Nordkorea - Wie kann ein so kleines Land eine derartige Gefahr darstellen?
Der Konflikt scheint zu eskalieren und die Medien überschlagen sind mit dystopischen Kriegsszenarien, was würde passieren, sollte es zu einem Atomkrieg kommen? Hier ein kleiner Hintergrund zum Nordkorea-Konflikt
Obwohl Nordkorea schon immer ein Thema war, wird es nach dem Machtwechsel in den USA besonders brenzlig; Die Atomwaffentests der Nordkoreaner werden immer effektiver. Mittlerweile könnten sie großen Schaden im "Westen", vor allem in den USA, anrichten und die diplomatischen Beziehungen sind frostig nach dem Tod des Studenten Otto Warmbiers. Das aggressive Auftretens der Führer beider Länder, Donald Trump und Kim Jong-Un, lässt eine friedliche diplomatische Lösung des internationalen Machtkampfes unwahrscheinlich wirken.
Aber warum ist das kleine Land Korea gespalten? Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war ein großer Teil Asiens von Japan besetzt, so auch die koreanische Halbinsel, Russland und die USA wollte Japan zur Kapitulation zwingen und so kam es zu dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Nachdem Japan kapitulierte wurde das Machtvakuum von den Kriegsgewinnern gefüllt, und so teilten sich die USA und die Sowjetunion die Kontrolle über Korea auf – Und spalteten es in Nord und Süd, ähnlich wie in Ost-und Westdeutschland.
Auch hier verwandelt sich das Land in einen Stellvertreter-Konflikt des Kalten Krieges, während der Süden kapitalistisch geführt wird versucht der Osten ein kommunistisches System mithilfe der Sowjets zu errichten. Mit der langen Geschichte der Besatzung Koreas und so keine demokratische Kultur herrschte, zeichnete sich bald ein Personenkult um den Großvater Kim Jong-Uns ab und die Narrative eines unterdrückten Landes, das nun endlich seine Freiheit erringen kann. Mit diesem Hintergrund kann man vielleicht die nordkoreanische Politik verstehen, als eine, die zu allem bereit ist um sich zu verteidigen.
Ein wirklicher Atomkrieg ist aber nach wissenschaftlicher Einschätzung eher unwahrscheinlich: Nach der Logik der Abschreckung versuchen die Staaten mit immer schweren Waffen ihre Feinde einzuschüchtern, eigentlich damit es nicht zum Krieg kommt. Auch sind die internationalen Beziehungen und die globale Diplomatie soweit ausgebildet, dass es ein dritter Weltkrieg mit so schrecklichen Waffen wie Atom- und Wasserstoffbomben vorzeitig verhindert werden wird. Prävention ist also ein Mittel der internationalen Politik, neben Sanktionen und notfalls einer "Enthauptung" der politischen Elite.
Nordkoreas Forderungen, Südkorea in ihr Territorium zu integrieren sind nicht nur unrealistisch, sondern politisch nicht umzusetzen, deswegen bleibt nur die Hoffnung, dass sich Nordkorea weiterhin liberalisiert und öffnet. Die Entwicklung scheint neben der angespannten Amerikanisch-Nordkoreanischen Beziehung eher positiv, die Wirtschaft wurde geöffnet und viele Menschen nutzen die Chance um sich ökonomisch zu verwirklichen. So könnten vielleicht multilaterale Handelsbündnisse den Weg zu stabilen politischen Beziehungen ebnen und ein modernes Nordkorea, welches sich nicht länger auf paranoiden Konfrontationskurs befindet, in die internationale Gemeinschaft integriert werden.