Mein Leben als Mensch
Was wäre, wenn man einmal nicht die vielbefahrene und bekannte Straße geht, sondern sich einen neuen Weg sucht? Eine neue Art zu denken ausprobiert? Weil das Leben es wert ist, immer wieder neu entdeckt zu werden.
Meine Zeit im Ausland hat mich sehr geprägt. Ich bin nachdenklicher geworden, betrachte genauer und versuche Neues besser zu verstehen. Folgendes Ereignis ist mir zwar in Deutschland passiert, ich finde es aber trotz allem spannend, darüber nachzudenken. Vielleicht findet ihr es ja auch interessant.
Abends, wenn ich mit dem Hund gehe, spüre ich dieses Gefühl, das Verlangen, das Leben weiter zu ergründen, ein Stückchen mehr zu verstehen, sich den Gedanken zu widmen. Den Menschen zu definieren halte ich für unmöglich. Doch ich möchte versuchen, den Menschen zu beschreiben, das Leben auszumalen, dem Dasein Formen zu geben und so selbst meinen Vorstellungen näher zu kommen.
Der Mensch und die Straßen
Ich fahre mit dem Rad eine Straße entlang, links und rechts von mir Felder, weite Felder, dahinter Wiesen und noch weiter, vor meinem Blick verborgen, endlose Weiten von Natur. Doch ich, ich fahre nur auf der Straße. Wie schön wäre es doch, auf den Wiesen zu liegen, durch die Flüsse zu schwimmen, die Felsen zu steigen, anstatt den Weg zu meinem Ziel auf einer Straße mit dem Rad zu bewältigen. Warum tue ich es nicht? Vielleicht, weil sie extra dafür erschaffen wurde. Oder weil es bequem und einfach ist, einfach auf der Straße zu fahren. Oder weil alle es so machen, weil es mir so gezeigt wurde. Weil alle nur noch das Ziel vor Augen haben und den Weg nur als Mittel zum Zweck sehen.
So halten wir es doch auch mit dem Denken, es ist gepresst in bestimmte Formen, in Formen von Denkströmen, in Formen von Straßen. Uns werden Dinge gelehrt, die wir wissen müssen. Uns wird also beigebracht, wie wir auf den Straßen fahren und wie man eine Karte liest. Dabei wäre es viel besser, die Umgebung selbst zu erkunden, nicht an Straßen und Wege gebunden zu sein, sich frei zu bewegen und frei zu denken. Dabei sich und die Welt zu entdecken. Die schönsten Plätze liegen Abseits der Straßen, fernab von Autobahnen. Die Philosophen sind meine Wanderer des Denkens, die sich nur fernab des von Menschen Geschaffenem bewegen, die Neues erkunden und entdecken und die anders sind. Die sich ihre eigenen Karten zeichnen und sich von der Natur leiten lassen.
Dabei werden neue Wege geschaffen, jeder neue Gedanke hinterlässt seine Spuren, wie wenn sich jemand einen Weg durch ein Feld bahnt, der leicht sichtbar zurückbleibt. Man erkennt die umgeknickten Halme, die verbogenen Pflanzen, doch nur für kurze Zeit. Nur so lange, bis diese kleine Veränderung in Vergessenheit gerät. Versucht jedoch jemand anderes diesem neuen Pfad zu folgen und versucht den Vorgänger zu verstehen, so wird es ihm glücken und tun es immer mehr wird aus der Fährte eine neue Straße auf der Landkarte. So entstehen auch neue Denkrichtungen, ein Revolutionärer schreitet voran und viele andere folgen.
Ich weiß nicht, inwiefern euch dieser Ausblick in meine Gedanken und Vorstellungen interessiert hat, dieser Artikel passt leider auch nicht unbedingt zu solchen, die youthreporter normalerweise veröffentlicht, doch ich finde es passt in die Rubrik Treibgut - es ist ein kleines Mitbringsel aus meinen Erfahrungen des Lebens.
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