Tanti Auguri!
Weihnachts-Urlaub mit meiner Familie, Silvesterparty und danach einfach nur etwas erholen ;-)
Tanti auguri! Buon anno nuovo! Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet? Meine Silvesterparty lief etwas anders als geplant war aber dennoch spitze… dazu aber gleich noch mehr. Zuvor will ich euch noch von meiner Weihnachtswoche mit meiner Familie berichten. Am 23. war es endlich soweit, meine Eltern und meine Schwester sind früh morgens in DE los gefahren um am Nachmittag hier in Schio einzutreffen. Ich habe an diesem Tag noch von 10-15 Uhr gearbeitet und dachte eigentlich, dass sie bestimmt nicht vor 16 Uhr hier sein werden. Doch falsch gedacht, plötzlich standen sie um halb 3 in der Casa Bakhita und es gab erst mal eine mega Begrüßungsrunde und viele Umarmungen. Darüber habe ich mich rießig gefreut, es war die schönste Überraschung überhaupt!! Wir sind dann kurz zu mir in die Wohnung gefahren um eine Kleinigkeit zu Essen und danach ging es weiter zur Ferienwohnung, da ich leider in meiner, nicht genug Platz für die ganze Familie hatte. Das Bed&Breakfast war eine Empfehlung meiner Italienischlehrerin und ich muss sagen, sie hatte nicht zu viel versprochen. Eine sehr schöne, große und moderne Wohnung etwas auf einem Hügel gelegen, damit man eine wundervolle Aussicht auf die Berge und das Tal hat. Echt der Wahnsinn. Die nächsten Tage vergingen dann leider wie im Flug… am 24. sind wir in die Stadt nach Vicenza gefahren um dort eine kleine Sightseeing- und Shoppingtour zu machen. Ja, richtig gehört, am 24. kann man hier ganz normal einkaufen gehen. Für die Italiener ist das ein Tag wieder jeder Andere. Denn das richtige Weihnachtsfest beginnt erst mit der messa Mezzanotte (Mitternachtsmesse) vom 24. auf den 25., da Jesus in dieser Nacht geboren sein soll. Der 25.12. ist also hier in Italien der Weihnachtstag und wird groß gefeiert. Z.B. ist auch das große Türchen am Adventskalender nicht der 24. sondern der 25.! Wir haben aber ganz nach deutscher Tradition schon am 24. Abends unser Raclette angeschmissen und danach die Geschenke verteilt. Eine Messe wollten wir uns dann eigentlich auch anschauen, doch als wir nach 5 Gehminuten an der kleinen Kirche angekommen sind, war diese bereits wegen Überfüllung geschlossen. Stattdessen konnten wir aber ein anderes Spektakel vor der Kirche erleben. Dort wurden plötzlich echte Schafe in ein kleines Gehege gebracht und ein Garagentor wurde geöffnet. Darin befand sich schön dekoriert ein Stall mit Krippe und Heuballen auf dem dann eine verkleidete Familie mit Baby Platz genommen hat. Eine lebende Krippe! So etwas hab ich wirklich noch nie erlebt. Es war richtig schön als die Leute dann aus der Kirche kamen, hat der „Hirte“ auf dem Dudelsack gespielt und alle haben sich gegenseitig frohe Weihnachten gewünscht. Am 25.12. ist dann aber auch hier in Italien wirklich Mal alles geschlossen (außer Restaurants, Cafés oder Bar´s). Daher hatten wir uns an diesem Tag für eine gemütliche Wandertour am Monte Magre entschieden. Der Stefanstag am 26.12. ist hier auch noch mal Feiertag, wobei hier dann schon wieder ein paar vereinzelte Geschäfte, zumindest in den größeren Städten, geöffnet haben. Wir sind an diesem Tag nach Venedig gefahren, was wirklich eine gute Entscheidung war, da die Stadt nicht ganz so voll war, könnte allerdings auch an dem Nebel gelegen haben ;-P Den nächsten Tag haben wir dann im sonnigen Trient verbracht. Da wir meine Schwester dort zum Zug bringen mussten, haben wir gleich mal die Gelegenheit genutzt und die Stadt besichtigt. Ich hätte nicht gedacht, dass Trient eine so schöne und kuschelige Altstadt hat. Wie oft sind wir hier schon vorbei gefahren, als wir Urlaub am Gardasee gemacht haben. Doch wir sind nie auf die Idee gekommen, hier mal einen kleinen Stopp einzulegen. Warum auch immer… Es war jeden Falls richtig gemütlich über den Weihnachtsmarkt und durch die Stadt zu schlendern und einen Vin Brulè oder Cioccolata calda zu trinken. Da wir die letzten zwei Tage volles Programm hatten, haben wir den 28.12. wieder für eine Wandertour genutzt und konnten das herrliche Wetter am Monte Novegno genießen. Am 29.12. habe ich dann meinen Eltern zum Abschluss noch das schöne Städtchen Marostica und Bassano del Grappa gezeigt. Ich liebe diese zwei Orte, mit der historischen Altstadt und dem italienischem Flair. Leider mussten die beiden dann am 30.12. auch schon wieder abfahren. Nach einem typisch italienischen Frühstück mit Cappuccino und süßem Gebäck hieß es auf Wiedersehen und gute Fahrt! Für einen kurzen Moment, wäre ich am liebsten mit ins Auto eingestiegen… Nachdem der erste Abschiedsschmerz verklungen war, musste ich mich so langsam mal um meine Silvesterplanung kümmern. Bis dahin hatte ich eigentlich nur geplant, zusammen mit Anca zu feiern. Es blieben uns zwei Optionen: 1. bei Aida in Bassano oder 2. bei ein paar anderen Freiwilligen in Bozen Da Aida über Weihnachten leider krank und mit einer heftigen Mittelohrentzündung im Bett gelegen war, entschied ich mich gegen diese Option. Sie sollte sich erst Mal wieder zu 100% erholen und gesund werden. Daher blieb nur Option 2., was ich später auch definitiv nicht bereute. Das einzige was sehr schade war, es hat leider nicht geklappt, dass Anca mit uns gefeiert hat. Sie kam an diesem Tag erst aus Rumänien zurück und es gab leider Probleme mit der Zugverbindung… In Bozen angekommen, wurde ich schon von Adrian erwartet. Diesen kleinen, lustigen Spanier hatte ich beim On-Arrival-Training im November kennen gelernt. Wir sind mit dem Bus zu seiner WG um dort die anderen Freiwilligen zu treffen. Tania und Konrad kannte ich bereits auch vom OAT die anderen wohnen zusammen mit Adrian und absolvieren auch einen EVS hier in Italien. Nodar und Oto kommen aus Georgien und Paulina aus Russland. Adrian und seine Mitbewohner hatten bereits ein Buffet mit jeder Menger leckerer Sachen vorbereitet. Wir konnten also gleich mit der Party loslegen. Wir haben viel gelacht, getanzt und uns über die verschiedenen Kulturen ausgetauscht. Um Mitternacht haben wir dann eine spanische Tradition durch geführt. Dort wird der Countdown bereits ab 12 Sekunden runtergezählt und jede Sekunde muss man eine Traube essen, dass soll Glück für die nächsten 12 Monate bringen. Natürlich kann man innerhalb von 1 Sekunde keine Traube essen, daher saßen wir um Mitternacht alle mit vollem Mund da und haben uns bald nicht mehr eingekriegt vor Lachen :-) Natürlich haben wir dann auf´s neue Jahr angestoßen und noch meine Wunderkerzen angezündet. Danach ging´s ab auf die Straße. Es war leider etwas schade, da wir etwas außerhalb gewohnt haben und erst mal 20 Minuten in die Innenstadt laufen mussten. Dadurch haben wir leider das große Feuerwerk am Hauptplatz verpasst… Aber ab und zu hat man doch eine Rakete am Himmel gesehen. Am Hauptplatz angekommen haben wir das kostenfreie Konzert genossen und sind im Anschluss noch zum Tanzen in eine kleine Disko. Am Neujahrstag haben wir natürlich erst Mal lange ausgeschlafen und die Wohnung sauber gemacht. Adrian hatte dann vorgeschlagen, die Seilbahn nach Oberbozen zu nehmen da man von dort eine super Aussicht auf die Stadt hat und dort dann auch schön Wandern gehen kann. Gesagt, getan. Wir hatten echt super Glück mit dem Wetter und die frische Luft hat nach der Party echt gut getan. Am Abend sind wir noch über den sehr schönen Weihnachtsmarkt gebummelt und haben uns eine Bratwurscht mit Kraut gegönnt. Denn Bozen ist ja bekanntlich mehr Deutsch als Italienisch ;-) Am 02. haben sich Konrad, Nodar und Oto in aller Herrgottsfrühe zum Skifahren verabschiedet. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich auch gerne mit…. Naja, wir anderen haben uns dann Bozen bei Tag angeschaut und sind zum Schloss Runkelstein gelaufen. Tania musste ein paar Stunden früher zum Zug als ich, daher habe ich die letzten 2 1/2 Stunden für das Ötzimuseum genutzt. War sehr interessant und unglaublich, was die Forscher nach Jahrtausenden noch alles aus einer „Mumie“ für Daten rausholen können. Ich bin dann am 02. aber nicht gleich nach Hause gefahren, sondern habe mich mit Marta bei einer Freundin in Chiari getroffen. Dort haben wir übernachtet und sind dann am nächsten Tag weiter nach Mailand. Wir wollten dort das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci besichtigen und mussten leider feststellen, dass man sich dafür schon Wochen bzw. sogar Monate vorher im Internet anmelden muss… Schade… Der Dom in Mailand ist wirklich wunderschön aber 1 Stunde anstehen bei der Kälte war uns dann doch etwas zu extrem. Daher nur von Außen gesehen. Dafür lohnt sich aber auf jeden Fall ein Abstecher zum Castello und dem angrenzenden Park. Dort kann man einige Stunden verbringen und im Sommer ist es bestimmt herrlich bei einem Picknick im Park zu sitzen. Zum Abschluss waren wir noch in der Galleria d´italia. Dort findet zurzeit eine Ausstellung des Künstlers Francesco Hayez statt. Er hat unter anderem, das berühmte Bild „der Kuss“ gemalt. Am Abend war ich dann wieder zurück in Schio und war auch erst mal froh, dass ich bis Mittwoch noch frei hatte und mich erholen konnte. Den Feiertag habe ich dann noch genutzt um zusammen mit Anca nach Bassano zu fahren um dort Aida zu besuchen. Wir sind von dort weiter nach Asolo, einem süßen kleinen Dörfchen mit wunderschöner Atmosphäre. Dort haben wir einen tollen, sonnigen Tag verbracht und nun hat mich der Alltag so langsam wieder. Wünsche euch eine schöne und stressfreie Woche! Abbracchio e un bacio, Julia :-)
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