Mein erster Tag im Wunderland Kindergarten
Jetzt bin ich Óvonéni ;)
11.09.2012
Mein erster Tag als Óvonéni (Kindergärtnerin) im Wunderland Kindergarten fing um 8 Uhr an und endete nach sechs Stunden um 14 Uhr.
Zuerst zeigte mir die deutschsprachige Kindergärtnerin (Gyögyi, sprich „Dschödschi“) meiner jetzigen Gruppe (IGELGRUPPE :D... da war ich als Kind auch :p ) den Gruppenraum und stellte mir die Helferin, deren Namen ich vergessen habe, vor. Sie ist fürs Aufräumen, Decken und Abwaschen zuständig. Im Laufe des Tages kam es mir aber so vor, als sei sie auch eine Óvonéni, wie die anderen, mit dem Unterschied, dass sie nicht verantwortlich schien, also die Kinder nicht anleitete. Die Kinder haben zu ihr jedenfalls eine ähnliche Beziehung wie zu den Erzieherinnen. Die nicht-deutschsprachige Óvonéni, deren Namen ich leider auch nicht mehr weiß (ich glaube, er fängt mit „S“ an), kam erst um 11 dazu und übernahm dann den Nachmittag.
Die Kinder waren am Anfang ein bisschen schüchtern, da sie gar nicht wussten, wer da plötzlich zu ihnen kommt. Gegen 9 Uhr machten wir dann einen Sitzkreis, ich wurde vorgestellt und jedes Kind sagte seinen Namen. Zum Glück haben die meisten „normale“ Namen wie Mira, Lena, Emma, Laura, Isabella, Lily, Alex und Norman, sodass ich mir die auch einigermaßen merken kann :p Ich hatte schon ein bisschen Angst davor, die ganzen Namen nicht zu kennen und dann auch noch Kinder zuordnen zu müssen ;)
Die Kinder sind im Alter von 3-6 Jahren und die kleinsten sind gerade seit einer Woche dort. Einer von ihnen, Alex, klebte dann fast den ganzen Tag an mir und wollte an meiner Hand rumlaufen :p Süüüüüß ;)
Die sind alle sooo knuffig :D
Nächste Woche kommen noch zwei Neue dazu, die allerdings schon 5 Jahre alt sind. Gyögyi sagte, sie habe ein wenig Bedenken, weil der eine so ein Mamakind sei und sich gar nicht von ihr lösen könne. Das andere Kind ist Zigeuner. Das schien als Erklärung zu reichen, aber auf meine Nachfrage hin sagte sie mir noch, dass sie bisher nur den Vater gesehen habe und weder Mutter noch Kind kenne, sodass sie etwas unsicher ist, wie das so werden wird. Ich bin gespannt! Es hat mich schon ein bisschen gewundert, dass sie so von „Zigeunern“ gesprochen hat...
Nach einem kleinen Frühstück (Butterbrot, dazu separat geriebenen Käse und Paprikastückchen – ja, die Ungarn essen WIRKLICH viel Paprika) ging es zum Spielen nach draußen. Der Kindergarten hat ein großzügiges Außengelände mit vielen verschiedenen Spielgeräten.
Ich wurde munter in Beschlag genommen und sollte verschiedene Spiele mitmachen, wobei ich meist gar nicht verstand, was die Kinder eigentlich von mir wollten. Die größeren haben immerhin gleich verstanden, dass ich nur Deutsch kann und haben auch versucht ihre paar Brocken Deutsch anzubringen. Manches habe ich mir dann von Gyögyi erklären lassen.
Es kamen auch Kinder aus unserer Nachbargruppe zu mir, die alle 3 Jahre alt und neu im Kindergarten sind. Das eine Mädchen fuhr eine ganze Zeit mit einem Plastikmofa neben mir her und guckte mich immer ganz niedlich mit grooooßen Augen an, ohne etwas zu sagen. Irgendwann habe ich sie dann angesprochen und ihr einen Erdbeeraufkleber auf dem Mofa gezeigt, woraufhin sie immer „Erdbeere, Erdbeere“ sagte :D Die ist wirklich zum Knuddeln :p
Dann habe ich es noch geschafft, ein anderes Kind zu trösten, das sich am Fuß wehgetan hatte und fürchterlich anfing zu heulen. Sprache hin oder her, dass ich beruhigend auf ihn einredete und seinen Fuß streichelte wirkte.
Um halb 11 gab es eine Pause zum Obstessen, dann wurde immer wilder weitergespielt, bis es mir beim Fangenspielen etwas zu viel wurde und ich mich bis zum Mittagessen lieber zu den anderen Kindergärtnerinnen setzte.
Irgendwann kamen Frauen zum Zaun, um Kleidung zu verkaufen. Das kommt wohl öfter mal vor und die anderen sagten, sie wüssten nicht, wo die Sachen herkämen (das hörte sich an, als wären die Sachen geklaut), aber sie seien billig, also kauften sie manchmal welche :D
Zum Mittagessen gab es, wie hier üblich, eine Vorsuppe, die eigentlich eher Brühe mit Fleisch- und Kartoffelstücken war. Als Hauptgericht kriegten die Kinder Nudeln mit Kohl, über die noch Puderzucker gestreut wurde. Das scheint hier auch was ganz Normales zu sein...
Für die zahlenden Mitarbeiter gab es aber Kaiserschmarrn, der mich so satt machte, dass ich die Nudeln nicht mal mehr probiert habe. Es gibt die bestimmt nochmal und dann werde ich mal sehen, wie das schmeckt ;)
Nach dem Essen legten sich die Kinder auf kleine Pritschen zum Schlafen, es wurde noch eine Geschichte vorgelesen und dann kehrte langsam Ruhe ein. Als es so still wurde und ich eine Stunde lang dann gar nichts mehr zu tun hatte, wäre ich auch beinahe eingeschlafen ;)
Morgen werde ich erst um 10 Uhr anfangen zu arbeiten und ich freue mich schon auf die Kinder, die mich bestimmt freudig empfangen werden :p Heute bin ich auch schon herzlich umarmt worden ;) Ihr merkt, ich fühl mich ganz gut mit ihnen ;)
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