Oulu, Tallinn und zwischendrin ein bisschen Heimweh
Hallo alle miteinander!
Hallo alle miteinander!
Was soll ich sagen. Wieder etwas über zwei Wochen ohne dass ich realisiert hätte, wie schnell die Zeit vergeht!
Ich war am vorletzten Wochenende in Oulu, um mich dort mit Katja (liadan), Maria (Blauborn) und einigen anderen Freiwilligen zu treffen. Maria und Katja sind auf die Idee gekommen, sich in Oulu zu treffen, da sich die Stadt genau in der Mitte zwischen Kokkola und Rovaniemi befindet. Helsinki ist allerdings von allen drei Städten ein kleines Bisschen weiter entfernt …
Ich möchte hier nur einmal anmerken, dass es einen Grund gibt, aus dem ich Wochenenden so liebe: Ausschlafen!
Das war an dem Wochenende jedoch nicht möglich.
Ich musste am Samstag um vier Uhr in der Nacht aufstehen, um den Nachtbus um kurz nach fünf zu erreichen, um wiederum meinen Zug um sechs nicht zu verpassen… Ich wurde dann auch noch davon abgehalten, im Zug zu schlafen, da ein Handy in kurzen Abständen (in einem Zeitraum von ca. einer Stunde) immer wieder klingelte… Und nachdem der Besitzer eben dieses Telefons dann wach war (…*drop*), telefonierte er… über eine Stunde – lautstark! Das Überraschende daran war für mich vor allem, dass es ein finnischer Mann war, der solange und so laut telefonierte! Mann, lange telefonieren, dazu noch finnisch und er hat laut gesprochen! Wirklich erstaunlich!
Na ja, nachdem ich die Zugfahrt überstanden hatte, ging ich runter (Doppeldeckerzug) um auszusteigen und wen sehe ich da? Maria. Wir sind zwei Stunden lang mit demselben Zug gefahren und haben es nicht bemerkt. Genau wie bei unserem ersten Treffen auf dem Weg zum Ausreiseseminar!
Die anderen warteten am Bahnhof auf uns und nachdem wir uns alle begrüßt hatten, sind wir ins Hotel gegangen. Wir waren übrigens fünf deutschsprachige Mädels, die alle in einem Zimmer untergebracht wurden. Dann sind wir einkaufen gegangen, natürlich haben wir nur ganz gesunde Dinge gekauft: Chips, Schokolade, Kuchen,… und so seltsame kleine orange Kugeln, die Mandarinen heißen! ;-) Dann trafen wir uns mit Michal, einem Freiwilligen – er kann Deutsch verstehen, doch da wir fünf immer wieder Deutsch miteinander sprachen, konnte er einem schon irgendwie Leid tun. Aber was sollen wir machen? War ja keine Absicht!
Wir haben gequatscht, gelacht, sind Spazieren gegangen und haben einfach viel Spaß gehabt. Dabei hat Maria einige Fotos gemacht, unter anderem diese hier.
Die anderen sind auf der zugefrorenen Ostsee rum gelaufen – ich hab mich nicht wirklich getraut – und danach haben wir uns dann einen netten Abend im Hotel gemacht, da wir alle müde waren. (Nicht wahr, Maria? :-))
Am Sonntag bin ich dann nach einer sechsstündigen Zugfahrt wieder in Helsinki angekommen und nach einer längeren Busfahrt war ich um 23 Uhr zurück in einem Zimmer. Dort bin ich dann nur noch tot ins Bett gefallen! Montag habe ich normal bis drei Uhr gearbeitet und danach habe ich vier Stunden lang geschlafen…!
Es war wirklich toll, die Mädels wieder zu sehen und genau das richtige, um dem „Akku“ wieder aufzuladen!
Also, Ihr Lieben: Danke für das schöne Wochenende!
Wenn man weiß was es sein soll kann man’s sogar erkennen, oder?
Ich muss leider sagen, dass ich in dieser Woche das erste Mal richtig Heimweh hatte. Muss aber nach zwei Monaten in der Fremde auch mal erlaubt sein! Mir ist nämlich klar geworden, dass das Leben in Bremen auch ohne mich weiter geht! Hört sich blöd an und ich wusste es natürlich auch vorher, aber es dann zu realisieren ist eine andere Sache… Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal den Freimarkt verpasst, kann nicht auf den Weihnachtsmarkt gehen, um die kleine „Ecke“ des Mittelalterlichen Marktes zu besuchen und und und, eben all die Kleinigkeiten, die immer da waren und die zum Leben Zuhause einfach dazu gehören. Und natürlich passiert im Leben meiner Familie und meiner Freunde auch so einiges. Außerdem werden einige der Leute, mit denen ich mich gut verstehe, nach Weihnachten nicht mehr da sein. Michela geht nach Italien zurück und die wenigen Studenten, mit denen ich mich wirklich gut verstehe, bleiben nur für ein „Halbjahr“, also bis Ende Dezember…
Wird wohl doch Zeit, mir ein Hobby zu suchen! Initiative zeigen! Bloß kein Trübsal blasen! Die Zeit hier ist wirklich toll! Jetzt muss ich „nur noch“ einige finnische Freunde finden (die dann etwas länger bleiben) – und das ist gar nicht so einfach, viele haben einfach kein Interesse, jemand neues kennen zu lernen – so blöd das auch klingen mag!
In der letzten Woche habe ich nachmittags nix anderes gemacht als zu lesen, schlafen oder nachzudenken – und natürlich zum Finnisch Unterricht zu gehen.
Am letzten Samstag bin ich dann zusammen mit Michela nach Tallinn gefahren. Dieses Mal mussten wir den Bus um 6.00 Uhr nehmen, also wieder kein Ausschlafen… Um 8.00 Uhr fuhr die Fähre ab und anderthalb Stunden später waren wir in Tallinn! Das erste, was ich gesehen habe, war ein runder alter Turm mit einem angeschlossenen Stadttor. Ich war natürlich total begeistert, denn ich mag diese wunderschönen alten Gebäude – die meiner Meinung nach sehr viel mehr Charme haben, als die heutigen Bauwerke (obwohl es da auch schöne gibt).
Was soll ich sagen, ich habe mich verliebt – die Altstadt von Tallinn ist einfach wunderschön! Es gibt unter anderem auch ein mittelalterliches Restaurant mit einem dazugehörigen Shop – da musste ich natürlich stöbern! Wir sind acht Stunden lang in der Altstadt rumgelaufen, weil wir so begeistert waren! (Wir haben nur eine halbe Stunde Pause gemacht!) Ich habe also keine Ahnung, wie Tallinn ansonsten aussieht und muss wohl noch mal hin! Freue mich schon darauf! Tallinn ich komme wieder!
Um 20 Uhr abends fuhr die Fähre zurück – mit zwei sehr erschöpften, aber glücklichen „jungen Damen“ an Bord!
Sonntag konnte ich endlich einmal ausschlafen und hatte dann ein eineinhalb Stunden langes Telefonat mit meiner Familie. Das tat gut! Ich möchte aber trotzdem nicht wissen, was es gekostet hat… Außerdem habe ich am Montag an einer englischen Unterrichtsstunde über short stories/ Kurzgeschichten teilgenommen und werde ab jetzt wohl regelmäßig hingehen. Im Januar fangen hier in der Akatemia noch zwei weitere Kurse an, die ich wahrscheinlich besuchen darf.
Soweit geht es mir also wieder gut. Jetzt muss nur noch ein Sportverein gefunden werden und dann müsste die Welt wieder einigermaßen in Ordnung sein!
Also, liebe Grüße an Euch alle! Bis bald, Katrin