Soy una ola! Ich bin eine Welle!
"Nun bin ich schon seit zwei Wochen in Granada und habe mich etwas eingelebt." Und es gibt viel zu berichten: Ein arabisches Teehaus, Cafe im Dunkeln, viel Theater und Party...
Sonntag 17. Oktober
Hola,
nun bin ich schon seit zwei Wochen in Granada und habe mich etwas eingelebt. Das alltägliche Leben in meiner WG läuft ganz gut. Wir haben mittlerweile so etwas wie ein Ritual. Des Öfteren sitzen wir abends zusammen im Wohnzimmer, trinken heißen Kakao und reden über dies und das. Ich mag diese Atmosphäre.
Jeden Sonntagabend gehe ich zu einem Chor, der im Jugendzentrum stattfindet. Wir sind circa 8 bis 10 Leute. Die Lieder, die wir singen, sind überwiegend auf Spanisch. Es macht mir Spaß hier meinem Hobby nachzugehen.
Am letzten Sonntag haben wir das arabische Viertel von Granada besucht. Dort gibt es viele verwinkelte Gassen und kleine Geschäfte. Unser Ziel war ein arabisches Teehaus „Teteria“. Das fand ich sehr gemütlich und stilvoll, da es orientalisch eingerichtet und die Auswahl an Tee und Gebäck reichlich war. Ich werde dieses Viertel auf jeden Fall wieder besuchen.
Dann stand am Dienstag eine Foto-Session auf dem Programm. Für unser „Cafe im Dunkeln“ - „Cafe oscuras“, das am Freitag den 22. Oktober zum ersten Mal stattfindet, brauchten wir natürlich einen guten Werbeflyer. Gemeinsam mit einer unserer Mentorinnen und ihrem Freund haben wir ein paar witzige Bilder geschossen. Anschließend luden die beiden uns spontan zu sich nach Hause zum Essen ein. Ihre Wohnung liegt mitten im arabischen Viertel ganz oben auf einem Berg. Von dort aus kann man über Granada blicken und die Alhambra sehen. Jedenfalls wurde mir das so beschrieben. Außerdem haben wir unseren Flyer fertig gestellt und Aushänge für die Kurse, die wir ab nächster Woche im Jugendzentrum geben sollen, entworfen. Ich werde jeden Dienstagabend einen Deutschkurs geben.
In dieser Woche haben wir außerdem eine Theatergruppe im Jugendzentrum besucht. Diese Gruppe beschäftigt sich hauptsächlich mit Ausdruck und Körpersprache. Ein Thema wird vorgegeben und man improvisiert zu zweit oder in einer Kleingruppe dazu eine Szene, die anschließend der Gesamtgruppe vorgeführt wird. Meinen Mitbewohnern hat diese Aktivität gut gefallen und sie werden weiterhin daran teilnehmen. Mir liegt Theaterspielen nicht so sehr, ich singe lieber.
Am Wochenende war ich zu einer Party eingeladen. Sie fand in der WG einer Freundin statt. Es handelte sich dabei um eine Motto-Party. Das Motto war „O“ und man sollte in einer Verkleidung erscheinen, die mit O anfängt. Nach längerer Suche entschied ich mich als „Ola“ (Welle) zu verkleiden. Ich zog schwarz-blau-lila Kleidung an und wurde im Gesicht geschminkt.
In Spanien feiert man etwas anders als in Deutschland. Die Party sollte um 23:00 Uhr beginnen, doch die ersten Gäste trafen gegen 00:00 Uhr ein. Es dauerte etwa bis 02:00 Uhr bis alle da waren. Es kamen aber nicht nur geladene Gäste, denn es ist üblich, dass auch Freunde von Freunden mitkommen. Also ein lustiges Durcheinander bis zum Morgengrauen.
Mir hat diese Party gut gefallen, jedoch ist es nicht so einfach mit Leuten in Kontakt zu kommen, wenn man die Sprache nicht gut beherrscht. Aber auf der anderen Seite ist das eine gute Möglichkeit neues zu lernen. Zum Glück gab es auch einige Leute mit Englischkenntnissen und einige wenige, die sogar etwas Deutsch sprachen. Für mich war das eine gute Erfahrung auch wenn ich noch nicht so ein langes Durchhaltevermögen wie die Spanier habe.
Adios