Palencia – die ersten Tage
Letztendlich hat es mich also nach Palencia verschlagen, das auf der kastillischen Hochebene liegt. Hier nun werde ich also die nächsten sechs Monate verbringen. Ich bin aber sehr optimistisch.
Letztendlich hat es mich also nach Palencia verschlagen, das auf der kastillischen Hochebene liegt. Hier nun werde ich also die nächsten sechs Monate verbringen. Ich bin aber sehr optimistisch.
Was die Landschaft betrifft, ist es größtenteils flach, karg und wenig ansprechend. Ein paar Hügelketten scheinen die endlose Weite zu begrenzen. Palencia selbst ist eine nette Kleinstadt mit 80.000 Einwohnern und einer langen Historie, wie man an den zahlreichen Brücken, Kirchen und anderen Gebäuden sehen kann, denen die Römer ihr Siegel aufdrückten.
Die Altstadt ist übersichtlich und schön, gleich nebenan schlängelt sich der Fluss umgeben von einigen Parkanlagen entlang. Das Zentrum ist zum Glück den Fußgängern vorbehalten. Denn hier finden auch die vielen „Fiestas“ statt, die fast tagtäglich zelebriert werden. Denn Vorurteile hin oder her. Im Gegensatz zu uns Deutschen sind die Spanier richtig feierwütig, aber friedlich. Aber nicht nur das. Sie sind auch sehr warmherzig, offen und fröhlich.
Wenn ich mal etwas schlechter gelaunt bin - warum auch immer - komme ich mir richtig komisch vor, bei den vielen fröhlichen Mienen der Einheimischen, die durch die Straßen laufen.
Vor ein paar Wochen erschien in der ZEIT eine Zusammenstellung vieler innereuropäischer Vorurteile (Deutsche über Spanier unter anderem Stolz, Jähzorn, Neigung zu Hass). Ja, den Stolz kann man ihnen wahrlich nicht absprechen, die anderen Behauptungen kann ich allerdings nicht bestätigen. Aber es sind ja eben nur Vorurteile.
Ich wohne in einer WG mit Simone, einem Italiener. Zwei Französinnen sind gerade erst abgereist, hoffentlich bekommen wir bald wieder internationalen Zuwachs. Im Vorfeld wurde das deutsch-italienische Verhältnis nicht gerade gepflegt, jedenfalls auf politischer Ebene. Aber wir kommen so prima miteinander aus, wenn da nicht die Sprachbarriere wäre. Denn mein Spanisch ist genauso schlecht wie sein Englisch. Doch Verständigung hin oder her. Wenn wir an den Wochenenden zusammen mit unseren spanischen Freunden bis in die frühen Morgenstunden in der Altstadt unterwegs sind und feiern, bedarf es weniger Worte. Auch das ist eine Art Völkerverständigung zu zelebrieren!