Panem et circenses-Brot und Spiele
Mein On-Arrival Training in Rom vom 16.2-23.2 2017
Hey liebe Familie, Freunde, Bekannte und LeserInnen,
am Donnerstag, den 16.2 war es soweit. Ich machte mich auf den Weg nach Rom. Schon im Zug traf ich schon auf ein paar Freiwillige mit demselben Ziel. Um 16 Uhr sind wir zu 6. in der Herberge angekommen. Nachdem alle da waren gab es ein leckeres Ankunftsbuffet, wo wir uns alle erstmal kennenlernen konnten. Die typischen Fragen waren: Wie heißt du? Woher kommst du? Was ist dein Projekt? Direkt danach gab es ein offizielles Willkommensgespräch mit den Verantwortlichen (2 Trainer, 2 Italienischlehrer und 3 Organisatoren). In diesem Gespräch wurden wir in 2 Gruppen, namens "Coat 6 und Coat 7" aufgeteilt (wir waren circa 60 Freiwillige). Daraufhin folgte die ganze Bürokratie: Essenzeiten, Unterrichtszeiten, Akitvitätszeiten, Schlüsselübergabe, ect..Natürlich war das alles auf Italienisch, sodass manche, unter anderem auch ich, die keine Ahnung von der Italienischen Sprache hatten auf die Übersetzung der Italienischlehrer angewiesen waren. Was mich aber sehr verwundert hatte war, dass wir nicht sehr viele waren. Viele Freiwillige leben hier schon 5-8 Monate, das ist kaum zu glauben da dieses Training auch On-Arrival Training heißt. Beim darauffolgenden Dinner konnte ich Lizzi aus Vietnam, Sneha und Yabes aus Indien, Anna aus Polen und Georgi aus Georgien näher kennenlernen. Es war so spannend und ein Freude all diese verschiedene Geschichten anzuhören! Nach dem Dinner mussten wir uns alle nochmal zusammensetzten, denn die Organisatoren mussten ja unser Italienischlevel herausfinden und das taten sie wie folgt: Alessandro, einer der Organisatoren rufte jeden einzelnen auf und fing mit jeden einzelnen Freiwilligen eine kurze Italienische Konversation, manche kürzer als die andere zu führen. Es war wirklich witzig. Danach bereiteten wir das Spiel „Assassins“ vor. Das Spiel funktioniert wie folgt: Du ziehst einen Namen und eine Aktion. Damit musst du in laufe der gesamten Woche die genannte Person die aufgeführte Aktion ausführen lassen. Wenn du das geschafft hast, hast du sie erfolgreich "umgebracht". In meinen Fall zog ich Natalia. Die Aktion lautete: Kannst du bitte ein Foto von mir machen. Der Sinn dieses Spieles ist es natürlich die anderen kennenzulernen. Somit endete der erste Tag in Rom.
Jeder darauffolgender Tag sah im Groben so aus:
7:30-8:30 Frühstück
9:00-13:00 Italienischkurs
13:00 Mittagessen
15:00-19:30 Aktivitäten
Ab 19.30 Abendessen
Auch wenn alle um 9 Uhr da waren, fing der Kurs frühestens um halb 10 an. Das gleiche gilt auch für die Aktivitäten im Nachmittag. Wir haben uns darauf geeinigt, dass es daran liegt, dass wir in Italien sind.
Ich werde jetzt nicht jeden Tag zusammenfassen aber es folgen kleine Zusammenfassungen und Besonderheiten, die so geschehen sind:
Der Italienischkurs war in der Regel super. Leider wurden wir nicht gut aufgeteilt bzw. für manche war der fortgeschrittene Kurs zu schwer und der Anfänger Kurs zu leicht. Es in meinen Kurs zu viele fortgeschrittene Schüler deswegen war der Unterricht manchmal zu schwierig für mich aber trotzdem kann ich sagen, dass ich was gelernt habe.
Die Aktivitäten waren wichtig und witzig. Es ging um Rechte, Pflichten, den Youthpass (Zertifikat), Kulturschock, Interkultureller Austausch, Krisenmanagement ect.. Auch diese waren nur auf Italienisch, zum Glück konnten ein paar Mitfreiwillige für uns das alles nochmal übersetzen, sonst hätten manche von uns wirklich gar nichts verstanden, egal wie langsam die Trainer gesprochen hätten.
Der Sonntag war für die Besichtigung von Rom reserviert. Am Vormittag hatten wir eine Führung von Alessandro + Übersetzung von Rosa (Italienischlehrerin). Ab Mittag konnten wir auf eigene Faust weiter erkunden. Ich kann nur schreiben, dass Rom einfach nur wunderschön ist. Von allen Städten in Italien, die ich bis jetzt besucht habe, ist Rom meine liebste. Jedes einzelne Gebäude ist einfach nur Eindrucksvoll!
Nach dem Abbendessen gab es noch gemeinsame Aktivitäten wie ein Filmabend oder ein Quizduel über Italien. Ansonsten sind wir in das Zentrum gefahren oder haben ein bisschen gefeiert.
Direkt bei der ersten Aktivität, das Thema war Team-Building gab es 2 Unfälle. Ihr kennt doch das Spiel, wo in der Mitte eines Raumes eine Schnur aufgehangen wird. Die Aufgab ist es die Gruppe auf die andere Seite zubringen. Voraussetzung: Niemand darf die Schnur berühren (wenn ja müssen alle wieder zurück), niemand darf unter die Schnur durch und niemand darf Hilfsmittel benutzen. In meiner Gruppe war Lizzi die verunfallte. Sie sagte sie kann mit Hilfe von zwei knienden Männern rüber springen, leider ist sie richtig blöd gelandet und hat ihr Sprunggelenk verletzt. In der anderen Gruppe gab es noch so ein ähnlicher Unfall. Ich habe das Spiel schon öfters spielen müssen aber dieses Mal ist das erste Mal, dass es Unfälle gab. Ich glaube mit dem Alter wird’s schwieriger.
An einem Abend hatte ich ein Gespräch über Filme mit ein paar Griechen und sie kennen einfach 5-mal so viele deutsche Filme wie ich! Am liebsten haben sie den Regisseur Rainer Werner Fassbinder. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie von ihm gehört. Ihr vielleicht? Ich muss echt noch viel Nachholen!
Beim Essen hatten wir ein sehr Interessantes Gespräch mit Lizzi über ihre Glaubensrichtung in Vietnam. Diese hat kein Name aber es ist eine Mischung aus Buddhismus und Hinduismus, was von Generation zu Generation weiter gegeben wird. Sie glauben an die Reinkarnation. Es sehr abhängig davon wie gut oder schlecht du im Leben bist. Wenn du als Mensch „schlechte Taten“ gemacht hast wirst du entweder ein Tier oder ein Mensch, dem noch schlimmes passieren wird (Karma). Ein Mensch zu werden ist das höchste Ziel hier auf Erden. Du kannst aber auch ein Gott werden. Diese Form kann ewig währen außer du bist ein „schlechter“ Gott, dann wirst du wieder ein Mensch oder Tier. So ging es den ganzen Abend weiter, was ziemlich lustig war, weil wir darüber spekuliert haben, welche Wege es gibt ein Gott zu werden. Die meisten von uns bevorzugen es aber Mensch zu bleiben.
In Laufe der Woche haben wir uns alle per Facebook oder Whatsapp verbunden. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen ein paar von meinen neu gefunden Freunden zu besuchen! Schon diesen Monat wird mich Anna aus Senigallia besuchen und ich freue mich schon riesig ihr meine Gegend zu zeigen.
Übrigens: Ich konnte Natalia ausfindig machen und sie "umbringen". Doch leider wurde ich dann auf einer Party von Mitre umgebracht.
Es war eine großartige und prägende Woche für mich. Wir haben uns richtig zusammengeschweißt!
Hier ist ein Link zu einem Video über die gemeinsame Zeit in Rom, den Georgi gegen Ende geschnitten hat (Das Lied heißt Piccolo Amore- Ricchi e Poveri): https://www.youtube.com/watch?v=6XTydM1R9pM