Neujahr in Frankreich
Christiane_89 ist über Neujahr nicht zurück in die Heimat gefahren, sondern besucht ihre ehemalige Gastfamilie in Rennes. Dort erwartet sie ein ungewohnter und dennoch denkwürdiger Jahreswechsel.
Ich bin gerade auf dem Weg zurück nach Belgien, nachdem ich zwei Wochen bei meiner ehemaligen Gastfamilie, bei der ich 2005 einen 10-wöchigen Schüleraustausch verbracht habe, war. Da mein Wohnort in Belgien ungefähr auf der halben Strecke zwischen Berlin und der Gastfamilie liegt, fand ich die Gelegenheit günstig diese nach drei Jahren mal wieder zu besuchen. Zum Glück für mich haben sie mir angeboten die Weihnachtstage und Neujahr bei ihnen zu verbringen, was ich natürlich dankend angenommen habe.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Freiwilligen, die ich hier kennen gelernt habe, bin ich über Weihnachten nicht nach Hause gefahren und konnte mal alles in einem anderen Land und in einer anderen Familie erleben. Das macht mich natürlich um eine Erfahrung reicher, trotzdem war es schon ein komisches Gefühl nicht zu Hause bei der eigenen Familie zu sein. Vor allem weil alles etwas anders abläuft, als man es gewohnt ist.
Zunächst einmal fand ich schade, dass im Haus meiner Gastfamilie kaum Weihnachtsdekoration zu finden war, nur ein kleiner künstlicher Weihnachtsbaum in der Ecke. Außerdem ist der 24. 12. nicht großartig gefeiert worden, wir sind zwar auch abends in die Kirche gegangen, aber das war‘s dann auch schon an Festlichkeiten. Und selbst der Besuch in der Kirche war nicht wie gewohnt, was zum einen daran liegt, dass eine katholische Gemeinde war und zum anderen auch hier wieder kaum Weihnachtsstimmung aufkam, aufgrund fehlender Dekoration oder auch wegen geringer Motivation der Besucher. Wahrscheinlich daher, da es für die meisten der einzige Kirchenbesuch im Jahr ist...
Geschenke gab es dann am Morgen des 25.12. und dank eines großen Paketes aus Deutschland kam ich dabei auch nicht zu kurz. :D Hab aber auch von meiner Gastfamilie etwas bekommen, unter anderem ein besonderes Essen am Silvesterabend mit meiner ehemaligen Austauschschülerin und einigen ihrer Freunde in Rennes. Konnte mir allerdings darunter nicht viel vorstellen und war dementsprechend sehr gespannt was mich dann nun erwartet.
Es war ein Sechs-Gänge-Menü in einem kleinen, gemütlichen Restaurant im Zentrum von Rennes. Schon beim Anblick der Menükarte war ich mir sicher, dass ich die nächsten zwei Jahre nichts mehr essen würde wollen. Es war wirklich viel, aber auch lecker. Kurz vor Mitternacht sind wir dann auf die Straße um uns das Feuerwerk anzuschauen, was aber schon vorher gezündet wurde und auch nur bis 00:00 Uhr ging. Danach war nur eine gähnende Leere am Himmel und keine einzige Rakete war zu sehen… war zwar etwas schade, aber trotzdem ist es ein schöner Abend gewesen.
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