Kwartee in Dworp
Als Frau ein Schlafzimmer mit vier Jungs teilen zu müssen kann sehr hart sein. Diese Erfahrung musste auch Tina_Ahoy nach einem anstrengenden Workshoptag in der Nähe von Brüssel machen.
Freitagabend war ich dieses Mal nicht im Ahoy zum Feiern, da ich am nächsten Tag zeitig aufstehen musste. Ich habe deshalb zu Hause mit Luc, Leen und Tille ein weiteres Mal „Die Siedler von Catan“ gespielt.
Dieses Wochenende ging es zum Kwartee nach Dworp bei Brüssel. Das ist eine Veranstaltung für Jugendclubmitglieder, organisiert vom VFJ, dem Flämischen Verband für Jugendhäuser und Jugendzentren. Für das Kwartee musste man sich vorher über seinen Jugendclub für einen Kurs oder einen Workshop einschreiben, den man dann über die zwei Tage (Samstag und Sonntag) verfolgt. Die Kurse sind ganz verschieden. Es gibt welche, die von der Thematik her eher für die Vorstandsmitglieder und Jugendhausvorsitzenden gedacht sind, wo über Regeln und Verordnungen im Jugendhaus oder Politik oder so was diskutiert wird. Dann gibt es Themen, die den Teilnehmern Informationen und Anleitung geben sollen, die dann im Jugendclub umgesetzt werden können, wie zum Beispiel der Job eines Veejay (das sind Leute, die Musik visuell mit Bildern unterlegen) oder Aktivitäten planen, Veranstaltungen organisieren oder einfach andere Dinge, die in einem Jugendclub wichtig sind.
So einen Kurs hatte ich dieses Mal gewählt, der hieß "Evenwichtig plannen". Dort habe ich Infos bekommen, wie man am besten an die Planung von Aktivitäten herangeht, was man alles dabei beachten muss und so weiter. Außerdem wurden viele Informationen zwischen uns Teilnehmern ausgetauscht, so konnte ich auch einen Einblick gewinnen, wie andere Jugendhäuser arbeiten. Das war echt interessant und ich habe festgestellt, dass das Ahoy hier echt was Besonderes ist! Denn das Ahoy hat genug Freiwillige Jugendliche, die hier arbeiten und zum Beispiel Pierlala jeden Tag offen halten und hier aufgrund der vielen Freiwilligen und auch einer guten finanziellen Situation viel mehr Aktivitäten stattfinden als in manch anderen Jugendhäusern.
Weitere Themen für Kurse waren eher persönlicherer Natur, zum Beispiel Latin Dance oder Humor und dort haben die Teilnehmer ihre Fertigkeiten auf einem speziellen Gebiet verfeinern oder neu anlegen können.
Samstagfrüh um viertel vor neun hat mich Bart mitsamt großer Reisetasche abgeholt und wir sind ins Ahoy gefahren. Dort warteten schon Imke, Glenn, Bart V und Frederic gewartet. Kenny kam spät! Dann sind wir mit zwei Auto etwa eine Stunde nach Dworp (bei Brüssel) gefahren. Das Kwartee fand in einem großen Komplex vom VFJ statt. Dort haben wir auch Sven, Stijn, Jago und Yorrik getroffen, die schon einen Tag zuvor dort angekommen waren. Stijn, weil er für den VFJ arbeitet. Sven, da er (m)einen Kurs halten sollte. Und Jago und Yorrik, weil die sich für einen besonderen Kurs angemeldet hatten.
Nach der Anmeldung und einer Tasse Kaffee oder Tee ging es um 10.15 Uhr gleich los mit den Workshops. Mittagessen gab's in einer großen Kantine, war echt lecker. Danach kamen zwei weitere Workshopabschnitte, jeweils mit kurzer Kaffeepause und nach dem Abendessen folgte ein weiterer Workshopabschnitt.
Nachdem wir um 21.30 Uhr endlich mit dem Workshop fertig waren für den Tag, haben wir unsere Taschen aus dem Auto geholt und unsere Zimmer begutachtet. Danach haben wir uns fertig gemacht für die Party, die diesen Abend noch stattfinden sollte. Thema der Fete war Oscargala, aber nicht alle hatten dementsprechend wie erwünscht Klamotten mit. Ich auch nicht, hab leider vergessen ein Ballkleid von zu Hause mitzunehmen ;-) In solchen Sachen lässt sich auch nicht so gut feiern! Die Fete war wie immer ganz lustig, bis auf die Musik, die war dieses Mal echt nicht besonders gut.
So gegen halb drei bin ich aufs Zimmer gegangen, wo ich noch eine Runde mit Bart V plauderte und dann ungefähr eine halbe Stunde wirklich schlafen konnte. Danach kamen Imke, Yorrik, Jago und Glenn von der Party. Alle hatten ziemlich viel Alkohol intus. Die haben sich nach einer halben Stunde Plaudern hingelegt und waren sofort eingeschlafen. Nach weiteren zehn Minuten ging das Synchronschnarchen los! Ich konnte mir vorher schon denken, dass es in einem Zimmer mit vier Kerlen nicht allzu ruhig sein wird, aber Glenn hat echt in einer unbeschreiblichen Lautstärke geschnarcht! Eine Stunde lang habe ich versucht bei dem Lärm wieder einzuschlafen. Zwischendurch habe ich auch versucht Glenn dazu zu bringen sich irgendwie umzudrehen und mit dem Schnarchen aufzuhören, aber erfolglos! Dann habe ich mir meinen glücklicher weise eingepackten Schlafsack, meine Decke und mein Kissen geschnappt und habe vor dem Zimmer neben dem Bad geschlafen. War zwar nicht echt bequem, aber ich konnte wenigstens ein bis zwei Stunden halbwegs schlafen anstatt gar nicht!
Der nächste Tag war vom Ablauf her ähnlich: Frühstück, Workshop, Mittagessen, Workshop, Workshop bis halb vier. An diesem Tag habe ich inhaltlich aber glaube ich nicht alles mitbekommen, da ich ständig damit zu kämpfen hatte, meine Augen offen zu halten!
Nachdem das Kwartee vorüber war, sind wir wieder zurückgefahren und ich konnte im Auto eine Runde schlafen. So gegen um sechs Uhr waren wir wieder in Schilde. Nach dem Abendessen bin ich in mein Zimmer gegangen, meinen Rucksack auszupacken. Ich lag nur kurz auf meinem Bett, schon waren meine Augen zu ... ;-). Um halb neun kam Luc in mein Zimmer und sagte: „Tina, Tina, deine Großmutter hat angerufen!“ Ich bin hochgeschreckt, hab mich aus meinem Bett gequält und bin runter zum Telefon, da Oma Inge nochmal zurückrufen wollte. Wir haben aber nur kurz geschwatzt. Sie hat wohl auch gemerkt, dass ich gerade nicht sehr gesprächig war :-) (@Omi: Sorry, das nächste Mal wird besser!) Danach habe ich mich wieder in mein Zimmer verkrümelt und fast zwölf Stunden bis früh morgens durchgeschlafen! War aber auch echt nötig!