Tervetuloa - ein super Start in meinen EFD
Kaum zu glauben, aber die erste Woche in meinem EFD ist schon vorbei. Schon jetzt habe ich das Gefühl, es wird eine super schöne Zeit, von der jeder Augenblick etwas ganz besonderes ist.
Meine erste Woche in Finnland neigt sich dem Ende zu. Es war eine ereignisreiche Woche, mit vielen tollen Erfahrungen und neuen Bekanntschaften aus aller Welt.
Schon seit mehreren Jahren stand für mich fest, dass ich ins Ausland gehen würde, und nun ist es endlich so weit. Natürlich war ich traurig, als ich mich letzte Woche von meiner Familie und meinen Freunden verabschieden musste, aber gesiegt hat dann doch immer die Vorfreude auf das, was mich erwarten würde.
Als ich am Sonntag in Helsinki gelandet bin, war ich zunächst ein bisschen unsicher. Würde ich mein Gepäck finden? Was passiert, wenn ich einen der Busse verpasse, die mich weiter nach Piispala bringen? - Die kommen nämlich äußerst selten ... und mein letzter Bus fährt nur einmal in der Woche.
Orientierungslos laufe ich einfach den anderen Fluggästen hinterher und steige zu ihnen in einen Bus, der mich hoffentlich zu meinen Koffern bringt ... und ich habe Glück.
Weniger Glück habe ich bei der Suche nach der Bushaltestelle, von der meine Reise weitergehen soll. Zwar habe ich mehr als genügend Zeit, aber nachdem ich mich mit schweren Koffern die Treppe Stufe für Stufe hochgequält habe, da die Rolltreppe defekt ist, sinkt meine Stimmung. Oben angekommen, stelle ich fest, dass die erwartete Haltestelle wohl an einem anderen Ort ist.
Mir bleibt also nichts anderes übrig, als jemanden bei der Suche um Hilfe zu bitten ... etwas dass ich sehr ungern tue, aber das werde ich in der nächsten Zeit wohl noch öfters müssen.
Im Nachhinein wird mir jedoch bewusst, dass es eigentlich eine super Entscheidung war, denn ich bekomme sogar Hilfe mit meinem Gepäck und einen Hinweis, wo das nächste Café ist, in dem ich den Rest meiner Wartezeit verbringen kann.
Generell stellt sich für mich heraus, dass die Finnen, soweit ich das nach der ersten Woche beurteilen kann, sehr Hilfsbereit sind und sich viel Zeit nehmen, wenn man sie um etwas bittet.
Im Bus sehe ich dann die wunderschöne Landschaft Finnlands, mit den vielen Seen, hohen Bäumen und Felswänden, an mir vorüberziehen. - So sieht es also aus, mein neues Zuhause für die nächsten zehn Monate.
Ich habe eine sehr nette Sitznachbarin, mit der ich mich während der Fahrt unterhalte. Sie erzählt mir viel über das Leben in Finnland und sagt mir auch wo ich aussteigen muss, denn die Haltestellen haben zum Teil keine Namen und der Bus hält nur auf Nachfrage.
Meine ersten Tage hier in Piispala sind sehr ereignisreich. Ich lerne viele nette Menschen kennen, deren Namen ich mir nur zum Teil merken kann und habe einige Gesprächen mit meiner Mentorin und den anderen Mitarbeitern. Außerdem nehme ich an Aktivitäten teil, wie z.B. Kanufahren, Bogenschießen, T-Shirt-Painting und Frisbeegolf. Dabei versuche mir genau zu merken, wie diese erklärt werden und welche Materialien ich wo finden kann, damit ich sie schon bald selbst mit Jugendgruppen durchführen kann. - Denn nächste Woche beginnen die Campschools, bei denen jede Menge Mitarbeiter gebraucht werden.
Zurzeit sind die meisten Jugendgruppen hier aus Finnland und Russland.
Da das Programm für die russischen Gruppen in Englisch ist, habe ich bis jetzt nur bei ihren Aktivitäten mitgeholfen.
Und auch der kulturelle Austausch kommt nicht zu kurz. Heute wurden wir zum Beispiel zum Englischunterricht einer dieser Gruppen eingeladen. Die Kinder und Jugendlichen haben uns Fragen gestellt und wir haben ihnen unter anderem von unserer Heimat, dem EFD und unseren Erwartungen an diese Zeit erzählt.
Auch wenn wir nicht viel älter sind als einige dieser Jugendlichen, respektieren sie uns und behandeln uns wie die Mitarbeiter hier in Piispala, die schon sehr erfahren sind.
Auch der Umgang mit den anderen Mittarbeitern ist mir von Anfang an sehr positiv aufgefallen. So geben sie sich zum Teil sehr viel Mühe uns alles genau zu erklären, nehmen sich Zeit für unsere Fragen und versuchen ihre Gespräche in Englisch weiterzuführen, wenn wir dazukommen.
Abends treffe ich mich meistens mit den anderen Freiwilligen aus meinem Projekt und wir spielen Badminton, Floorball oder Bowling und schwimmen nach einem Saunaaufenthalt, bei dem wir viel über finnische Traditionen lernen, im See.
Besonders schön war auch unsere Kanutour um Mitternacht. Wir konnten in der Dämmerung die Stille der Nacht und die Landschaft genießen und einfach nur glücklich sein.
Ja, glücklich sein ... das ist im Moment fast schon ein Dauerzustand geworden.
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