Salsa in Aarhus
Alessa_auf_Fyn besucht mit andere Freiwilligen die zwetgrößte Stadt Dänemarks, Aarhus. Und was ist eigentlich ein Jagdhuhn? Doch etwas anderes als gedacht, stellt sie fest.
Übermorgen bin ich schon einen Monat auf der Märcheninsel Fyn - und auch in der letzten Woche war wieder jede Menge los. Das Wochenende hab ich auf Jütland verbracht, in der zweitgrößten Stadt Dänemarks: Aarhus.
ICYE (International Cultural Youth Exchange, meine koordinierende Organisation) hatte ein Hyggeweekend für Freiwillige und Austauschschüler geplant. Also machten Fabian und ich uns auf den Weg: circa zwei Stunden in einem überfüllten Zug - und das im Stehen. Am Bahnhof mussten wir dann noch mal eine Stunde warten, bis wirklich alle Teilnehmer da waren... logisch, dass man bei Südamerikanern nicht mit deutscher Pünktlichkeit rechnen kann.
Dann ging’s auf zur Sightseeing-Tour, aber leider bekamen wir von der "Stadt des Lächelns", wie Aarhus auch heißt, nicht allzu viel zu sehen. Lediglich die Kirche, und das auch nicht von innen, weil gerade eine Hochzeit stattfand. Dann ging’s noch ins berühmte Kunstmuseum Aros, aber nur für eine halbe Stunde und das reicht eindeutig nicht, um alle Exponate anzuschauen. Wir mussten nämlich zügig weiter ins ICYE Büro, in dem unsere legendäre Pyjamaparty stattfinden sollte.
Ich musste feststellen, dass in Deutschland, Taiwan, Brasilien, Südkorea, Costa Rica, Mexico, Ghana und Bolivien ungefähr die gleiche Art Schlafanzug getragen wird. Unsere internationale Runde kam schnell in Stimmung, so dass den Rest der Nacht eigentlich nur noch Salsa getanzt wurde. Dementsprechend müde krochen wir am nächsten Morgen aus unseren Schlafsäcken, um uns auf den Weg zum Fußball-Golf zumachen. Für diese leider noch nicht-olympische Sportart gibt es in Arhus einen speziellen Platz mit 18 Bahnen auf dem wir gegen unsere Gastfamilien antraten. Im Prinzip funktioniert das Ganze wie Minigolf, allerdings benutzt man einen Fußball anstelle des Golfballs und dementsprechend sind auch die Hindernisse und die Löcher um einiges größer als gewohnt. Ich wurde von meiner Gastschwester Nanna gnadenlos besiegt und hab ihr geraten der dänischen Fußballgolfnationalmannschaft beizutreten.
Am Montagabend haben wir im Juniorklub ein Lagerfeuer gemacht und Pfannkuchen in der Glut gebacken. Dafür gibt es im Humandsstedet spezielle Pfannen an Holzstäben, die man prima ins Feuer halten kann. Die Kinder nehmen nun mehr und mehr auch Fabian und mich als Ansprechpartner wahr und unser Dänisch wird auch ohne Sprachkurs von Tag zu Tag besser.
Gestern stattete ich dann dem dänischen CVJM einen Besuch ab um mal zu schauen, wie sehr sich die christliche Jugendarbeit in Dänemark von der in Deutschland unterscheidet. Also nahm ich einfach mal einen Abend am TenSingTune Projekt des KFUM Odense teil und musste feststellen, dass es unglaublich viele Parallelen zu TenSing in Deutschland gibt. Nicht nur die Lieder ähneln sich, sondern auch die Stimmung der Teilnehmer, so dass es ein bunter, lustiger Abend wurde, an dem ich viele neue Kontakte knüpfen konnte.
Eine lustige Anekdote möchte ich euch nicht vorenthalten: Gestern beim Abendessen erzählte meine Gastschwester etwas über das Haustier einer Freundin. Mehrmals meinte ich den Begriff 'Jagdhuhn' gehört zu haben und malte mir aus, wie beeindruckend wohl so ein Federvieh sein muss, das zur Jagd geht. Bis ich dann schließlich aufgeklärt wurde, dass beim dänischen Wort für 'Hund' einfach das 'd' nicht mitgesprochen wird...
Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich mein dänisches Leben sehr genieße. Trotzdem hab ich euch in Deutschland keinesfalls vergessen und freue mich jedes Mal über eure netten Briefe und all die anderen kleinen Botschaften.
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