Tour nach Tallinn
Eintrag vom 29.11.07
Eintrag vom 29.11.07
Ja, endlich habe ich es geschafft und ich konnte mir Tallinn etwas anschauen. Es war zwar alles etwas spontan und kurzfristig *g*, denn am Donnerstag letzte Woche fragte mich Tiina, ob ich nicht Lust hätte, am nächsten Tag, also freitags, mit nach Tallinn zu fahren, da jemand anderes nicht mit fährt und so noch Platz im (Dorf-) Bus war.
Tallinn
Naja, warum nicht, ich hab ja danach noch zwei Tage frei, die ich dann dort bleiben könnte und so hab ich mir immerhin schon die Hinfahrt gespart. Sind morgens um 7.30 Uhr losgefahren und wir waren dann in zwei Einrichtungen für Behinderte. Das erste war ein Tagescenter für behinderte (geistig und auch körperlich) Kinder und Jugendliche und dort haben wir mit den Leuten gesprochen, alles angeschaut und was zu Mittag gegessen. Danach sind wir zu einem andern gefahren, dass gar nicht so weit davon weg war, es war aber schon mehr eine Schule, und es waren dort Ältere, ich würde mal sagen vielleicht so ab 16. Dort haben sie verschiedene künstlerischen Sachen gemacht, wie zum Beispiel Porzellan bemalt. Wir tranken erst etwas Kaffee, natürlich mit leckeren Keksen, wo sie allerhand über ihre Einrichtung erzählt haben. Sie haben zwar die ganze Zeit auf Estnisch geredet, aber ich hab doch einiges verstanden und es war auch so interessant die verschiedenen Häuser zu sehen, die alle neu waren, also nix mit alter Ausstattung aus der Sowjetzeit, und ich denke, dass gerade da hier viel gemacht wird, obwohl es auch noch einige alte, eher russische gibt. Nachmittags so um 16.00 Uhr waren wir fertig und ich bin in die Stadt, hab mich dort mit Marta getroffen, die auch aus Deutschland ist, da ich bei ihnen in der „Lasnamäe-WG“ geschlafen hab. Abends bin ich mit ihr und Christian, auch aus Deutschland, sogar aus Bayern, noch auf die Feier von Feli, einer andern deutschen Freiwilligen, in Tallinn gegangen, die in ihren Geburtstag hinein gefeiert hat. Leider konnten wir nicht so lang bleiben, nur bis kurz nach elf, da dann schon der letzte Bus fuhr um zurück zu kommen. Dort waren noch ziemlich viel andere Freiwillige, wie das halt immer so ist. Ist fast schon wie so Familienfeiern, wo man auch immer alle andern trifft. :-)
Samstags hab ich mir erst ein bisschen die Stadt angeschaut mit Christian und Renata, sogar keine Deutschen, sondern sie kommen aus Slowenien und auch nicht in Tallinn, sondern etwas weiter im Osten in Kohtla-Järve. Das war dann ganz nett, und Tallinn ist echt schön, schon so wie Rothenburg, nur ist halt die Stadt außen herum größer und man vergisst dann ganz, dass man in der Hauptstadt ist. Nachmittags hab ich Cathleen und Marlene getroffen, die am Freitag von ihrem On-Arrival zurückkamen und so auch auf der Feier waren. Wir waren dann etwas shoppen, zuerst im Viru Keskus, das ist das große Einkaufscenter in Tallinn und wir sind noch an den Flughafen, in ein anderes Einkaufscenter gefahren. Dort hab ich auch schöne original Chucks gefunden, orange-rot mit hellgrün innen, und das für nur 299 EEK (nicht mal 20 Euro *g*). Ich glaub Tallinn ist auch eine der wenigen Hauptstädte, wo man theoretisch vom Flughafen in die Innenstadt und zum Busbahnhof laufen kann, denn man fährt mit dem Bus nur so 20 Minuten, ist also echt nicht lang.
Ursprünglich wollt ich ja bis Sonntag in Tallinn bleiben, aber ich war doch relativ müde und Cathleen und Marlene noch mehr. Deshalb entschlossen sie Samstag abends zurück zu fahren und so bin ich mit Marlene nach Tartu. Hab bei Liisu geschlafen, die sich auch gefreut hat, dass sie noch in die Stadt weg konnte, da ich bei Mikku, ihrem Sohn war. Sonntags war ich schließlich mittags zurück im Dorf und hab den Sonntag genossen. =)
Was sonst noch war
Was war sonst noch? Am Montag bin ich auf die Probe gegangen, da wir am Samstag auf dem Uni-Ball spiele, und es da besser ist, wenn ich auch montags da bin; dienstags hatte ich frei, war in Tartu und bin zu Marlene, um bei ihr mit Johanna, der Freiwilligen aus Räpina zu übernachten. Mittwochs war wie immer Sprachschule und Probe. Dazwischen hab ich mich noch mit Marlene getroffen und wir hatten die Idee mal nicht nur Kaffee zu trinken, sondern auch was für unsere Bildung zu tun, sprich Museen in Tartu anzuschauen. Deshalb sind wir gleich mal ins Stadtmuseum, was jetzt aber nicht so aufregend war. Es war ziemlich klein, nur so drei Zimmer und wir waren froh gesagt zu haben, dass wir Studenten sind und nur 5 EEK bezahlen mussten.
Am Samstag bin ich wieder nach Tartu, diesmal zu Liisus Geburtstag, wir waren erst bei einer Freundin von ihr in der Wohnung und später noch ziemlich lang, bis in den Morgen, in der Stadt im Zavood. Ich musste jedoch früh wieder zurück ins Dorf, da ich nicht mehr frei hatte und nachmittags auch schon zu dem Konzert von Maarja Küla nach Pärnu gefahren bin. Das ist nämlich so, dass es drei Konzerte in Estland gibt, in Tartu, Tallinn und Pärnu und jeder kann ins Konzert gehen, die Bewohner, die singen teilweise auch zweimal. Dort treten bekannte estnische Sänger auf, die ihren Auftritt spenden und so Maarja Küla die ganzen Eintrittsgelder bekommt. Wir fuhren schon mittags um halb zwei los, waren so dreieinhalb Stunden unterwegs. Das Konzert war ganz gut und am Anfang hat Maarja Küla gesungen, was auch gut geklappt hat. Danach war noch ein Buffet mit den ganzen Künstlern im Restaurant, bevor schließlich wieder zurückgefahren sind um nachts um etwa drei Uhr im Dorf zu sein.
Andere Ereignisse: ich war alleine bei der Bank, da ich mal mein estnisches Internet- Banking ausprobieren wollt, was aber nicht funktionierte. Deshalb bin ich nach Põlva zur Bank. Hab dort dann auf Estnisch (!!!!) erklärt, dass es nicht funktioniert. Sie haben mir einen neuen Code gegeben und es geht jetzt. Sie haben nicht mal angefangen Estnisch zu reden, aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass es in Põlva war, was ein ziemliches Nest ist. Aber bin trotzdem ein bisschen stolz auf mich.
Am Montag vor einer Woche war es hier auch ziemlich warm, so dass der ganze Schnee und das Eis auf der Straße angefangen hat zu schmelzen. Dadurch war es ziemlich rutschig und glatt und ich war mit dem Auto unterwegs. Bin auf dem Waldweg, der ins Dorf geht, der ein bisschen breiter als ein Auto ist und am Anfang zwei leichte Kurven hat ins Rutschen gekommen, obwohl ich überhaupt nicht schnell war und hab eine tolle viertel Drehung hingelegt. Glücklicherweise waren da keine Bäume im Weg und ich stand nur quer auf dem Weg, der genau so breit wie das Auto lang ist. Udo (Lehrer an der Dorfschule) kam aber und drehte das Auto.
Sonst hab ich den Adventskalender fertig, muss ihn morgen nur noch füllen. Nur der Adventskranz muss morgen noch gemacht werden. Ach und mein Handy ist auch wieder aufgetaucht, es war in Martins Zimmer (also der, der das gleich Handy wie ich hat). Jetzt hab ich zwei estnische SIM-Karten, mit der alten kann ich aber nicht mehr telefonieren.
Ich glaub, ich wollte Euch noch was anderes schreiben, aber es fällt mir grad auch überhaupt nicht ein, war anscheinend nicht so wichtig?!
Ganz viele Grüße aus dem wieder verschneiten Maarja Küla! (Es liegen bestimmt wieder fast zehn Zentimeter.)