My tasks – was ich hier eigentlich mache
Über meine bisherige Arbiet an der Schule (GESS Trbovlje)
An meinem ersten „Schultag“ habe ich nur verschiedenste Lehrer kennengelernt und die Schule besichtigt, zum Beispiel die Cafeteria und die Bibliothek. Auch habe ich erfahren, dass es neben dem Lehrerzimmer für alle Lehrer noch zusätzliche für bestimmte Fachrichtungen gibt. So habe ich meinen eigenen kleinen Schreibtisch im Lehrerzimmer für Fremdsprachen bekommen. Am zweiten Tag allerdings ging es dann mit dem Unterricht los.
Ich hatte mir vorher schon ein paar Sätze auf Slowenisch zu Recht gelegt, um mich den einzelnen Klassen vorstellen zu können. Dies tat ich dann in jeder neuen Klasse und stieß damit auf Begeisterung, da die Schüler nicht erwartet hatten, dass ich Slowenisch sprach, was ich natürlich bis auf die paar Sätze (noch) nicht tue. Darauf stellten sich dann für gewöhnlich die Schüler selbst auf Deutsch vor. In den unteren Klassen nur wenig, heißt: Name, Alter, Wohnort, eventuell noch Hobbies. In den höheren Klassen erwarteten die Lehrerinnen allerding mehr als 3 Sätze, sodass die Schüler mir mehr über sich berichten mussten und ich gegebenenfalls auch noch nachfragte, im Gegenzug durften sie mir auch Fragen stellen. Manche Klassen trauten sich kaum, während dagegen andere mich regelrecht ausfragten. So lernte ich die Schüler etwas kennen und sie mich auch. Zudem gestaltete ich ein Plakat über mich, auf dem ich mich nochmal vorstellte (allerdings auf Deutsch) und es mit einigen Bildern gestaltete. So wissen auch die Schüler, die keinen Deutschunterricht haben, wer ich eigentlich bin und was ich an der Schule mache.
Im weiteren Verlauf der ersten Stunden saß ich dann hinten im Klassenraum und malte mir einen Sitzplan, auf dem ich immer so viele Namen wie mir in Erinnerung blieben aufschrieb, sodass ich bald mehr Schüler mit ihrem Namen ansprechen kann. Auch beobachtete ich wie die slowenischen Deutschlehrerinnen ihren Unterricht gestalten. Dieser ist ähnlich wie ich es gewohnt bin, heißt ab und zu mit PowerPoint-Präsentationen, aber auch normalen Tafelanschriften. Was ich allerdings als sehr positiv aufgefasst habe, ist, dass die Schüler sehr viele zusätzliche Arbeitsblätter zum Einüben der Grammatik erhalten und so nicht nur im Arbeitsheft üben, sondern viel mehr. Wann immer dies der Fall war ging ich durch die Reihen und versuchte zu helfen, wo ich konnte. Einerseits, wenn Schüler mich gezielt nach Hilfe fragten, aber auch, wenn ich sah, dass jemand Probleme beim Bearbeiten hatte. Dies werde ich wohl auch in Zukunft erstmal so beibehalten und ist auch meine eigentliche Aufgabe: Die Lehrkräfte zu unterstützen.
In den darauf folgenden Stunden bin ich dann trotzdem schon etwas aktiver geworden, zum Beispiel habe ich in der Abiturklasse zum Einstieg in die Stunde Fragen im Perfekt gestellt, die sie auch in dieser Zeit beantworten mussten. Auch in dieser Klasse habe ich ein Märchen abschnittsweise vorgelesen und die Aufgabe der Schüler war es nach jedem Abschnitt die Verben im Imperfekt, die sie gehört hatten, zu nennen. So übten sie die Vergangenheitszeiten besser ein. Zudem half ich in einer jüngeren Klasse beim selbstständigen Schreiben von Bildgeschichten, indem ich mich dazu setzte und Tipps gab und auch ein bisschen „Wörterbuch“ spielte.
Nächste Woche kommt dann auch eine Aufgabe auf mich zu, bei der ich den Unterricht etwas aktiver mitgestalten kann: Ich werde eine Präsentation zum Thema „Jugendherbergen“ halten und ein Arbeitsblatt zum selbigen erstellen. Darauf freue ich mich schon, da es mir zwar Spaß macht umherzugehen, über die Schultern zu spitzen, Fehler zu entdecken und den Schülern zu helfen diese so selbstständig wie möglich zu beseitigen, aber ich mich auch aktiver betätigen möchte.
Was an der slowenischen Schule anders ist als ich es aus Deutschland kenne, ist, dass man in den Zwischenpausen im Klassenzimmer zum Essen bleiben und auch sein Handy benutzen darf. Auch gibt es keine unangekündigten Leistungsabfragen wie Stegreifaufgaben oder Abfragen über die letzte Stunde, sondern Kontrollaufgaben, die angekündigt sind und eine Art Abfrage, deren Termin dem jeweiligen Schüler auch bekannt ist und bei der er oder sie deutsche Texte von zuhause mitbringen darf und dann zusammenfassen muss. Manchmal werden dazu dann auch noch Fragen gestellt und Vokabeln gefragt.
Alles in allem gefällt mir die Arbeit an der Schule sehr gut und ich freue mich jeden Tag dorthin zu gehen. Was ich im Jugendzentrum hier so mache werde ich Euch an anderer Stelle berichten.