Meine ersten Aktivitäten
Ich bin jetzt seit etwa fünf Wochen in Rumänien und so langsam wird es Zeit, dass ich euch von meiner Arbeit hier genauer berichte.
Wie ich mittlerweile herausgefunden habe, sind unsere Betreuer in der AIST sehr um uns besorgt und es wird alles dafür getan, dass wir langsam an unsere Aktivitäten, die wir während des Europäischen Freiwilligendienstes (EFD) machen, herangeführt werden. Außerdem haben wir seit der ersten Woche Rumänischunterricht, was natürlich auch äußerst hilfreich ist, wenn man mit rumänischen Kindern arbeiten soll.
In den ersten drei Wochen war das Ziel, dass wir die Stadt und unsere neuen Kollegen in der American School of Transylvania besser kennenlernen. Außerdem haben wir den Lehrern geholfen, die Materialien für die Kurse vorzubereiten. Beispielsweise haben wir zu dritt eine Menge Bilder laminiert und ausgeschnitten, wir haben Regale verschoben und Teppiche zusammengenäht. Zudem hat die AIST ihr Büro vergrößert und wir haben den Anbau mit eingerichtet. Natürlich hatten wir auch genug Zeit, um Baia Mare zu erkunden und die rumänische Kultur etwas besser kennenzulernen.
Nach den drei Wochen war ich überzeugt, dass wir jetzt unsere richtige Arbeit anfangen – aber weit gefehlt, denn es hieß nicht: ihr müsst jetzt sofort alleine Aktivitäten oder Kurse mit den Kindern leiten, worüber ich ehrlich gesagt froh war. Die folgende Woche haben wir hauptsächlich weiterhin geholfen, vorzubereiten und wir hatten viel Freizeit. Nur von halb fünf bis halb sieben sollten wir den Kindern, die für die Aktivitäten nach der Schule die AIST besuchen, zeigen, in welchen Räumen sie zukünftig Unterricht haben werden.
Allerdings hatten wir schon einen Workshop am „European Day of languages“ (26. September). An diesem Tag haben wir eine Highschool besucht und mit Schülern im Alter von 16-19 Jahren eine Stunde lang verschiedene Quiz zum Thema europäische Sprachen gemacht.
Nun sind wir schon fünf Wochen da und im Moment besteht unsere Aufgabe hauptsächlich darin, den Lehrern in ihren Kursen zu assistieren, damit wir ihre Methoden abschauen und von ihnen lernen können, sodass wir später nicht vollkommen planlos mit den Kindern dastehen. Letzten Montagmorgen waren wir beispielsweise drei Stunden mit Larisa im Kindergarten und haben den Kindern dort Englisch beigebracht – auf spielerische Art und Weise. Mittags sind wir mit ihr in die Grundschule und haben miterlebt, wie sie Deutsch unterrichtet hat. Das ist eine von vielen „After-School-Aktivitäten“. Die Kinder, deren Eltern bis nachmittags arbeiten müssen, haben die Möglichkeit in der Schule Hausaufgaben zu machen oder eben einen Deutschkurs et cetera zu besuchen. In diesen Kursen gibt es keine Klassenarbeiten oder Noten, weshalb man kreativ sein muss, damit die Kinder das Gelernte behalten, denn es ist unwahrscheinlich, dass die Schüler den Unterrichtsstoff Zuhause wiederholen. Am Abend haben wir von halb fünf bis halb sieben in den Kursen in der AIST assistiert. Es finden fünf verschiedene Kurse gleichzeitig statt. In drei Kursen, die für Kinder ab der Grundschule ausgelegt sind, werden sie für das „Cambridge Zertifikat“ vorbereitet, welches ein international anerkanntes englisches Zertifikat ist. In den zwei anderen Kursen werden hauptsächlich Kindergartenkinder entweder in Englisch oder in Deutsch unterrichtet, wobei Spiel und Spaß immer im Vordergrund stehen. Die restlichen Tage der Woche haben wir in etwa dasselbe gemacht, außer am Donnerstag, denn Minodora, die Leiterin der AIST, hat uns an diesem Tag die Orte rings um Baia Mare und die dazugehörigen Schulen gezeigt. Sie plant, dass wir zukünftig nach Schulende jeweils eine Stunde in je einer der fünf Schulen verbringen und „After-School-Aktivitäten“ für die Kinder organisieren.
Diese Woche wird ungefähr so sein wie letzte Woche, aber hinzu kommt, dass wir mit unseren wöchentlichen Workshops über unsere Länder beginnen. Die Themen dürfen wir uns selbst aussuchen und wir haben uns überlegt, Workshops über nationale Feiertage, Musik, Kunst, Berühmtheiten, Filme et cetera zu machen. Unseren ersten Workshop haben wir zum Thema "Stereotypen" über Deutschland, England und Dänemark gemacht. Die Besucher unseres Workshops waren Schüler im Alter von 13 – 17 Jahren und wir sind gespannt, wer die nächsten Male vorbeischaut.
In den nächsten Wochen werden wir verschiedene Aktivitäten planen. Zum Beispiel gibt es einen “Non formal Education Day”, an welchem wir im Kindergarten Spiele mit Kindern machen werden. Für Halloween werden wir drei Stunden in eine Schule gehen und themabezogenen Aktivitäten durchführen. Allgemein wird uns bei der Planung viel Freiraum gelassen, allerdings müssen wir unsere Ideen den Betreuern vorstellen und sie geben uns dann Tipps, was wir verbessern sollten oder beachten müssen.
Da ich von anderen Freiwilligen mitbekommen habe, dass sie beispielsweise gleich ab der ersten Woche mit der Arbeit beginnen mussten, die sie das restliche EFD machen werden und nicht von Beginn an Sprachunterricht bekommen haben, bin ich ziemlich zufrieden mit der Art und Weise wie unser EFD bisher abläuft!