Rest in Peace, Ludobus
Über den Tod meines Projektes und andere Hiobsbotschaften
Gerade eben hatte ich ein Meeting mit Mariana in „Andy`s Pizza“ (die haben wirklich gute Pizza). Natürlich war sie zu spät, so langsam gewöhne ich mich echt daran zu warten.
Also wartete ich dort, fröhlich „Frosty the Snowman“ vor mich hin summend, auf meine liebe, immer zu späte, moldawische Kontaktperson, um ihr einige sehr wichtige, organisatorische Fragen zu stellen.
Doch noch bevor ich nur eine einzige meiner Fragen stellen konnte, kam direkt die Hiobsbotschaft Nummer 1:
Leider muss ich euch eine sehr traurige Nachricht überbringen:
Der Ludobus ist tot. Er starb auf Grund mangelnder finanzieller Zuwendung.
Wirklich schade, da ich dieses Projekt wirklich sehr gemocht habe (obwohl ich nur zwei mal dort war). Schon alleine die Idee war genial, so etwas habe ich noch nie davor gesehen.
Vielleicht kann er im Sommer wiederbelebt werden, so richtig weiß das aber keiner.
Das heißt leider für mich: keine neuen Ausflüge, kein „ich-kann-helfen-und-mir-dabei-Moldawien-anschauen“.
Heißt aber auch: neues Projekt, neues Glück?
Laut Mariana darf ich wohl meine Zeit nicht nur im Hospital verbringen, sondern auch noch ein anderes Projekt unterstützen.
Bin wirklich mal gespannt, wie das so wird. Insgesamt hört sich das sehr nach meinem „eigentlichem“ Projekt an, für das ich hierhergekommen bin. Übrigens: Mein Activity Agreement war wohl ein riesiger Fehler, das beschriebene Projekt gibt es anscheinend schon seit 2 Jahren nicht mehr und mein geliebter Ludobus ist jetzt auch weg.
Sehr interessant. Aber nun gut, mal sehen was hier sonst noch so auf mich zukommtt.
Hiobsbotschaft Nummer 2:
Ich darf umziehen (nein, die Nachricht ist echt gut), aber erst Anfang Februar (ja, das ist die schlechte Nachricht).
Wenigstens kenne ich (soweit ich mich erinnern kann) schon eine meiner neuen Mitbewohnerinnen. Habe ich an dem Video-Abend Samstag Nacht in einer der Freiwilligen-WG`s kennen gelernt und denke, dass ich mit ihr gut auskommen werde. Meine zukünftige WG liegt diesmal anscheinend direkt im Zentrum von Chisinau, das kann ja echt was werden mit dem ganzen Verkehr und allem. Wenn ich sehr viel Glück habe, liegt mein Zimmer ja in der Nähe von einem der vielen Parks! Das wäre großartig, wenn erst mal Frühling ist.
Hiobsbotschaft Nummer 3:
Es schneit.
Ja, ich weiß. Die meisten Menschen freuen sich über dieses weiße, kalte, nasse Zeug. Ich mich normalerweise auch, aber momentan entwickle ich eine starke Abneigung gegenüber diesem Zeugs. Dadurch fühlt sich das Wetter hier noch kälter an und das allgemein herrschende Grau wird noch grauer.. Außerdem haben Arbeiter heute die Weihnachtsbeleuchtung abgenommen, an die ich mich jetzt schon so gewöhnt hatte.
Zwei mal Weihnachten und zwei mal Silvester, was für ein lustiges Jahr! Aber hier ist das normal, Moldawier feiern einfach gerne :)
Gut, genug von schlechten Nachrichten!
Die Woche ist dann auch erst mal ein medizinischer Komplett-Check dran. Ein Glück, dass es mir grade gesundheitlich wirklich gut geht. Sonst müsste ich noch um mein Visum fürchten, dann wäre definitiv nach 90 Tagen Ende.
Wahrscheinlich folgt noch ein detaillierter Bericht darüber. Schon allein was mir Mariana erklärt hat, schreit förmlich nach einem Beitrag!
Zum Beispiel über die Feststellung, dass ich nicht schwanger bin: „Wir müssen auch sicherstellen, dass du nicht schwanger bist. Aber keine Angst, der Arzt fragt dich nur danach und du sagst einfach 'Nein'.“
Was ist denn das für eine Arbeitsmoral hier? Wenn das so ist, kann man mich genauso gut selbst die Formulare ausfüllen lassen und ich könnte mir die 2 Tage Gesundheitscheck wirklich sparen.
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