haut sollte dann doch lieber ihre herkömmliche Farbe beibehalten. Fernando lebt seit über einem Jahr hier und der Junge hat den Masterplan entwickelt und an mich weitergegeben. Der Trick: Den Wasserhahn für heißes Wasser aufdrehen, dann kommt nicht so viel davon bei der Dusche an. Ich dachte erst das war ein Scherz, aber nein, er macht das so seit er hier eingezogen ist und Tasache, es funktioniert!
Am Donnerstag habe ich dann noch ein riesieges Packet von meiner Familie gekiegt, die mir alles zugeschickt hat, was ich nicht in meinen Koffer packen konnte. Dicke Klamotten, mehr Schuhe, meine Kuscheldecke, eine Tischlampe, eine Viererverteilung und eine Verlängerungsschnur (ich hab nämlich nur eine Steckdose in meinem Zimmer und eine englische Verteilung zu kaufen plus Adapter war mir dann auch zu blöd), haufenweise Medizin, Kosmetika, Handtücher, Bettwäsche und ganz wichtig (was ich vorher nicht wusste und mich mega darüber gefreut hab) Milkaschokolade, Gummibärchen, Ice Bobons, M&Ms, Cookies, 5 Minuten Terinen, Sahnenudeln und Tütensuppe :D - mein Tag war großartig!
Mitlerweile habe ich mich ziemlich gut hier eingelebt. Ich habe alles was ich brauche und der Rest kommt später, meine Mitbewohner sind total lieb und wir helfen uns gegenseitig. Ich weiß jetzt, wie die Dusche zu bedienen ist und die Küche ist auch noch nicht explodiert, wobei ich sagen muss, dass Wen und ich heute schon auf einem guten Weg dahin waren :D Wir haben uns heute Nachmittag getroffen, ich hab ihr die Wohnung gezeigt und wir haben gequatscht. Dann wollten wir zusammen kochen und haben dafür unter anderem gebraten. Naja das Ende vom Lied war, dass der Feuermelder anging, weil wir das Fenster nicht aufgemacht hatten und die Dunstabzugshaube auch zu war :D Fernando ist zu Glück so groß, dass er ohne Probleme an den Feuermelder reicht. Er hat gelacht und meinte, wir wären nicht die ersten die das geschafft hätten.
Ansonsten gibt es von meiner Wohnung erstmal nichts weiter zu berichten. Guckt euch die Bilder an und lasst mir einen Kommentar da, wenn ihr noch Fragen habt oder Wünsche, worüber ich berichten soll.
Ich sag vielen Dank für's Lesen und wünsche euch noch einen schönen Abend und morgen einen guten Start in die neue Woche! ;)
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