Lebkuchen im Oktober
Lebkuchen sind ein Muss sobald es kalt ist! Außerdem berichte ich über den Besuch meiner Eltern, mein erstes Seminar und vom Nationalsport Pilze sammeln.
Hallo ihr Lieben,
dies ist nun mein zweiter Blogeintrag, ich bin überrascht von mir selbst dass ich es tatsächlich geschafft habe mich hinzusetzen und weiter zu schreiben. Aber nun zu den Dingen die euch bestimmt mehr interessieren, ja man kann Lebkuchen im Oktober essen und backen und nein das ist kein Verbrechen an die Menschheit wie meine Mitbewohnerin Kathi es ausdrücken würde. Da ich Lebkuchen über alles liebe, war es meine Rettung dass meine Eltern welche mitgebracht haben. Aber ich habe sie nicht nur gegessen sondern auch welche gebacken und zwar für den guten Zweck, mit 6 tschechischen Frauen zusammen. Ich habe zwar nur wenig verstanden was an diesem Abend geredet wurde, aber es hat mir trotzdem unglaublich Spaß gemacht. Wir haben ganze 7 kg verarbeitet und 3 Stunden lang den Geruch von Ingwer, Zimt und allerhand anderer weihnachtlicher Gerüche genossen. Am Ende sind dann ganz viele und ultra leckerer Lebkuchen heraus gekommen. Diese werden dann an diesem Wochenende von Kindern in verschiedenen Workshops verziert und verschenkt.
Aber in den letzten 3 Wochen ist mehr passiert als nur Lebkuchen backen. Wie schon erwähnt haben mich meine Eltern hier besucht. Sie haben mir viele, viele Sachen mitgebracht, unter anderem Winterklamotten (ganz wichtig, da es hier schon viel zu kalt ist), eine Werkzeugkasten (der nötig ist bei meiner Wohnung) und Maultaschen (fast genauso wichtig wie Lebkuchen). Es war eine wirklich schöne Zeit, leider ein wenig ungeschickt geplant da ich von den 13 Tagen 6 Tage auf meinem On-Arrival Seminar war, dazu später mehr. Trotzdem haben wir gemeinsam die Felsenstadt in Adršpach besucht. Wirklich eine sehr beeindruckende Landschaft, da einfach mitten im Nirgendwo diese riesigen Felsen auftauchen. Einige von den Felsen haben auch Namen und wenn man mit ein wenig Fantasie die Felsen anschaut, kann man auch gut erkennen warum der Fels diesen Namen bekommen hat. Es gibt zum Beispiel das Liebespaar, die Bürgermeisterin oder auch die Madonna (ganz unten findet ihr einige von Ihnen, natürlich selbst abgelichtet). Wir haben auch die nächst größere Stadt Hradec Králové besucht. Dort haben wir nicht nur den weißen Turm, sondern auch die Shopping Mall´s unsicher gemacht. Da man in Náchod eher weniger shoppen kann, war das natürlich die Gelegenheit für mich. Außerdem haben wir noch ein paar anderen kleineren Dörfern wie Nové Město nad Metují und Hronov angeschaut. Aber es sieht alles immer ziemlich gleich aus, ein Schloss oder eine größere Kirche und ein paar Häuser, teilweise ziemlich alt aber doch immer irgendwie faszinierend schön. Es war wirklich eine tolle Zeit mit meinen Eltern, doch sie wegfahren zusehen war nicht ganz leicht für mich. Auch der Tag danach war nicht mein bester, doch ein richtiger Mädelsabend mit Masken, Zurück in die Zukunft und Berechovka wirkt wahre Wunder (ein Dank an Kathi)
Nun zu meinem On-Arrival Seminar, wie der Name schon sagt ist es das erste Seminar nach der Ankunft. Dort treffen dann alle (oder in diesem Fall ein Teil) aller Europäischen Freiwilligen aus Tschechien zusammen, dort lernen sie sich und die Herkunftsländer kennen. Es gab wirklich sehr interessante Gespräche, über die georgianische Küche, die Politik in Spanien oder auch die Musik in der Türkei. Aber wir haben nicht nur über die Länder aus denen wir selber kommen etwas erfahren sondern auch über Tschechien. Wir konnten selber entscheiden für welche Themengebiete wir uns interessieren und die Trainer haben dann auf unsere Wünsche das Programm gestaltet. Unter anderem haben wir dann Infos zu der tschechischen Küche und Geschichte bekommen, aber wir haben auch über die Politik und natürlich über das Bier geredet. Zudem haben wir viele Tipps und Tricks zum günstig reisen, übernachten und einkaufen bekommen. Ich persönlich fand es sehr gut das wir dieses Seminar ermöglicht bekommen haben, mit supermotivierten und supernetten Trainern. Der Abschied ist uns allen dann ein wenig schwer gefallen, obwohl man sich erst 6 Tage kannte, hatte man doch ins Herz geschlossen. Aber es war ja auch kein Abschied für immer, denn wir wissen nun wo alle sich in Tschechien befinden. D.h. es gibt einige Reiseziele mehr auf meinem Reiseplan für dieses Jahr. Außerdem steht Anfang Januar auch schon das nächste Seminar an, auf das ich mich schon freue.
Auch dieses Wochenende stand ein kleines Ereignis an, da 4 Freiwillige aus unserer Organisation in Rychnov nad Kněžnou (etwa 37km, also 1 Stunde mit dem Bus) wohnen habe ich sie besucht. Da es auch dort wie überall in Tschechien einen großen Wald gibt waren wir Pilze sammeln (kleine Notiz am Rande: Pilze sammeln ist DAS Hobby schlechthin in Tschechien, ich glaube sogar es ist ein Nationalsport). Es war für mich das erste Mal, dass ich Pilze sammeln war, also umso spannender für mich ob wir das wohl überleben werden. Aber wir hatten einen erfahrenen Ex-Freiwilligen dabei, der uns allerhand informatives über die Pilze sagen konnte. Nach 3stündigem Suchen hatten wir auch reiche Beute gemacht. Wir haben sie dann mit Zwiebeln, Kichererbsen und veganer Sahne zu einer leckeren Soße zubereitet und mit Nudeln und Salat verspeist. Und tada ich lebe noch also haben wir alles richtig gemacht. Zum Abschluss waren wir dann noch in einer Art Dorfdisco, die Musik war meist auch ganz gut, nur die tschechischen Volkslieder (oder was auch immer das war) haben ein wenig gestört. Aber alles war es trotzdem sehr lustig.
Zu guter letzt möchte ich euch noch ein wenig von meiner Arbeit und meinen kleinen Fortschritten im Kindergarten berichten. Die Arbeit in einem tschechischen Kindergarten ist nicht ganz leicht, da ich die Kinder kaum verstehe und auch die Kinder nicht wirklich etwas mit mir anfangen können, wenn ich mit Ihnen auf Englisch oder Deutsch rede. Aber nach nun fast 2 Wochen haben sich die meisten der Kinder zumindest ein bisschen an mich gewöhnt. Was mir wirklich sehr hilft mich einzubringen. Außerdem habe ich mir fest vorgenommen, jede Woche ein kleines Bastelprojekt mit den Kindern zu machen. Das erste kam diese Woche auch schon zustande, wir haben kleine Igel aus unseren Handabrücken gemacht (unten könnt ihr sie sehen). Auch mein nächstes Projekt ist schon vorbereitet, ein kleiner Mensch mit Blätterhaaren, mal schauen was da am Montag rauskommt. Ich werde euch in meinem nächsten Eintrag darüber berichten.
Mein nächster Eintrag wird euch hoffe ich in ca. 3-4 Wochen erreichen, also seid gespannt.
Ahoj von mir.
Eure Katrin
Commentaren