No runajat krieviski
Lettisch, Russisch und die ersten Kommunikationsversuche.
Es nesaprotu krieviski, so oder so ähnlich hätte es wohl heißen müssen.
Heute hatte ich meine erste Russischstunde und die zweite in Lettisch. Lettisch geht ja noch so irgendwie, aber Russisch? Heute haben mich die Personalpronomen und schnödes "Ich heiße Vanessa. Wie heißt er?" schon überfordert. Aber die Buchstaben lernen macht Spaß, ich fühl mich fast in die Geheimschriften-Zeit zurückversetzt.
Jedenfalls - Sprachfail: Eben bin ich mit der Tram heimgefahren.
Als ein älteres Paar stieg zu und ich natürlich sofort auf - hier wird nämlich wirklich aufgestanden für ältere Leute, nicht nur für die die kurz vorm Erschöpfungstod sind. In Prag wurde beim geringsten Zögern schon losgekeift, hier nicht, aber trotzdem: Bei jeder Haltestelle zum Aufspringen bereitmachen.
Wo war ich? Ach ja, ich machte meinen Platz frei. Mir gegenüber gabs noch einen Platz und vorne war auch grade was freigeworden, deswegen ließ ich mich auf meinen Sitzplatz zurückkomplimentieren.
Da ich mittlerweile in den meisten Sprachen weiß, wann es Zeit ist, zu lächeln und zu nicken hatte ich die Situation schonmal gemeistert.
Die Frau sah das wohl anders, jedenfalls reichte sie mir die Hand und legte erst mal los, ziemlich überschwänglich und (für mich) ziemlich unverständlich, ich nehme an es war Russisch. Als dann irgendwann eine Antwort von mir erwartet wurde - ich nehme an, ich habe das aufmunternde Kopfnicken richtig gedeutet - fiel mir nichts besseres ein als: "No runajat krieviski" - No sprecht Russich. "Германия?" - Deutschland? Genau. "Ah, guten Tag! Ich lernen Deutsch!" Was für ein Zufall! Wo, wollte ich sofort wissen - doch nicht etwa bei meiner Organisation? Da die Frau mich wohl nicht verstand, beschloss ich, mich an eine belustigte Studentin zu wenden. Die dolmetschte, die Frau habe mal Deutsch gelernt, könne sich aber an kaum etwas erinnern. Für ein herzliches "Auf Wiedersehn!" reichte es aber noch und von der Studentin, die mit mir Ausstieg, wurde ich gleich noch in der Stadt willkommen geheißen und für meine Englischkenntnisse gelobt.
Und bevor ich es vergesse, so wohne ich:
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