Situationism?
Kirolottas Alltag in Breslau ist doch nicht ganz alltäglich: Sie hat hoffentlich eine Tanzlehrerin gefunden, mit Kindern im Hof gespielt und einen spannenden Londoner kennen gelernt.
Ja, so kann es gehen. Ohne Erwartungen und Motivation einen Tag beginnen, weil der vorangegangene so dermaßen langweilig war, und es eröffnen sich gleich mehrere Möglichkeiten.
Die erste und beruhigendste ist, dass ich wahrscheinlich eine Tanzlehrerin oder zumindest eine motivierte Person gefunden habe, die Tanz studiert und mir auf jeden Fall helfen möchte! Dazu noch die Emailadresse vom so genannten SLOT Festival, wo Menschen Tanzworkshops unentgeltlich gehalten haben, also noch eine Alternative!
Dann haben wir mit den Kindern in einem Hof gespielt, Fußball, Fangen, Blinde Kuh und Verstecken und das war ein schönes Gefühl, weil endlich mal eine Handlung, nicht immer nur Ideen, und den Kindern hat’s sichtlich Spaß gemacht. Nächste Woche wollen wir noch Kreide, Papier und Farbe mitbringen...
Und dann das Treffen mit dem ominösen Londoner, war mega interessant. Der junge Mann kommt aus London, hat Urbanism und Anthropologie studiert, ist jetzt seiner Freundin nach Breslau gefolgt und war lange Zeit in London in der Bewegung der Situationists aktiv. Jetzt möchte er für bzw. mit NGOs arbeiten und hat uns angeboten hier im Bezirk ein Projekt zu starten. Dinge, wie sie in London abgelaufen sind, sind hier natürlich nicht möglich, aber nächsten Dienstag treffen wir uns noch einmal, um ein bisschen herum zu laufen und konkretere Ideen zu sammeln. Ich freu mich schon.
Und wenn ich nicht so müde wäre, wäre ich sehr aufgeregt, denn morgen früh erfahren wir, wer mit Marcin nach Stettin fährt. Mein persönlicher Tipp sind Anke und Lorett. Anke, weil sie die "beste" Idee hat und Lorett weil sie schon richtig weit ist und hart arbeitet. Nun, wir werden sehen.
Die Wohnung ist noch sauber, nach Ankes und meiner mega Putzaktion gestern, aber ich befürchte wenn alle da sind müssen wir mal ein bisschen darüber reden. Die Wohnung sah nämlich aus wie Sau am Sonntagabend...
Und heute Abend waren wir noch im alten Gefängnis, Lorett und ich haben uns ein bisschen über Provokation und die legal illegalen Gradwanderungen bei Projekten in der Öffentlichkeit unterhalten. Sie weiß wirklich viel darüber und am Freitag wollen wir uns darüber noch mal genauer informieren, wird spannend.
Nun, das Ziel der nächsten Tage lautet eine Sponsorenmappe zu erstellen und mich mit Majka zu treffen. So, ein langer uns sehr schöner Tag geht zu Ende.
Dobranoc
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