Meine erste Woche in Newcastle Upon Tyne
Der Titel sagt eigentlich schon alles :D
Hallo zusammen! Wie vielen anderen, schien es auch mir langsam an der Zeit, einen Blog zu schreiben - größtenteils zu meinem eigenen Vorteil, da ich dann nicht alles hundert Mal erzählen muss :D
Ich werde aller paar Wochen ein Update hochladen, hier ist also der erste Bericht :)
Das Ende der ersten Woche im Ausland ist in Sicht und mir geht es immer noch sehr gut – ein Zeichen dafür, dass ich glutenfreies Essen gefunden habe! :D
Abgesehen davon, verstehe ich mich zum Glück auch sehr gut mit meinen drei Mitbewohnern, Scirin, Agnese und Frederik. Dadurch, dass wir beinahe alle aus unterschiedlichen Ländern kommen – die da wären: Italien, Dänemark und Deutschland – sind wir gewissermaßen gezwungen, uns die ganze Zeit in englisch zu unterhalten, was die Eingewöhnung um einiges leichter macht.
Scirin ist schon seit April da und hilft uns daher, alles kennenzulernen, die günstigsten Supermärkte zu finden und die besten Pubs zu besuchen.
Bisher verbringen wir den Großteil unserer Freizeit gemeinsam, kochen und schauen Filme zusammen und sind gleichermaßen verwirrt, wenn alle auf der falschen Straßenseite fahren.
Ich wüsste kaum etwas mit der Zeit anzufangen, wenn wir uns nicht so gut verstehen würden. Wir haben sogar schon einen vagen Plan gemacht, Ende September zu dem Friends-Festival in Brighton zu gehen, hoffentlich klappt das.
Bezüglich Serien, Filmen und Musik haben vor allem Agnese und ich so gut wie denselben Geschmack und ich bin jedes Mal überrascht, wenn ich von nebenan noch ein Lied höre, welches ich kenne.
Was unsere Arbeit bei Depaul betrifft, haben wir bisher drei von vier Einrichtungen besucht und einige der Klienten und Staff Members kennengelernt, unter anderem auch die Koordinatoren der Organisation, die uns sehr herzlich begrüßt sowie aufgenommen haben und dadurch für den Anfang alle Unsicherheiten beseitigen konnten.
Es war definitiv eine gute Vorbereitung auf das, was uns nächste Woche erwartet, da man erste Eindrücke der Arbeitsatmosphäre und des Umgangs mit den Klienten bekommen hat.
Klienten deswegen, weil die 16 bis 25jährigen zwar unsere Hilfe und Unterstützung benötigen, wir aber trotzdem eine professionelle Beziehung zu ihnen bewahren müssen, da sonst das Ziel eines eigenständigen Lebens nicht erreicht werden kann.
Abgesehen von der Eröffnung eines Bankkontos, den Einrichtungsbesuchen und der Registrierung beim lokalen Arzt, haben wir nicht viel mehr gemacht, außer uns die (überraschenderweise) große Stadt Newcastle anzuschauen. Von niedlichen Gassen und Cafés, über die windige aber wunderschöne Küste, bis hin zum lebhaften Stadtleben bietet Newcastle wirklich alles, ganz anders als man es von einer eigentlich relativ kleinen Stadt in England gedacht hätte.
Besonders die eher ruhigen Stadtteile mit den wunderschönen Cafés wie dem „Pulp Fiction“ (sehr gut geeignet für Veganer und Glutenintolerante) sowie die Küste gefallen mir am besten, da das genau dem entspricht, was ich mir unter einer englischen Kleinstadt an der Ostküste vorgestellt habe.
Bezüglich der Glutenintoleranz habe ich noch eine kleine Anekdote (bisschen Fachsprache zwischendurch) zu erzählen: Als wir in einem Café an der Küste waren, um etwas zu essen und Kaffee zu trinken, bestellte ich mir Rührei – eines der wenigen glutenfreien Angebote –, bekam dazu allerdings fünf große Scheiben Brot.
Es tat mir so leid, dass ich diesen Berg an Brot liegen lassen musste, dass ich daraufhin eine kleine Notiz auf einer Serviette hinterließ, bevor wir gegangen sind – mit folgenden Worten:
„I am so sorry, but I have a gluten intolerance so I couldn't eat the bread. The eggs were great though! Have a nice day! :)“
(„Es tut mir so leid, aber ich habe eine Glutenintoleranz, weshalb ich das Brot nicht essen konnte. Die Eier waren allerdings sehr gut! Haben Sie einen schönen Tag! :)“)
Soviel dazu :D
Das letzte was ich noch erwähnen möchte, bevor mein erster Blogeintrag endet, ist, dass wir noch am selben Tag in DEM Laden waren! Es war der Himmel auf Erden für Harry Potter Fans (auch Potterheads genannt, daher mein Username). An allen Wänden hingen T-Shirts und Pullover mit Sprüchen aus den Büchern, es gab Kettenanhänger (z.B. von den Heiligtümern des Todes oder Hermines Zeitumkehrer), es gab den Goldenen Schnatz in verschiedenen Variationen – und ganz nebenbei lief auch noch „Die Kammer des Schreckens“ auf einem großen Fernseher (mit Ton!).
Es war göttlich.
Nebenan war sogar ein Comic Book Store, also dachte ich, wir könnten auch mal da reingehen.
Wir waren keine 10 Sekunden drin, als ich mich zu den anderen beiden umdrehte und „Back up guys, back up, back up, back up!“ (zu deutsch: Rückzug!) sagte, da dieser Laden (inklusive Geruch) doch recht seltsam war … oder zumindest die Leute, denn ich dachte waschechte Nerds wie in Filmen gibt es gar nicht, doch genau da waren sie und starrten uns an, als hätten sie noch nie zuvor weibliche Wesen von Nahem gesehen.
Es war dennoch eine lustige Erfahrung :D
Das soll es erst einmal gewesen sein. Ich hoffe, ich konnte meine ersten Eindrücke nachvollziehbar darstellen, wer Fragen hat kann mir gerne schreiben.
Auf den angegebenen Bildern sind Agnese, Frederik und ich am Tag der Küsten- und Harry Potter Ladenbesichtigung zu sehen, sowie einige Bilder des Stadtzentrums :)