Nun geht´s endlich richtig los
Die letzten zwei Tage hat sich Einiges getan.
Am Montag hat mich Laura (meine Mentorin/Koordinatorin) an meiner Wohnung abgeholt. Typisch italienisch etwas später als verabredet aber egal, dass wird mir bestimmt noch Öfters passieren... Wir sind zusammen nach Bassano del Grappa gefahren um dort noch andere Freiwillige kennen zu lernen. Darauf habe ich mich echt schon sehr gefreut, da ich hier in Schio bisher die einzige Freiwillige bin. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten und führt an den schönen Bergen vorbei. Da das Wetter am Montag auch echt klasse war, hat man von den Bergen auch alles sehen können ;-)
In Bassano angekommen, sind wir in ein YouthCenter. Dort im Dachgeschoss wohnen zwei Freiwillige. Mathilda, aus Schweden, sie ist bereits seit April hier und Aida, aus Rumänien, sie ist auch erst seit 01.10. hier. Dazu kamen dann noch Cristian (auch aus Rumänien und auch neu angekommen) der in einem anderen Projekt in Bassano arbeitet und Chiara, die Mentorin von Mathilda und Aida. Um das Eis zu brechen und uns ein bisschen besser kennen zu lernen sind wir dann auch gleich wieder los ins Centro um es uns dort in einem Café etwas gemütlicher zu machen. Das ist die typische Arbeitsweise in Italien, erst mal in aller Ruhe einen Kaffee trinken gehen und etwas Plaudern ;-)
Damit wir uns alle vorstellen können, wo die anderen alle her kommen sollten wir eine Skizze von unserem Land malen und die wichtigsten Städte/Flüsse und unseren Heimatort einzeichnen. Laura und Chiara hatten es sehr leicht. So nen Stiefel kann ja jeder zeichnen... Cristian´s Zeichnung von Rumänien war auch nahezu perfekt, Rumänien hat ein bisschen die Form eines Fisches [ich hab es nachher gegoogelt ;-)]. Wohin gegen meine Zeichnung von Deutschland eher einem Toast oder so glich :-D Oh man, das muss ich echt nochmal üben *lol* Mathilda hatte auch etwas Schwierigkeiten Schweden zu zeichnen aber zum Erklären hat es gereicht ;-) Es war auf jeden Fall sehr interessant ein bisschen mehr über die Länder und die Personen zu erfahren. Auf dem Rückweg zum YouthCenter hat mir Cristian dann auch erklärt, warum er das so gut Malen konnte. Er hat Geographie studiert!! Also kein Wunder das er das so perfekt hin bekommen hat. Die beiden Rumänen sind in meinen Alter daher haben wir uns gleich auf Anhieb verstanden. Außerdem haben wir schon festgestellt, das wir alle gerne Wandern gehen. Daher werden wir uns bestimmt bald mal Treffen um die Natur gemeinsam zu genießen. Laura hat uns dann noch ein paar allgemeine Dinge über den EFD erklärt und dass wir in den ersten drei Monaten zu einem 1-wöchigen Training geschickt werden. Dort treffen sich viele der neuen Freiwilligen, die momentan in Italien sind. Das wird bestimmt interessant. Außerdem hat sie mir die Zeiten für meinen Sprachunterricht gegeben. Juhuuu, endlich geht´s los, mit dem Italienisch lernen. Morgen früh kommt meine private Sprachlehrerin Mathilde vorbei. Mal sehen wie ich mich anstellen werde... ;-)
Gestern war ich dann um 13 Uhr mit meinem Tutor Andrea in der Casa Bakhita verabredet. Da ich etwas früher dran war (deutsche Über-Pünktlichkeit halt...) musste ich noch etwas warten, da Dienstag Vormittags immer ein Meeting mit allen Kollegen stattfindet. Ich bin jedoch nicht lange alleine geblieben, denn es war gerade Mittagessenzeit. Baba, ein Immigrant aus dem Senegal hat sich zu mir gesetzt. Er konnte - Gott sei Dank- Englisch sprechen ;-) Wir haben uns ein bisschen unterhalten und er hat mir erzählt, dass er bereits seit 16 Jahren hier in Italien ist. Er hat auch eine eigene Wohnung und einen Job. Aber wenn es bei ihm mal knapp wird, dann weiß er, dass er in die Casa Bakhita kommen kann und er dort ein warmes Mittagessen bekommt. Außerdem schaut er ab und an auch einfach so mal vorbei, um seine Freunde zu treffen. Gearbeitet habe ich dann gestern aber noch nicht wirklich. Hab zwar beim Spülen in der Küche geholfen und die Tische abgeputzt aber viel kann ich ja alleine eh noch nicht machen. Bin dann zusammen mit Alice wieder mal zu Coop gefahren um ein paar Sachen für meine Wohnung zu beschaffen.
Auf dem Rückweg haben wir dann einen Stop im Krankenhaus eingelegt. Keine Sorge, es ist nix passiert... Der Stop war eher etwas Positives, dann die Casa Bakhita hat mit einigen Firmen hier so eine Art "Sozial-Vertrag". Im Krankenhaus z.B. holen wir jeden Abend verschiedene Soßen und Beilagen (Gemüse usw.) für´s Abendessen ab. Vom Supermarkt Coop bekommen wir sehr oft Ware, die nicht mehr verkauft werden kann (z.B. eingedellte Dosen, kaputte Verpackungen, Obst und Gemüse das nicht der "Norm" entspricht oder Sachen die kurz vor dem MHD stehen,...). Einmal die Woche bekommen wir dann auch noch von einer Bäckerei aus dem Centro das Brot/Brötchen, dass an dem Tag übrig geblieben ist. Es ist also ein sehr soziales und hilfsbereites Denken hier in Schio. Das gefällt mir sehr. Vor allem wenn man bedenkt, was wir Heut zu Tage alles an Lebensmittel etc. weg werfen.
Ich hab dann gestern auch meinen Arbeitsplan für die nächste Woche erhalten. Da ich zu unterschiedlichen Zeiten Sprachkurs habe, musste mein "Dienstplan" daran angepasst werden. Heute fange ich z.B. um 13-18 Uhr an und dafür morgen schon um 9 - 14.30. Freitag dann wieder erst ab 13 Uhr. Am Samstag ist dann auch gleich ein kleines Straßenfest, das von meiner Organisation mit gestaltet wird. Das ist eine Informationsveranstaltung über alle sozialen Einrichtungen die es hier in Schio gibt. Da muss ich zwar nicht wirklich arbeiten, aber ich geh auf jeden Fall mal mit um mir das Ganze mal anzuschauen... So ich mach mich dann jetzt mal langsam fertig und schwing mich auf mein Rad.
Habt noch einen schönen Tag. Bis bald! Ciao