Präsentationstag an der Reformierten Grundschule in Balatonfüred
Bereits am 17. März hatten wir, die Freiwilligen hier in Nagyvázsony, gemeinsam mit zwei Job-Shadowern aus Indien und Bolivien einen interkulturellen Tag in einer meiner Grundschulen organisiert. Das kam nicht nur bei den Kindern gut an. :)
Unsere Idee für dieses Programm entstand dadurch, dass Mercy und Dilip, unsere Freiwillige aus Kenia und Nepal, im Rahmen ihres Projektes „MPV“ (engl.: „Moving People in Volunteering“, auf Deutsch in etwa: „Menschen zur Freiwilligenarbeit bewegen“) drei solche Workshops umsetzen müssen. Die Themen hierfür lauten: „Understanding diversity and promoting intercultural dialogue“, also „Verständnis von Vielfalt und Voranbringen von interkulturellem Dialog und Austausch“, „Encouraging the youth participation in democratic processes and in society“, also so viel wie „Anregen und Fördern der Jugendbeteiligung an demokratischen Prozessen und innerhalb der Gesellschaft“ und „volunteering as a means of empowerment and social inclusion“, bzw. „Freiwilligenarbeit als ein Mittel zur Verantwortungsübertragung und sozialer Inklusion“. Als erstes Thema wählten wir also den interkulturellen Dialog.
Wir diskutierten unsere Ideen mit Rita, unserer Vorgesetzten, und nachdem der grobe Plan stand, informierten wir das Lehrpersonal in Balatonfüred und baten um etwas Zuspruch und Hilfe. Die Deutsch- und Englischlehrerinnen zeigten großes Interesse und hielten es einerseits für sehr interessant und einmalig für die Kinder, mit so vielen verschiedenen Kulturen auf einmal in direkten Kontakt treten zu können, und andererseits auch für besonders lehrreich, da dies keine normale Unterrichtsstunde werden würde. Sie nahmen Rücksprache mit dem Direktor und als der dann auch sein „Okay“ gab, wurde es langsam ernst. Hinzu kam, dass die Englischlehrerin Kata einen lokalen Fernsehsender kontaktiert hatte, den die Anwesenheit von sechs jungen Leuten aus sechs verschiedenen Ländern (Frankreich, Nepal, Indien, Bolivien, Kenia und Deutschland) und damit vier verschiedenen Kontinenten an einer kleinen Schule in Balatonfüred natürlich sehr interessierte.
Jeder Freiwillige bereitete demnach eine kurze Präsentation über sein Heimatland und dessen Schulsystem vor. Da eine Gruppe der Schülerinnen und Schüler nur Deutschunterricht hatte und kein Englisch verstand, musste ich im Laufe des Programmes alles von Englisch auf Deutsch und umgekehrt übersetzen. Denn die Schüler hatten im Unterricht auch Fragen für uns Freiwillige vorbereitet.
Wir hatten eigentlich noch ein Spiel geplant, für das letztlich jedoch leider keine Zeit blieb. Stattdessen folgten zum Abschluss zwei kurze, traditionelle Tänze aus Bolivien und Kenia gemeinsam mit allen Schülern. Dies machte ihnen besonders viel Spaß und kaum einer wollte danach zurück in den eigentlichen Unterricht. Einige Schüler baten uns sogar um ein Selfie und auf Facebook und Instagram posteten sie abends Bilder mit den Hashtags #bestday4ever, etc.
Das war ein sehr positives Feedback für uns, über das wir uns natürlich wahnsinnig freuten. Auch einige Lehrer von anderen Schulen haben uns danach kontaktiert und die Lehrer von Balatonfüred meinten, dass sie dieses Projekt mit unserer Aufnahmeorganisation „Fekete Sereg“ gerne auch in den kommenden Jahren fortführen möchten. Auch von den Freiwilligen selbst kam am Ende ein sehr positives Feedback, sodass der erste Workshop in meinen Augen ein voller Erfolg war, vor allem Dank der Unterstützung durch die Schule und die Organisation, die Arbeit der Freiwilligen und die Freude der Kinder.