Mit Mama und Papa durch England und Schottland (Tag 13 und 14)
Auf den Spuren von Outlander und ein Tagesausflug in den Trossachs National Park
Am Donnerstag ging es am Morgen erst einmal raus aus Edinburgh. Wir waren auf den Spuren von Outlander unterwegs nach Linlithgow, wo sich Blackness Castle, das in der Serie Fort William darstellt, und Midhope Castle, das als Lallybroch aus der Serie bekannt ist. Um dor thin zu gelangen, nahmen wir den falschen Zug von Edinburgh, wurden vom Schaffner auf unseren Fehler hingewiesen, sind an der nächsten Haltestelle ausgestiegen und zurück nach Linlithgow gefahren. Von dort aus nahmen wir den Bus (der, wie es sich für die ländliche Lage gehört, nur alle zwei Stunden fährt) zum Blackness Castle. Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass es mal wieder regnete, als wir aus dem Zug ausstiegen, aber als wir bei Blackness Castle ankamen schüttete es, wie aus Eimern. Wir haben uns dann erst einmal unter ein Dach gestellt und 10min gewartet, bis der Regen weniger wurde.
Blackness Castle selbst wird wegen seiner Form auch „Das Schiff, das niemals segelt“ genannt. Es wurde im 15. Jahrhundert von einer der damals mächtigsten Familien, den Crichtons, direkt am Wasser gebaut und fungierte, genau wie Edinburgh Castle, als königliches Schloss, Gefängnis und Armeeunterkunft. Der Innenhof des Schlosses ist extrem uneben, man vermutet, dass dort früher Plattformen gewesen sind. Im großen Innenhof wurde die Szene gefilmt, in der Jamie ausgepeitscht wurde und an einer anderen Stelle, wurde gefilmt, wie er am Fenster auftaucht, um Clair zu retten und auch wie er zur Flucht ins Wasser springt (für alle Outlander Fans, denen das was sagt). Auf den großen Turm im Zentrum des Hofs konnte man hinaufsteigen. Hier wurden früher hochrangige Gefangene festgehalten, so zum Beispiel auch ein Kardinal. Der Turm bot im 4 Stock Platz für den Gefangenen selbst und einen Stock tiefer auch Raum für dessen Familie.
Die zwei unteren Geschosse dienten als Lagerraum und Küche. Die Räume der eigentlichen Bewohner des Schlosses waren sehr groß, doch, abgesehen von der großen Halle, man konnte nur durch die Schautafeln erkennen, welchen Zweck jeder Raum früher einmal hatte. Als wir dann raus auf den Rundgang gegangen sind kam die Sonne kurz raus, nur damit es kurz darauf wieder anfing zu schütten. Wir sind in der Souvenirshop geflüchtet und haben uns ein Taxi rufen lassen, dass uns nach Midhope Castle brachte und später zum Bahnhof. Mittlerweile war auch wieder die Sonne herausgekommen und so sollte es auch für den Rest des Tages bleiben. Am Midhope Castle angekommen hatte man wirklich den Eindruck, man würde gerade, wie Clair, im 18. Jahrhundert dort ankommen. Leider ist Midhope Castle heute nur noch eine Ruine und man kann es nur von außen betrachten. Eine schöne Kulisse ist es trotzdem und ein Muss für alle Outlander Fans, die gerade dort in der Nähe sind.
Zurück in Edinburgh sind wir auf das Scott Monument geklettert und konnten nach knapp 300 Treppenstufen eine tolle Aussicht über Edinburgh genießen. Anschließend, haben wir uns in einen der Touristenbusse gesetzt und sind zum Scottish National Museum gefahren, was ein totaler Reinfall war. Versteht mich nicht falsch, die hatten alles Mögliche ausgestellt, aber irgendwie, war der Aufbau des Museums extrem unlogisch. Man konnte keine chronologische Reihenfolge erkennen und wusste teilweise noch nicht einmal, worum es gerade ging oder in welchem Jahrhundert man sich befand. Dazu kam noch, dass auch hier das Festival stattfand und deshalb die ganze Zeit sehr laute Musik gespielt wurde und ein als Zombie verkleidetes Mädchen herumlief, sich auf dem Boden wälzte und andauernd ein kreischen ausstieß, dessen Frequenz eigentlich nur Fledermäuse hören können. Nachdem wir wieder draußen waren, wollten wir etwas essen Nachdem wir am Grasmarkt entlang, am Schloss hoch, die Highstreet entlang und wieder runter zum Bahnhof gelaufen waren, hatten wir endlich (endlich!) etwas gefunden. Nach dem Abendbrot ging es noch zum Hollyrood Park und danach zur Wohnung.
Am nächsten Morgen mussten wir 8:45 im Stadtzentrum sein, um an unserem Tagesausflug teilzunehmen. Mit dem Minibus ging es dann zuerst zu den Kelpies, zwei 30m große Metallstatuen, die Pferdeköpfe darstellen. Kelpies sind Wassergeister aus dem schottischen Volksglauben, die kommen in Form von riesigen Pferden in tiefen fließenden Gewässern vor und versprechen dem Wanderer, der dieses überqueren möchte, ihn herüber zu tragen. Ist der Wanderer einmal aufgestiegen, ziehen sie ihn in die Tiefe und verspeisen ihn.
Als nächstes fuhren wir zum Loch Lomond, von dem wir leider nicht viel sehen konnten, da das ganze Ufer durch Privatgrundstücke unzugänglich war. Dafür haben wir aber noch eine Kaffeepause eingelegt und sind dann zurück zum Bus gegangen, der uns zum Stirling Castle brachte, das früher, durch seine strategisch sehr günstige Lage, das wichtigste Schloss Schottlands war und zeitweise sogar der Hauptsitz der schottischen Könige die Schlossanlagen sind groß, lassen sich aber innerhalb von 2 Stunden bequem ablaufen. Die königlichen Gemächer und die Große Halle sind nicht mehr im Originalzustand, wurden aber sehr gut nachgestellt. Die großen Betten des Königs und der Königin wurden übrigens nur zu Schauzwecken genutzt, geschlafen wurde in einem normalen Bett in einer kleinen Kammer nebenan. Nachdem wir das Schloss besichtigt hatten, ging es wieder zurück nach Edinburgh. Nach einem leckeren Abendbrot beim Thailänder, sind wir noch Souvenirs und Postkarten einkaufen gegangen und anschließend ging es schon zur Wohnung, wo wir unsere Taschen und Koffer packten und es uns mit einem isotonischem Arbeitsschutzgetränk gemütlich machten.
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