Probleme von Raum und Zeit
"Die Zeit verliert ihre Struktur, ich mache jeden Tag dasselbe, schreibe meine Arbeit, eher weniger als mehr..." Für Johannson ist es eine Zeit des Endes und der Übergänge, in der vieles anders ist als sonst.
Wie ich Konrad am ersten Tag eingeschlossen habe, so hat er vor kurzem mich in die Wohnung gesperrt, und gleichzeitig sein Handy zu Hause gelassen. Zum Glück wohnen wir im Erdgeschoss und bin etwas kreativer: ich bin einfach durchs Fenster gesprungen und habe selbst von außen aufgemacht.
Letztens war überraschend Ewa aus Torun für einen Workshop in Lodz. Sie war zum ersten Mal hier, hatte aber leider wie immer keine Zeit sich herumführen zu lassen. Aber wir waren in zwei Kneipen. Das war auch schön.
Apropos alte Chefs: gestern hat mich Paul angerufen. Das erste Mal seit wohl zwei Jahren. Er fliegt heute zu seiner Freundin nach Bielefeld.
Mitte Juli fahre ich einige Tage nach Torun, um auf andere Gedanken zu kommen. Denn momentan bin ich in einer etwas komischen Stimmung, vermutlich weil viele Sachen enden und ich noch nicht weiß, wie es im Herbst weiter geht. Die Zeit verliert ihre Struktur, ich mache jeden Tag dasselbe, schreibe meine Arbeit, eher weniger als mehr... Keine Vorlesungen, mein Tandem ist zeitweise weg, auch mein Mitbewohner ist für zwei Wochen weg, heute war Zosia das letzte Mal hier. Sie kommt erst im September aus den Schulferien zurück. Wir haben Eierkuchen gemacht, ihre Familie damit bewirtet und die Sendung mit der Maus gesehen. Es ist jetzt fast ein Jahr her, dass ich nach Breslau gezogen bin.