Mer de Vache = Beurre salé
Lang lang ist's her und nun nehme ich euch endlich mit auf meine Reise durch die Bretagne.
So nun endlich zur zweiten Urlaubswoche im Land der Salzbutter, der Bretagne. Dort hatte ich eine lustige Postkarte gefunden auf der erklärt wurde wie Salzbutter entsteht. Und zwar wenn eine im Meer lebende Kuh Milch gibt. Alles klar? Also los auf eine Reise durch die Bretagne.
Am Montag durchquerten Vero und ich dann also einmal die Bretagne um in den Norden nach St-Malo zu kommen. Dort riefen wir erst Mal den Campingplatz in Dinard, dem Nachbarort an um zu fragen ob es noch Plätze gibt. Der Typ am Telefon war sehr unfreundlich und meinte er wüsste nicht so ob er den Platz freihalten kann. Naja aber wir fuhren trotzdem hin und die Fahrt dorthin führte uns über eine Brücke über die Bucht zwischen den zwei Orten und wir konnten die vielen kleinen Villen von Dinard schon Mal bewundern. Der Zeltplatz war dann auch noch frei, aber ganz merkwürdig klein und es standen auch schon zwei andere Zelte drauf. Aber unsere Zeltnachbarn stellten sich als sehr nett heraus und wir hatten zusammen die nächsten Tage viel Spaß. Der eine war Seb ein bretonischer Bäcker, der ganz alleine zum Urlaub machen gekommen war. Der andere ein Schweizer, der gerade eine Radtour in fünf Monaten durch Europa macht. Abends saßen wir dann echt nett zusammen, aber es wurde verdammt kalt vor allem mit dem Wind. Die nächsten Nächte schlief ich deshalb mit Jeans und zwei Jacken. Aber da die Nacht klar war sahen wir sogar Sternschnuppen.
Am nächsten Morgen gingen wir dann auf Erkundungstour nach Dinard. Da das Stadtzentrum vom Campingplatz aus schon einiges entfernt war, liefen wir den Küstenweg. Dafür brauchten wir eine gute Stunde aber es war richtig schön mit den ganze Felsen und Buchten und dazwischen kleine Steinvillen. In Dinard trafen wir dann auf Vincent, der mit uns nach St-Malo wollte, aber zuerst besorgten wir uns etwas zum Mittagessen. Zum einen Kouign Aman eine bretonische Spezialität, wie ein Croissant nur mit noch mehr Butter und Zucker. Sehr gesund! Wir gleichten das dann mit Brot, Käse und Melone aus. Anschließend ging es zum Hafen, von wo aus uns ein Boot nach St-Malo brachte. Dort machten wir als erstes eine eine Tour über die Stadtmauer mit einer tollen Aussicht. Da gerade Ebbe war, konnten wir auf eine kleine Insel rüber laufen, dort war es auch richtig schön. Danach liefen wir noch in die Stad wo man sich echt leicht verlaufen konnte, weil die Häuser alle aus grauen Steinen gebaut und ganz schön hoch sind. Wir waren auch in einer schönen Kirche und gönnten uns einen Crêpe wobei ich diesmal keinen mit Karamell nahm, weil ich davon langsam genug hatte. Dann ging es mit dem Boot zurück und als wären wir noch nicht genug gelaufen mussten wir noch fast eine Stunde zum Campingplatz laufen. Den Abend verbrachten wir dann zu viert am Strand und zu trinken gab es natürlich wieder Cidré.
Den Mont St. Michel hatten Vero und ich uns dann für Mittwoch vorgenommen und standen extra früh auf um den Bus um neun zu bekommen. Aber irgendwie bekamen wir es nicht auf die Reihe und verpassten den Bus. Wir und die Busse werden einfach nie Freunde. Also fuhren wir dann halt später, konnten dafür aber von St.-Malo aus Zug fahren was schneller ging. In Pontorson ergab sich dann die Möglichkeit mit unserem Zugticket für die letzten elf Kilometer Fahrräder auszuleihen. So konnten wir endlich mal noch eine Radtour zu zweit machen, dazu auch noch eine schöne an einem Fluss entlang. Die Fahrräder waren auch der Hammer, so richtige Lottafahrräder. Stück für Stück kam dann der imposante Mont St-Michel in Sicht. Eine Felseninsel im Meer auf dessen Spitze ein Kloster thront. Am Ufer mussten wir dann die Fahrräder abstellen und noch eine halbe Stunde mit den ganzen anderen wie in einem Ameisenhaufen rüber laufen. Es war die Hölle los und auch jede Menge Japaner am Start. Aus der Ferne sahen wir ganz viele bunte Punkte schimmern und es schien als ständen da ganz viele Autos aber es waren Menschen. Zu unserer Enttäuschung ging es dann leider nicht durchs Watt sondern über einen Damm wodurch man jetzt bei Ebbe und Flut rüber laufen kann. Drüben angekommen suchten wir uns ganz schnell einen weniger überlaufenen Weg und zwar die Treppen. So fanden wir einen schönen Mittagsrastplatz auf einer Mauer mit Blick über die Dächer über das Dorf und das Watt. Natürlich war unser Picknick wieder la classe mit Ravioli und Sardinensandwich. Vero passierte dann noch ein kleines Missgeschick, asl sie ihre Sonnenbrille das Dach unterhalb der Mauer hinunter rutschen sah. Also war ein kleiner Einbruch in den Garten nötig um sie wieder zu kriegen. Dann ging es noch ziemlich viele Stufen hoch bis zur Abtei, wo allerdings die Schlange gerade ziemlich lang war. Also machten wir noch eine Tour über die Stadtmauer und dann kamen wir auch schneller rein. Für uns war der Eintritt umsonst, das französische System sei Dank und es lohnte sich wirklich. Es war echt beeindruckend wie diese Abtei auf der Felsspitze schneckenförmig drum herum konstruiert wurde. Ein Raum stützt den anderen und die Raumanordnung wurde auch noch dem Tagesablauf der Mönche angepasst.
Dann mussten wir auch wieder zurück, da wir ja noch Rad fahren mussten. Auf dem Rückweg schroteten wir leider noch den Blinker meines Fahrrads weil ich zu heftig bremste und Vero mir reinfuhr. Aber wir hatten Glück und mussten nichts bezahlen. Als wir wieder in Dinard waren war es dann fast acht und wir hatten noch kein Abendessen. Aber wir fanden noch eine Carrefour. Abends hatten wir wieder unsere übliche Viererrunde mit Cidre und Kouign Aman.
Dann war schon unserer letzter Tag angebrochen den wir zu viert mit einer Küstenwanderung nach St. Lunaire verbrachten und dann eine recht einsame Bucht fanden, wo wir am Strand lagen und badeten. Um die Bucht wieder raus zu kommen vollführten wir eine recht abenteuerliche Klettertour aber kamen alle heile auf dem Wanderweg an. Dann ging es wieder zurück, denn Seb wollte heute zurück fahren. Schade schon wieder vorbei. Aber Abends gingen wir mit Vincent noch an den Strand von Dinard wo ein kostenloses Konzert war, dass aber qualitativ auch nicht so geil war. Stattdessen verschlug es uns dann in eine nette Bar wo ein Band mit Gitarre spielte. Dort blieben wir noch bis Mitternacht und es war richtig nett.
Am nächsten Tag mussten wir dann gegen Mittag nach St-Malo aufbrechen von wo aus wir dann die 12-stündige Rückreise nach Digne antraten. Es war echt lang aber wir hatten ja wieder bestens für Proviant gesorgt und schliefen auch ganz schön viel.
Das Wochenende verbrachten wir dann in Digne um uns um Unisachen zu kümmern und mental wieder aufs arbeiten einzustellen. Samstagabend waren wir bei Stefanie zum Pizzaabend eingeladen. Es gab richtige Steinofenpizza weil ihre Eltern auf dem Hof einen richtigen Ofen draußen haben. War sehr lecker!