Meine Erlebnisse
Ihr fragt euch bestimmt, was ich die letzten Wochen so gemacht habe, deshalb will ich euch mal auf den neuesten Stand bringen!
Hier in Baia Mare war bis jetzt jedes Wochenende etwas geboten, da die Stadt sich dafür beworben hat „Kulturhauptstadt Europas 2021“ zu werden und nun natürlich von sich überzeugen will.
Vom 9. bis zum 11. September war auf dem Piaţa Cetăţii (Stadtplatz) das North West Fest, ein internationales Jazz und Blues Festival. Es waren Bands aus Moldawien, Ungarn und Rumänien da. Jazz-Festival – ich weiß nicht, was ihr euch vorstellt, wenn ihr von so einem Event hört, aber ich hatte erwartet, dass um die Bühne herum verschiedene Essens- und Getränkestände sein würden, die Menschen sich unterhalten und eben dem Jazz zuhören. Es war dann so, dass der ganze Platz bestuhlt war, also jeder saß und es keine Stände gab. Außerdem war ich auch überrascht, was man hier alles als Jazz definiert. Von traditioneller Musik bis Rock war eigentlich alles dabei. Falls es euch interessiert, habe ich hier ein paar Beispiele:
Es spielte beispielsweise die Band „Trigon“ aus Moldawien, die mit ihrem Ethno - Jazz überraschte: https://www.youtube.com/watch?v=XHP1Pj_nWcE und https://www.youtube.com/watch?v=cJ4E4C6bG_E. Es war echt interessant, sowas zu hören, aber mein Musikgeschmack ist es nicht.
Dann war da noch die ungarische Band „Special Providence“, die das Festival mit Jazzrock beendete: https://www.youtube.com/watch?v=SjJawjL4B8U .
Am besten haben mir die Bands „Blues Progression“ (Blues Rock) aus Rumänien und „Pluto my World Project“ aus Ungarn gefallen. Leider habe ich von diesen Bands keine Videos gefunden.
Alles in allem hat mir das Festival echt gut gefallen, weil es eben auch etwas anderes war als das, was ich bisher gekannt habe und da es verschiedene Bands waren, war es auch nicht schlimm, wenn einem die ein oder andere nicht zugesagt hat.
Das Wochenende darauf hat dann die ungarische Minderheit in Baia Mare ein Festival auf dem Millennium Platz organisiert, das sogenannte Főtér Fesztivál. Auf dem Platz verteilt gab es unzählige Stände mit ungarischem Essen, traditioneller Kleidung und Büchern. Die Menschen sind in ihren Trachten gekommen und Pferdekutschen sind herumgefahren. Auf einer Bühne wurden ungarische Lieder und „Aschenputtel“ aufgeführt. Natürlich haben wir auch ungarisches Essen probiert, wobei Gulasch oder Langos ja auch in Deutschland bekannt ist. Besonders beeindrucked fand ich die riesigen Brotlaibe, die hier verkauft werden und als Nachtisch ist Kürtöskalacs (Baumkuchen) zu empfehlen.
Ich hatte ja schon erwähnt, dass Baia Mare von Bergen umgeben ist und uns war bereits in der ersten Woche hier das „weiße Teil“ auf einer der Bergkuppeln aufgefallen. Wie sich später herausstellte ist der Name von dem Berg mit diesem „weißen Teil“ „Igniş“ und ab da stand fest, dass wir dahin mal einen Ausflug machen wollen. Letzten Sonntag war das Wetter dann perfekt für so eine Wanderung und wir nutzten die Gelegenheit. Mit den Fahrrädern wollten wir zum Fuß des Berges fahren und ab da dann wandern – leichter gesagt als getan. Es stellte sich nämlich heraus, dass Rumänen Straßenschilder für überflüssig halten und so haben wir natürlich die richtige Abzweigung verpasst und uns erst einmal verfahren. In den Dörfern um Baia Mare herum spricht außerdem kaum jemand Englisch, aber mithilfe von Händen und Füßen erklärte uns dann ein Mann den Weg.
Nachdem wir die Fahrräder angeschlossen hatten, konnte die Wanderung endlich losgehen. Die Landschaft hier ist wunderschön! Wiesen über Wiesen, idyllische Häuser und um uns herum überall Berge. Nur gab es bis auf ein Schild ganz am Anfang wieder dkeine Wegweiser und so mussten wir uns den Weg erraten. Ehrlich gesagt waren wir zwischendurch drauf und dran aufzugeben aber wir haben es glücklicherweise nicht getan und nach einer fünfstündigen Wanderung haben wir „Igniş“ erreicht. Und es hat sich gelohnt, weil wir eine atemberaubende Aussicht auf Baia Mare und alles darum herum hatten. Nachdem wir uns erholt hatten, haben wir uns auf den Heimweg gemacht, für den wir - zum Vergleich - nur zweieinhalb Stunden gebraucht haben. Zuhause angekommen waren wir wirklich kaputt aber zufrieden über das, was wir erlebt haben.
Dieses Wochenende steht auch schon das nächste Festival an, aber davon nächste Woche dann mehr!
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