On-Arrival und andere kleine Highlight in meinem Freiwilligenleben
On-Arrival-Training, Party in Stiavnica, ein Kurztrip nach Zilina und ein kurzer Eindruck darüber, wie es mir sonst so ergeht.
Asche auf mein Haupt! Ich weiß, ich bin alles andere als zuverlässig, was diese Blogeinträge angeht…Bitte seht es mir nach!
Jedenfalls habe ich seit dem letzten Eintrag wieder einiges erlebt. Anfangen möchte ich, wie letztes Mal angekündigt, mit dem Wochenende mit den Freiwilligentreffen. Es war toll, endlich mal nur mit Slowaken zu tun zu haben und nicht mit meinen Mitfreiwilligen meine Freizeit zu verbringen (auch, wenn das echt eine coole Truppe ist). Ich habe zwar ohne Dolmetscher so gut wie nichts verstanden, aber ich habe mich nie als Außenseiter gefühlt und da noch zwei andere EVSler da waren, war ich auch nicht die einzige, die kein Slowakisch konnte. Es war so ein bisschen, wie ein YFU-Wochenende. :) Was mir allerdings mal wieder aufgefallen ist, dass unglaublich viele Slowaken ziemlich gut Deutsch sprechen – Das ist so ein komisches Gefühl! Normalerweise kann ich im Ausland, außer auf Malle, nichts mit Deutsch anfangen, da die Einheimischen höchstens etwas Englisch sprechen und plötzlich komme ich oft mit Deutsch weiter als mit Englisch…Und man muss immer aufpassen, was man sagt: Die Leuten könnten einen schließlich verstehen. :)
Direkt nach diesem Wochenende bin ich dann zu meinem On-Arrival-Training gefahren. Wir waren in Terchova, einem kleinem Dorf mitten in den Bergen im Norden der Slowakei und ungefähr 20 Teilnehmer, davon 7 Deutsche. Als ich dann von fünf Jungs erfahren hab, dass sie zusammen in einer WG wohnen, also quasi nur von Deutsch umgeben sind, dachte ich: „Was für ein Glück, dass du die einzige Deutsche in deinem Projekt bist!“ :)
Die Woche allgemein war total klasse! Unsere Gruppe hat sich richtig gut verstanden, haben einiges über die Slowakei gelernt, unter anderem nützliche Websites und auch gute Reisetipps bekommen. Hoffentlich kann ich das alles auch nutzen. Mal schauen.
Abends waren wir entweder im einzigen Pub des Dorfes oder haben es uns im Hotel gemütlich gemacht. Dabei konnte ich sogar einige von Glühwein mit O-Saft überzeugen! Erst waren alle skeptisch („Schmeckt das auch wirklich?“) und dann wollten sie immer mehr. :)
Außerdem haben wir noch eine Wanderung durch die Berge gemacht, bei der es geschüttet hat wie aus Eimern. Es hat trotzdem Spaß gemacht und die Natur war einfach… wow. Selbst ich als Wandermuffel wurde überzeugt, dass es sich lohnt, diese Strapazen auf sich zu nehmen ;)
Im Anschluss an diese Woche bin ich dann mit Martin, Anton und den deutschen Jungs dann noch eine Nacht in Zilina, die größte Stadt im Norden der Slowakei. Dort leben ein paar Freiwillige von unserem Training und die haben uns ein wenig rumgeführt. Was an Zilina besonders schön war, war, dass es keine Hügel gab! Man konnte tatsächlich geradeaus laufen, ohne 12prozentige Steigung – eine nette Abwechslung! Sonst ist die Stadt echt ganz nett, nicht besonders schön, aber auch nicht besonders hässlich und sie wirkt wesentlich größer als sie eigentlich ist. Uns wurde auch der Arbeitsplatz gezeigt, ein ehemaliger Bahnhof, der nun als Theater für alternative Kunst dient. Das war ziemlich cool, wenn auch teilweise ein wenig zu alternativ für mich. Dann haben wir noch die Wohnung der EVSler gesehen, die größer als unsere ist und die interessante Eigenschaft besitzt, dass zwischen Klo und dem Rest des Bades noch eine Extratür ist, die man auch abschließen muss. Aber so scheinen wohl viele dieser Plattenbauwohnungen aufgebaut zu sein…Ich möchte da nicht leben, vor allem, wenn es nur Fahrstühle gibt, die so wenig vertrauenserweckend sind, dass man lieber ins 8. Stockwerk läuft…
Ein Wiedersehen mit den Leuten vom On-Arrival gab es schon wesentlich früher, als eigentlich geplant – nämlich Mitte November. Da vier aus unserer Gruppe im November Geburtstag hatten, kamen sie auf die Idee, mal eben so alle 60 im September angereisten EVSler einzuladen. Natürlich gingen wir alle davon aus, dass höchstens 20 bis 30 Leute kommen würden. Tja, Pustekuchen. Wir waren ungefähr 65 Leute aus 16 Nationen Europas. Vielmehr muss ich über die Party doch nicht sagen, oder? ;)
Ein weiteres Erlebnis war unsere Gruppenwanderung nach Sklene Teplice, einem kleinen Kurort in der Nähe von Banska Stiavnica. Das Wetter war schön, wir waren alle gut drauf und trotz meiner recht eingeschränkten Wanderlust hat es Spaß gemacht. :) Was allerdings ein klein wenig befremdlich war, aber in diesem Land wohl durchaus nicht unbedingt selten ist, denke ich, war, dass unser Tutor gegen halb 12 Uhr morgens bei einer Pause, einen Flachmann rausholte und jedem hochprozentigen Schnaps anbot. Eine weitere Kuriosität war die Suppe, die einige von uns dann in einem Restaurant gegessen haben, denn der hauptsächliche Inhalt war Schweinsmagen…
Im Spa selbst, war es ganz nett, allerdings war mir das Wasser ein wenig zu kühl, hätte ruhig ein wenig heißer sein können. War aber dennoch sehr entspannend.
Einen Tag sind Marija, Martin, unser Boss Martin, seine Frau und ich nach Bratislava gefahren, weil wir da Kalvaria bei einer Messe repräsentieren sollten. Nun, ich hatte ja in einem vorigen Beitrag geschrieben, dass ich so meine Schwierigkeiten mit Marija habe. Doch irgendwie hat sich das seit diesem Tag geändert. Wir haben den ganzen Tag zusammen am Messestand gestanden und dann sind wir danach noch zum Einkaufszentrum und zu Mecces gegangen und irgendwie ist dadurch der Knoten geplatzt und ich verstehe mich richtig, richtig gut mit ihr. Darüber bin ich echt froh, auch wenn ich mich doch frage, wie das passiert ist. Aber ist eigentlich auch egal! :)
So, das waren meine Highlights der letzten Wochen. Aber ich möchte noch ein paar Sachen loswerden. Die letzten Wochen hatte ich nämlich recht viel Heimweh und so eine kleine November-Depression. Ich denke, dass meine Arbeitssituation auch einen großen Teil dazu beiträgt. Denn im Moment bin ich damit wirklich nicht besonders glücklich. Unser Boss ist ziemlich profitorientiert und hat seine Lieblinge unter den Freiwilligen. Aber vor allem ist er absolut schlecht organisiert und wenn man ihn kritisiert und über Dinge, die einen stören reden will, geht er direkt auf Gegenangriff über…Außerdem ist die Arbeit, die er uns manchmal zuteilt, echt sinnlos, was zusätzlich an meiner Motivation nagt…Aber wir werden mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.
Joa, ansonsten kann ich noch sagen, dass mein Slowakisch laaangsam besser wird, aber ich bin noch sehr weit vom flüssigen Sprechen entfernt. Ich hoffe, das wird noch. :)
Außerdem habe ich mir meine erste dicke Erkältung hier eingefangen und das, obwohl es hier noch nicht geschneit hat! Das nervt mich gerade ein wenig. Aber dafür bin ich schon in Weihnachtsstimmung und ich freue mich schon sehr darauf, über Weihnachten wieder Zuhause zu sein! :) :) :)
Viele Grüße aus der kalten, aber leider schneefreien Slowakei!
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