Schulausflug nach Eisenstadt und Burg Forchtenstein
Da die Ungarn für einen Brückentag einen Ausgleichsarbeitstag an manchen Samstagen haben, war gestern (01.12) auch ein regulärer Arbeitstag, an dem ich glücklicherweise aber nicht arbeiten musste, sondern die Gelegenheit hatte, Österreich zu besuchen.
Für den Samstag hatte die Deutschlehrerin aus Balatonfüred, Melinda, nämlich mit der Deutschgruppe aus der achten und fünften Klasse einen Ausflug nach Österreich organisiert und ich durfte auch mit. Unser Ziel war Eisenstadt, die Hauptstadt von Burgenland und die in der Nähe stehende Burg Forchtenstein.
Los ging es um 6:00 Uhr morgens zu Hause, wo mich Melinda netterweise abgeholt hat. Wäre ich mit dem Bus nach Balatonfüred gefahren, hätte ich wahrscheinlich schon um 4:00 Uhr aufstehen müssen. Wir sind mit einem Minibus nach Österreich gefahren und die Fahrt hat ungefähr drei Stunden gedauert. In Österreich angekommen, dachte ich, dass es bestimmt komisch sein wird, auf einmal wieder alle Schilder zu verstehen. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich mittlerweile schon viele ungarische Straßenschilder und Werbungen verstehe, denn so groß war der Unterschied dann doch nicht. Jedoch war es in der Fußgängerzone von Eisenstadt dann schon anders, denn plötzlich konnte ich Passanten wieder ohne große Probleme nach dem Weg fragen! Trotzdem musste ich schon genau hinhören, da sie eben „österreichisch“ sprechen und nicht deutsch.
Eisenstadt
In Eisenstadt war die Aufgabe der Schülern eine Stadtrally zu bearbeiten, wozu sie sich in Gruppen aufgeteilt haben. Zwei Mütter sind dann mit den Kindern der fünften Klasse mitgegangen, Melinda mit den Jungen der achten Klasse und ich mit den Mädchen. Um ehrlich zu sein, war ich doch erstaunt, wie wenig die Achtklässler frei deutsch sprechen konnten, denn mehr als „Es ist kalt.“ haben wir uns nicht unterhalten, außer dass ich versucht habe, ihnen die Aufgaben zu erklären. Zum Glück war auch eine Siebtklässlerin mit, die mal in Deutschland gelebt hat und deswegen fließend deutsch spricht, sodass sie für mich übersetzt hat. Da ich auch nur 4-5 Jahre älter bin, fand ich es außerdem seltsam, dass die Achtklässlerinnen mich dann gefragt haben, ob sie einen Tee auf dem Weihnachtsmarkt kaufen dürfen.
Die Stadt Eisenstadt ist u.a berühmt für das Schloss Esterházy, dass der sehr bedeutenen und alten ungarischen Familie Esterházy gehört. Wir waren kurz im Innenhof des Schlosses und obwohl es groß ist, fand ich es nicht so hübsch, aber das Innere soll hübscher sein als das Äußere.
Burg Forchtenstein
Gegen Mittag sind wir dann weitergefahren zur Burg Forchtenstein, die mich im Gegensatz zum Schloss Esterházy echt beeindruckt hat. Da sie nie zerstört und auch nie angegriffen wurde, ist die Burg noch genau so, wie sie es seit dem 18. Jahrhundert ist und in einem top Zustand. Außerdem beherbergt sie eine der größten Waffensammlung Europas und ist ebenso im Besitz der Familie Esterházy.
Dort hatten wir eine Führung (leider auf ungarisch, sodass ich nur ein paar Wörter und sie Zahlen verstanden habe) und hatten danach die Gelegenheit, auf dem Adventsmarkt auf der Burg zu bummeln.
Da er nur an diesem Wochenende stattfindet, hatten wir echt Glück, genau an diesem Samstag da zu sein, denn der Adventsmarkt war mein persönliches Highlight. Mit der frühen Dunkelheit sah die Burg fantastisch aus und der Adventsmarkt hat das Ganze noch verstärkt. Zusammen mit ein paar Mädels bin ich zur Bastelstube für die Kinder gegangen und wir haben uns nicht zu alt gefühlt, um mitzumachen. So haben wir also Lebkuchen verziert und Engel aus Tontöpfen gebastelt. Nun haben wir unsere erste Weihnachtsdekoration für die Wohnung, yeah!
Um 17:00 Uhr haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht und haben Balatonfüred um 20:00 Uhr erreicht. Ich bin sehr dankbar, dass ich mit durfte und es hat mir sehr gefallen. Besonders die Burg ist sehenswert und ich kann sie nur empfehlen. Hier geht’s zu Website.