Level 0
Über Beweggründe meines Vorhabens und Fragen, Fragen, Fragen und Fragen.
Der Countdown läuft. Übermorgen werde ich mich auf den (nicht allzu langen) Weg in die Stadt der Liebe machen. Wieso eigentlich? Warum einen europäischen Freiwilligendienst in Frankreich absolvieren? Warum nicht in ein Entwicklungsland gehen, wo die Hilfe offensichtlich noch mehr benötigt wird? Klar, stimmt es, dass die soziale und kulturelle Förderung in Ländern der dritten Welt wohl nötiger ist, als in Europa, insbesondere Westeuropa, jedoch ist der europäische Freiwilligendienst eine ganz besondere Chance, sich aktiv zu beteiligen und gleichzeitig viel für seine persönliche Entwicklung zu nutzen - hoffe ich. Europa klingt durch seine Vielfältigkeit von Kulturen, Sprachen und Menschen für mich besonders vielversprechend an Erfahrungen und Erlebnissen. Durch einen Freiwilligendienst erhoffe ich mir, in politisch und sozial schweren Zeiten für Europa, einen positiven Beitrag zu leisten und Menschen zu helfen. Im Gegenzug möchte ich Sprache, Kultur und vor allem Menschen kennenlernen. Das alles klingt für mich unglaublich interessant und macht mich extrem neugierig. So viel zu meinen groben und positiven Erwartungen. Jedoch schwirren mir so viele Fragen im Kopf herum: Wie wird es sein in einer internationalen 5er-WG zu leben? Wie bewältige ich erstmals eigenständig den Alltag in einem fremden Land mit fremder Sprache? Wie wird die Arbeit mit den lokalen Jugendlichen sein? Welche Aufgaben werden mir übertragen und wie werde ich mich einbringen? Sind die Vororte von Paris wirklich so schlimm, wie es immer berichtet wird? Unterscheidet sich die "savoir vivre"- Lebenseinstellung der Franzosen so sehr von der der Deutschen? Wie wird die Umstellung von Dresden auf eine 12-Millionen-Metropole verlaufen? Wie wird der Kontakt zu Familie und Freunde sein? Wie werde ich mit negativen Phasen während meines Dienstes umgehen? Und werde ich mich nach einem Jahr so sehr verändert haben, dass mir Heimat, Freunde und Familie im (mehr oder weniger) geliebten Sachsen ein wenig befremdlich erscheint? Ganz abgesehen von den Problemen mit den Entscheidungen beim Kofferpacken oder Verabschiedungen von engen Vertrauten. Ich fühle mich also eigentlich so, als würde ich mich auf eine unvorbereitete Abenteuerreise begeben, die lauter aufregende Überraschungen birgt. Ich nenne diesen Zustand einfach mal Level 0. Die Frage ist nun, ob es mich vor große Herausforderungen stellen wird, die mir bevorstehenden Levels zu bewältigen. Ich mache mich auf jeden Fall auf das Abenteuer Paris bereit und kann es kaum erwarten das neue Kapitel endlich zu öffnen und euch auf meinen ganz besonderen Erlebnissen so gut wie möglich mitzunehmen. Man sieht sich! Au revoir
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