Schon eine Woche?
Nachtrag über ein gemütliches Wochenende
Jetzt bin ich schon fast eine Woche hier und habe ein entspanntes erstes Wochenende genossen.
Am Samstag waren wir tagsüber mal wieder einkaufen. Das mit der Planung für mehrere Tage haben wir noch nicht so ganz raus, und nebenher fallen einem jeden Tag wieder Dinge auf, die man eigentlich mal anschaffen müsste.
Abends trafen wir uns mit einigen anderen Freiwilligen in einer WG in der Nähe. Zuerst machten wir es uns in der dortigen Küche gemütlich. Bianca, die schon seit etwa einem Monat da ist, wusste aber von einer Party, die eventuell an dem Abend stattfinden sollte, und so machten wir uns auf den Weg zum "Art-Labyrinth". Wie schon so oft nahmen wir allerdings nicht den direkten Weg, sondern stiegen etwas planlos in irgendeinen Bus, der uns natürlich promt in die falsche Richtung beförderte. Bis wir schließlich am Ziel angekommen waren, verging eine Stunde mit durchfragen, auf den richtigen Bus warten, wieder zurück fahren, einen kompletten Bus voller Polizisten unterhalten, ohne zu wissen, worüber gerade gesprochen wird, und verschiedene Menschen kennenlernen, die deutsche Frauen besonders zu mögen schienen.
Besagte Party hatte entweder gar nicht stattgefunden oder war bei unserer Ankunft schon vorbei, sodass wir noch etwas durchs Zentrum irrten, bis wir schließlich eine interessante und gemütliche Mischung aus Bar und Biergarten fanden und dort den restlichen Abend genossen.
Danach mussten wir natürlich am Sonntag erst einmal ausschlafen. Für den Nachmittag hatte meine Mentorin Veronica ein Picknick mit allen anderen Freiwilligen und Mentoren ausgerufen. So trafen wir uns um 2 Uhr, effektiv schon halb 3, am Monument von Stefan cel Mare, dem Treffpunkt schlechthin in der Innenstadt. Dann begann eine kleine Wanderung zum Dendrarium, einem sehr schönen, gepflegten Park mit vielen Blumen, großen Wiesen und auch einem kleinen See. Der perfekte Platz für ein Picknick. Als wir dann endlich angekommen waren, hatten wir eine sehr schöne Zeit mit Keksen und Obst, Liedern aus den Ländern aller Teilnehmer und einem sehr lustigen und verwirrenden Spiel.
Auf dem Rückweg waren wir noch kurz auf einem Fest (vor der Oper, mit Skatern, eigentlich eine Veranstaltung gegen Suizid... mir ist das Konzept nicht ganz klar geworden), wo wir zwei nette Freiwillige aus China getroffen haben, die nur für einen Monat hier sind.
Abends haben wir dann zum ersten Mal die Waschmaschine ausprobiert. Die Wäsche dazu haben wir aus dem schier unendlichen Vorrat an von anderen Freiwilligen zurückgelassener, dreckiger Bettwäsche und ebensolchen Handtüchern gezogen. Die Maschine selbst ist ein etwas älteres deutsches Modell, das seinen Dienst aber noch gut tut. Es gibt ein paar kleine Tricks, wie die Maschine dirket hinter die Badtür zu schieben, damit das Kabel bis zur Steckdose im Flur reicht, aber ansonsten geht es wunderbar.
Heute war auch noch mal ein eher gemütlicher Tag mit einkaufen gehen, einen Buchladen besichtigen (zum Lesen reichen die Sprachkentnisse halt noch nicht ganz), noch mehr Wäsche waschen, die nächste Woche so weit eben möglich planen und frische Tomatensoße kochen.
Im Laufe der ersten Woche habe ich jetzt bestimmt schon 15 Hochzeiten gesehen. Das liegt daran, dass die Paare durch die ganze Stadt touren und an allen schönen Orten Fotos machen, und führt dazu, dass man jede Menge größtenteils sehr schöner Kleider zu sehen bekommt :) Von unseren Mentoren haben wir erfahren, dass Heiraten in Moldawien sehr beliebt, aber auch wahnsinnig teuer ist... Eine spannende Sache.
Ach ja, und wir sollen uns darauf gefasst machen, dass Moldawier auf uns zu kommen und uns direkt heiraten wollen - es könnte an unserem deutschen Pass liegen.
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