Studentenleben ist schön
Keine Spur von Langeweile nach ihrem Freiwilligendienst: Sie war bei der Youth Action Week aktiv, betreut neue Freiwillige, will nach Malaysia und ihr Future Capital plant Julia auch gerade!
Hallo Ihr Lieben,
endlich melde auch mich mal wieder. Ich wünsche allen noch ein wunderschönes neues Jahr.
Ich habe heute auch wieder mit Bewundern festgestellt, wie viele neue Tagebücher es gibt und wie viele Freiwillige gerade im Ausland sind und dort wunderschöne Erfahrungen machen. Echt, als ich mein Tagebuch angefangen habe, war ich, glaube ich, eine von fünfen. Mittlerweile sind es so viele geworden und es ist echt schön zu sehen, wie die Menschen im Ausland leben. Aber dann ist immer noch eine kleine Träne in meinem Augenwinkel zu finden, die mich daran erinnert, wie gerne ich auch wieder die Welt erkunden möchte. Aber so leicht ist das leider nicht, denn jetzt ist erst mal Studieren angesagt. Ich bin immer noch in Leipzig und genieße es hier auch sehr. Zurzeit schließt das vor allem Lernen für die Klausuren ein und danach Schwitzen, ob man denn bestanden hat.
Meine WG hat sich für mich zu einer kleinen Familie entwickelt und ich fühle mich hier wirklich zu Hause. Und wenn die Angst um Bestanden oder nicht Bestanden zu groß wird, dann gibt es immer Leute, die mich aufbauen und mir den Rücken stärken. Das Gleiche gilt bei für mein Fernweh. Aber das bekämpfe ich auch ganz aktiv und plane gerade ein Praktikum in Malaysia. Es steht noch gar nichts richtig fest, aber um so mehr träume ich davon und Vorfreue ist ja bekanntlich die schönste Freude.
Für zehn Wochen würde es mich dann nach Malaysia verschlagen, inklusive Reisen und Land erkunden. Vielleicht findet sich im nächsten Semester auch ein Malaysischkurs, der mir beim Erlernen der Sprache hilft. Obwohl Malaysisch gar nicht so schwer zu lernen sein soll. Zumindest haben sie die gleichen Buchstaben wie wir, deklinieren kaum und die Mehrzahl bildet man, indem man das betreffende Wort einfach zweimal sagt. Hätte ich das schon vorher gewusst, dann hätte ich mir das mit Ungarisch echt überlegt. ;)
Apropos Ungarn. Letzte Woche habe ich meinen Future-Capital-Antrag abgeschickt. Mal schauen, ob da eine Zusage kommt. Für die, die es noch nicht wissen: Wir planen eine Fahrt für Jugendliche nach Ungarn. Dort wollen wir dann deutsch-ungarische Schulen besuchen, durch das Land reisen und den Jugendlichen die Möglichkeit geben, ein wunderschönes europäisches Land kennen zu lernen. Da geht es aber nicht nur um touristische Attraktionen, sondern um die Kultur, wie sie in Ungarn gelebt wird. Aus all den Erfahrungen, die die Menschen sammeln, soll eine Zeitung entstehen, die diese Eindrücke schildert, so dass auch andere hier in Deutschland erfahren, was sich hinter Ländern und den Vorurteilen, die man ihnen teilweise entgegen bringt, wirklich verbirgt.
Das birgt aber auch super viel Vorbereitung und Organisation in sich, so dass wir beschlossen haben, dieses Projekt zu zweit anzupacken. Justyna und ich werden uns dieser Aufgabe stellen. Das ist vielleicht auch am besten so, denn neben Uni und so vielen anderen Dingen kann man schnell mal die Motivation verlieren. Und dann ist es super, wenn man jemanden hat, der einen da wieder rausholt und sagt: „Los, das machen wir jetzt!“
Das sind aber nicht die einzigen Dinge, die ich tue, um die Erinnerungen an meinen Freiwilligendienst in Ungarn aufrecht zu erhalten. Ich glaube, ich hatte in meinem letzten Brief schon gesagt, dass ich jetzt die Seminare für die neuen Freiwilligen mitorganisiere und Teamer bin. Jedes Mal, wenn ich also auf einem Ausreiseseminar oder Rückkehrseminar bin, bin ich in direktem Kontakt mit Leuten, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben oder machen werden, und dies tut mir wirklich gut. Nebenbei ist es natürlich noch eine gute Gelegenheit für mich, meine Theorie, die ich im Studium der Erziehungswissenschaften lerne, auszuprobieren. Und ich kann anderen Menschen meine Tipps mit auf den Weg geben.
Vielleicht haben ein paar von Euch auch von der Youth Aktion Week gehört, die die Kommission ins Leben gerufen hatte. Im Dezember fand sie statt, und ich habe in meiner ehemaligen Schule in Berlin einen interaktiven Workshop zum Thema „Europäische Kultur(en)“ gemacht. Es ist echt total gut angekommen, und ich glaube, dass ich die Schüler echt ein bisschen wachgerüttelt habe und sie zum Nachdenken gekommen sind und festgestellt haben, dass die EU für sie mehr bedeuten kann, als nur eine Institution, die die Maße für „Europäische Gurken“ festlegt. Ich war total glücklich, dass das so funktioniert hat. Zumal es auch mein erstes eigenes Konzept war, was es umzusetzen galt, und ich überhaupt nicht wusste, wie die Schüler reagieren würden.
Ich hoffe echt, dass die Youth Aktion Week weitergeht und dass es nächstes Jahr noch mal die Möglichkeit geben wird, solche Aktionen zu machen. Ich habe auch schon wieder ganz viele Ideen, wie man vielleicht auch noch mehr junge Menschen erreichen kann. Neben der ganzen Europasache bin ich also einfache Studentin und bin hier in Leipzig mittlerweile auch angekommen. Ich habe einen neunen Hockeyverein gefunden, der zwar nicht so toll ist, wie der zu Hause in Berlin, aber das kann man vielleicht auch nicht erwarten. Ich fühle mich dort aber auch wohl und bin glücklich, wenn ich Hockey spielen kann. Wenn es dann mit den Toren auch noch klappt, um so besser.
Das war’s eigentlich auch schon wieder von mir und von meinen Neuigkeiten des neuen Jahres. Silvester habe ich übrigens in Berlin verbracht, allerdings bin ich mit Tina am 31.12. früh noch an die Ostsee gefahren. Dort sind wir am Strand spazieren gegangen, haben einen Drachen steigen lassen und uns anschließend im Café wieder aufgewärmt, bis wir dann die Heimfahrt nach Berlin antraten um dann rechtzeitig zu Mitternacht wieder in Berlin zu sein. Es war echt ein wunderschönes Silvester, obwohl ich bis zum 31.12. ganz früh keinen Plan hatte, was passieren soll. Aber vielleicht sind Dinge, die aus Spontaneität heraus passieren sowieso die Besten.
Gute Vorsätze habe ich dieses Jahr nicht, aber ich habe eine Rakete steigen lassen, auf deren Stock ein Wunsch von mir an das neue Jahr stand. Ich weiß nicht, ob ich den Wunsch verraten darf, aber vorsichtshalber werde ich das mal nicht tun, man weiß ja nie... Auf jeden Fall habe ich die Rakete starten lassen und den fallenden Sternen hinterhergeschaut. War wirklich wunderschön!
Und ich hoffe, so wird das nächste Jahr auch werden.
Lasst es Euch gut gehen!
Julia
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