¡Que comienza la aventura!
Viele Erfahrungen und Erlebnisse. So wie ich es wollte! Die Zeit hier ist spannend und aufregend.
Meine Energie hat aber auch Grenzen...
In meinem letzten Bericht habe ich über meine tolle Errungenschaft berichtet: mein erstes Auto! Leider war das nicht das Ende vom Lied. In den letzten zwei Wochen hat mich dieses Auto viele Nerven gekostet.
Zuerst war es die Versicherung. Eine schwierige Angelegenheit, denn es gibt hier überhaupt nur zwei Versicherungen, die eine Versicherung mit deutschem Pass abschliessen. Dann bin ich auch erst 18 und hatte noch nie eine eigene Versicherung. Dann musste ich mir extra ein spanisches Konto eröffnen. Natürlich in windeseile, denn der Basketballtrainer schrieb mir jeden Tag, wann ich denn kommen und wie er mir helfen könnte. Am 16.11 bin ich dann das erste Mal zum Training gefahren. Nachts, im fremden Auto, im fremden Land in die Großstadt Granada … es lief alles glatt.
Das Training hat mir Spaß gemacht, obwohl ich restlos mit der Sprache überfordert war. Der Trainer und die anderen Spielerinnen sind nett und rücksichtsvoll.
Dann aber das Unglück: Am nächsten Tag will die alte Karre einfach nicht anspringen. Was ein Pech! Während mein Auto zum Mechaniker abgeschleppt wurde, durfte ich glücklicherweise das neue Auto von Kathrin und Nani ausleihen, um zu den nächsten beiden Trainingseinheiten zu fahren. Jetzt bleibt die Frage, was der Schaden ist und wie teuer die Reperatur wäre. Hier stoße ich auf die Unzuverlässigkeit meines Mechanikers. Jeden Tag wollen sie anrufen, um über die Reparatur zu informieren, doch ich warte immer noch.
Was ist sonst passiert? Eine neue Freiwillige, Maria aus Ungarn, ist bei uns angekommen. Das bringt Veränderung und im ersten Moment habe ich die Zeit zu zweit mit Sophie vermisst, denn ich habe keine guten Erfahrungen mit Dreierkonstellationen. Außerdem sprechen wir, seitdem Maria da ist, miteinander Englisch, was mein Spanischlernen sehr verlangsamt. Doch mittlerweile gefällt mir das Zusammenleben. Maria kocht gerne und macht Sport. Zu dritt haben wir ein Skype-Workout von meinem Marburger Team gemacht, was wirklich lustig war. Auch das gemeinsame Kochen macht mir Spaß. Der spanischen Rhythmus ist für mich noch ungewohnt. Wir essen erst um drei Uhr Mittagessen, wenn ich schon ganz ausgelaugt bin.
Unser großes Projekt letzte Woche war die Olivenernte. Drei Tage lang haben wir mit Hand und Stöcken insgesamt 380kg Oliven gepflückt und am Sonntag dann zum Pressen gegeben. Unsere Ausbeute beträgt insgesamt 61l Olivenöl. Es war ein schönes Gemeinschaftsprojekt und eine gute Gelegenheit um weitere Mitglieder meines Vereins Intercultural Life kennenzulernen.
Wunderschöne Erlebnisse!
Aber ich merke auch, wie ich an meine Grenzen komme. Die ständigen Probleme mit dem Auto, das herausfordernde Basketballtraining, der neue Tagesrhythmus, die anstrengende Olivenernte und die ständige Sprachbarriere zehren an meiner Energie.