Theatrale Tage
Viel verschiedenes Theater mit Groß und Klein, mit Planung und Brecht – sowie erfolgreiche Projektplanung und Finanzierung
Weil ich mache, was ich liebe: Fotos aufnehmen, Filme drehen und Projekte realisieren
„Ca bouge !“ – Es tut sich was ! Meine Projekte nehmen Gestalt an.
Während unserer Projektplanung erleben wir richtig was !
Zusammen mit Stefania, Tiina und Franzi war ich Dienstagabend auf einem Vortrag zur Geschichte des französischen Rock im „Conservatoire“ – Musikschule – in Redon. Wie wir da reingeraten sind? Wir wollen dort unser Konzert stattfinden lassen, das wir für das europäische Wochenende organisieren. Und einer der Musiklehrer ist gleichzeitig auch Lehrer der Musikgruppen, die wir einladen wollen – und ein Bekannter von Franzi, denn sie babysittet bei seinen Kindern. Der Vortrag war interessant, denn der Referent war einfach selbst total begeistert und in der Szene wohl auch nicht unbekannt – und er hatte viel Musik dabei. Außerdem fand ich es spannen zu sehen, wer da so als Publikum auftauchte – und das da in der kleinen Stadt Redon richtig was geht, von einer Jugendlichen aus meiner Truppe bis älteren Männern, denen man schon mal auf dem Markt begegnet ist (ja, ich kenne mittlerweile Menschen „vom Sehen“ !). Trotzdem wurde es auf Französisch für uns nach einiger Zeit anstrengend. Danach haben wir aber Franzis Bekannten und sogar die Direktorin abfangen können – an der hängt die Zustimmung – und kurz mit beiden geredet. Es klang nach „confirmé“ – sicher – und zwar für Theater und Konzert, und damit sind wir mehr als zufrieden.
Unser Spektakel entsteht !
Mittwochnachmittag hatte ich wieder meine Kleinen im Theater. Wir sitzen an der Gestaltung unseres „Spectacle des ateliers“ – der Theatervorstellung aller Kurse. Mit den allerkleinsten Akteurinnen üben wir uns im Emotionen darstellen und schreiben an einem „Casting“. Die zweite Gruppe hat eigene kleine Sketche durch Improvisieren erfunden und aufs Papier gebracht – und ist nun fleißig am Auswendiglernen und Üben. Die Größeren schreiben an einem eigenen Stück, das zu einem richtigen Märchen geworden ist. Ich finde es total spannend, zu sehen, wie die Geschichte entsteht – und wie die Kinder vor Ideen nur so sprudeln. Die Großen haben sich ein eher ernstes Thema gesucht, sie stellen in Sketchen einmal die Medien dar – YouTube vor allem – und inhaltlich das Problem, dass Eltern ihren Teenagern nichts zutrauen, sie nicht mitreden lassen. Sie sind mit großer Leidenschaft – und Talent, ich bin beeindruckt – dabei, denn das ist für sie auch ein Herzensthema.
Ich bin meistens fleißig am Fotografieren – und seit neustem auch Filmedrehen. Denn wir hatten eine neue Idee: Ich drehe eine Reportage „Was ist das Theater“, um die Vorstellung zu beginnen. Denn das ist das Thema dieses Jahr für alle Theaterevents.
Das Theaterfestival nimmt Farbe an !
Zur Organisation unseres Theaterfestivals „touSENScène“ für Jugendtheatergruppen im Sommer haben Anne, Anne-Marie, Olivier und ich – „Section Julture“ – uns mit zwei professionellen Theaterleuten von „ADEC“ – einer Theaterorganisation, die Texte bereitstellt und Festivals organisiert – getroffen – und das gleich im Veranstaltungsort. Das kleine Theater in La Chapelle de Brains, einem Dorf in der Nähe, hat uns sehr gut gefallen. Für mich ist es ein richtiges kleines Dorftheater, mit Vorstellungssaal, Saal mit Bar, Eingangshalle – und Kulissen im Keller. Die beiden Theaterleute waren sehr sympathisch, jung, motiviert und aufmerksam. Wir haben uns zusammengesetzt und besprochen „wer wo wann was wie“. Und das Ganze nimmt Gestalt an, wenn auch klar wurde, was alles noch zu tun ist.
Unser „projet collectif“ – gemeinsames Projekt – steht !
Für die „Journées de l’Europe“ – unser Europäisches Wochenende – waren Tiina, Nastia, Franzi und ich auf einer Konferenz im Centre Social, denn wir möchten mit ihnen zusammen den Samstagnachmittag mit Sport und Theater organisieren. Hier läuft nämlich gleichzeitig ihr Projekt zur geistigen und körperlichen Gesundheit. Viele Leute aus verschiedensten Organisationen waren dort – und es war interessant zu hören, was alles läuft. Wir haben auch unseren Nachmittag so gestaltet bekommen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Perfekt !
Gleich darauf hatten wir unsere Sitzung zum gemeinsamen Projekt. Wir konnten stolz feststellen, für unsere „Journées de l’Europe“ steht das Programmgerüst ! Und auch unsere réunion lief effektiv, was uns am Ende alle freudig überrascht hat.
So hatten wir gute Voraussetzungen für abends. Denn da hieß es Geld auftreiben. Franzi, Nocolò und ich haben deswegen unser Projekt bei der „Bourse MAPAR“ – der „Börse“ der MAPAR, bei der es möglich ist, Projektfinanzierung zu bekommen – vorgestellt. Als Jury saßen dort die Jugendlichen der MAPAR, unter anderem Stefania allerdings hierfür ohne Stimmrecht, und der Vorstand, den wir nicht kannten. Unsere Präsentation lief einigermaßen, doch nach einigen kritischen Nachfragen sind ir eher verunsichert raus zum Abwarten. Und, gekriegt ? Natürlich !
Multilinguales Theater !
Ein deutsch-französisch-englisches Theater haben wir am Freitagabend besucht ! „Cabaret Brecht“ war eine Mischung aus Liedern von Brecht – in drei Sprachen von nur zwei Musikern. Es war eine Show ein bisschen wie Cabaret, ein bisschen wie Show, ein bisschen wie Konzert. Brechts Texte sind ja eher ernst und so haben sie auch sehr traurig begonnen – und dann, ohne aufgesetzt zu wirken, trotzdem eine unterhaltsame Show daraus gemacht, bei der man Lachen konnte. Weil ich alles verstanden habe, war es für mich wohl am beeindruckendsten, aber auch Stefania, Sera, Tiina und Alex waren begeistert.
Vorbereitung auf den Auftritt !
Mit der „Troupe ADO“ – der Jugendtheatergruppe von Redon – haben wir an unserem Stück für das Festival gearbeitet. Die Rollen sind verteilt – und jetzt ging es darum, sie zu entwerfen. Es ist ein lustiges Stück zum Theater und hat deswegen auch eher exzentrische Personen, vom diktatorischen Regisseur bis hin zum pseudointellektuellen Theaterstudent. Auch um die Betonung der Texte und das „Finden des richtigen Tons“ ging es – denn aus einem Text muss man erst mal das Leben rausholen, eine Situation schaffen. Und das haben sie alle echt drauf.
Ich habe das Gefühl, hier tut sich wirklich was. Jetzt nimmt alles Farbe an, man kann die verschiedenen Projekte entstehen sehen. Und das liebe ich so.
Und man merkt, ich lebe hier. Hier gehöre ich her.
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