Primeras Impresiones
"Irgendwie kommen mir die zwei Tage, die ich hier bin, wie eine halbe Ewigkeit vor". Kathi89 gefällt es in Spanien so gut, dass sie die Zeit ganz vergisst. Sie lebt sich ein und berichtet von ihrer Arbeit.
Irgendwie kommen mir die zwei Tage, die ich hier bin, wie eine halbe Ewigkeit vor und deshalb wollte ich gerade fast auch schreiben "endlich habe ich die Chance, mich zu melden". ;)
Die anderen vier Freiwilligen und eine Ehemalige machen sich gerade auf den Weg nach Madrid, in die Innenstadt. Ich bin hier nämlich in Pozuelo de Alarcón, das ist ungefähr 20 Minuten von Madrid entfernt (mit der Metro).
Momentan bin ich noch alleine in meinem Wohnheim "Casa Rafael" (die andere Freiwillige kommt am 13.). Zwei andere Freiwillige arbeiten in dem anderen Wohnheim "Casa del Sol" und die letzten beiden arbeiten im "Taller Rafael", das ist die Werkstatt, wo sehr hübsche Sachen hergestellt werden (ich habe heute einen kleinen Blick hineingeworfen).
Ich bin immer noch ziemlich müde; geschlafen habe ich letzte Nacht nicht viel - das Thermometer zeigte heute gegen Abend immer noch 32 °C und außerdem traue ich mich nicht so richtig, alleine zum Bahnhof zu laufen (denn die Wohnheime sind nicht nebeneinander), aufgrund fehlender Orientierung und Angst im Dunkeln. ;) Als ich dies erwähnte, wurde mir gesagt, dass "no pasa nada por estas calles" - soll heißen, hier passiert nichts, weil Pozuelo ein ziemlich reiches, vielleicht sogar die reichste Gegend von Madrid ist; mit Kameras etc... na ja, wenn die andere Freiwillige kommt, können wir das ja mal machen.
Jaa... was soll ich erzählen? Es gibt so viel. ;) Ich arbeite jeden Tag von sieben bis neun Uhr und noch mal von 16 bis ca. 22 Uhr. Die "Chicos", wie sie hier genannt werden, also die Bewohner hier, arbeiten von 9 bis 16 Uhr in der Werkstatt.
Momentan sind noch nicht alle Chicos hier; gerade ist Araceli angekommen, aber es fehlen immer noch vier Personen.
Nachmittags sind immer vier "Trabajadores", also Arbeiter bzw. Betreuer oder wie man sie auch nennen mag, hier und über Nacht bleibt dann einer.
Morgens mache ich dann mit dem Betreuer Frühstück und wecke die Chicos.
Die Betreuer sind alle total lieb! Manchmal habe ich echt noch Schwierigkeiten, allem zu folgen, was sie auch Spanisch erzählen; bei unserem Treffen mit den Freiwilligen und unserer Tutorin habe ich aber ziemlich alles verstanden und sie sagen mir auch immer, wie gut ich alles verstehen würde. ;) Na ja, genug von diesen Anmerkungen. ;) Das Sprechen fällt mir nämlich immer noch nicht so leicht, aber es "kommt". ;)
Irgendwie denke ich manchmal gar nicht, dass sie Spanisch sprechen; ich weiß auch nicht warum... alles kommt mir hier bzw. kam mir fast von Anfang an ziemlich vertraut vor- vielleicht ist das ein gutes Zeichen. ;)
Heute sind wir zu fünft einkaufen gefahren und der spanische Fahrstil ist schon etwas anders - den gängigen Klischees oder Vorstellungen entsprechend. ;) Dann waren wir aber in einem Lidl einkaufen - ein Stück Deutschland. ;) Auf die Frage hin, ob Lidl in Spanien bekannt sei, meinte Roberto (ein Trabajador) nur: "Es barato" - es ist günstig. Das scheint ja überall so zu sein. Auf jeden Fall war es ein richtiger Großeinkauf (der Kassenbon war mit Sicherheit über einen Meter lang ;)).
Im Auto lief die ganze Zeit spanische Musik (und zwar das, was wir uns auch als typisch spanische Musik vorstellen) und dazu haben Diego (ein Bewohner) und Roberto leidenschaftlich mitgesungen. :D
Den Rudolf Steiner–Einschlag merkt man ein bisschen; es werden so eine Art Gebete gesagt und der "Kreis" muss immer wieder geschlossen werden. ;) Na ja; ist aber nicht schlimm für mich.
Ich werde in den nächsten Tagen mal einen Büchereiausweis beantragen und eine Fahrkarte für Madrid. Außerdem brauche ich noch eine spanische Handykarte. Und einen Badmintonverein, Sprachkurs etc, etc.
Also dann, viele Grüße und besos,
Kathrin
P.S.: Apropos besos (Küsse), sich die Hand bei der Begrüßung geben kennen die hier echt nicht. ;)
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