Ode an die Freundschaft
Ein Sommerabend in Horodiste, ein schlafender Hundewelpe auf dem Schoß und "Paradise" von Coldplay können einen zu den seltsamsten Einträgen verleiten :)
Jeder, der auch nur ab und zu mit mir Kontakt gehabt hat oder meine Blogeinträge gelesen hat wird wissen, wem dieser gewidmet ist.
Die letzten 6 Monate durfte ich mit einem wundervollen Menschen verbringen, der mit die Werte der Freundschaft ganz neu nahe gebracht hat.
Vertrauen, Einfühlsamkeit, Zuverlässigkeit aber auch ein klein wenig Irrsinn und Verrücktheit gehören wie selbstverständlich dazu.
Mehr braucht es jedoch nicht; Alter, Nationalität, Sprache spielen kaum noch eine Rolle, wenn du auf einmal den richtigen Menschen gefunden hast, diese einzigartige Verbindung.
Wenn es "funkt", würde man wohl bei Liebenden sagen.
Nur das eine Freundschaft für immer halten kann, wenn man denn daran interessiert ist.
Ich auf jeden Fall habe diesen besonderen Menschen hier in Moldova kennen gelernt. Vielleicht sollte ich ein "leider" einfügen.
Denn von vornherein war eines klar: Das wird eine Freundschaft auf Zeit. 6 Monate, der Countdown läuft.
Um ehrlich zu sein, bei unserem ersten Treffen war ich nicht wirklich sehr euphorisch. Besser gesagt, ich war richtig genervt.
Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhten.
Der Tag meines lange herbeigesehnten Umzuges und der erste Tag für sie in ihrem Abenteuer Moldova. Vielleicht nicht die beste Gelegenheit, eine Freundschaft zu schließen.
Doch die nächsten Tage änderten so einiges. Als Komplizen werkelten wir an Jennas Geburtstagsgeschenk, lernten uns näher kennen und schon bald wuchs in mir das Verlangen, jede freie Minute mit dieser Holländerin zu verbringen.
Lange Abende, endlose Nächte, Serien-Marathon und gemeinsame Trips waren die Folge.
Die Monate vergingen wie im Flug und nur all zu bald war da der Gedanke an den Abschied. Jeden Tag wurde das ticken der Uhr lauter, die Angst vor dem endgültigen Abschied größer.
Immer öfter kam das Gespräch auf das sensible Thema auf "die Zeit danach".
Versprechungen wurden ausgesprochen, natürlich werden wir uns wieder sehen und über Internet in Verbindung bleiben. Doch wie wird es sein, wenn wir uns nicht mehr jeden Tag sehen? Werden wir noch immer Gesprächsthemen haben, noch immer auf der gleichen Wellenlänge sein?
Abschiedsgeschenk, Abschiedsparty, Abschiedsessen. Meinem Geschmack nach viel zu viel Abschieds-irgendwas für diese kurze letzte Zeit.
Schließlich war dann nur noch der richtige und endgültige Abschied, der am Flughafen.
Natürlich viel zu spät, viel zu stressig und viel zu übereilt war dort alles.
Und dann war sie weg.
Nach einem halben Jahr gemeinsamer Zeit.
Nach höchsten Höhen und tiefsten Tiefen verließ mich der Mensch, der mir hier in dieser kurzen Zeit so nahe gekommen ist wie kaum jemand zuvor.
Jetzt, fast zwei Wochen später, muss ich eins feststellen: Ich vermisse sie.
Alles hier erinnert mich an sie, an Dinge die wir unternommen haben oder wollten.
Doch ich muss auch eingestehen: Das Leben und mein Freiwilligendienst gehen weiter.
Die Erinnerungen machen mich nicht nur traurig, sondern in erster Linie stolz.
Stolz, dass ich solche Erinnerungen mit einem der großartigsten Menschen, die ich je kennen lernen durfte, teilen kann.
Bald bin auch ich nicht mehr in Chisinau sondern beginne mit meinem Studium in einer für mich noch unbekannten Stadt mit noch fremden Menschen.
Doch eines ist mir klar:
Jolanda, I don't feel alone without you, 'cause I'm living in your light.
You just call out my name and you know, where ever I am, I'll come running to see you again.
All you have to do is call, and soon I will be there.
You have a friend in Germany :)
PS: Ja Jolanda, mir ist voll auf bewusst, dass dies keine wirkliche Ode ist. Ich hab's gegoogelt. Ich mag einfach die Überschrift, das ist alles ;)
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