Kulinarische Experimente
Auf der Testspur der kulinarischen Klischees über die britische Küche begegnen Sanne neben "Scones" und "Porage" demnächst wohl auch die obligatorischen Fish&Chips. Bis jetzt kann sie sichallerdings noch nicht beklagen: Geschmackstest bestanden.
Als Anfang Januar feststand, dass ich nach Schottland gehen würde, wurde ein Thema immer wieder angesprochen: das Essen! Ich bekam Horrorgeschichten über die Essgewohnheiten der Briten erzählt, die sich mit den Dingen, die ich diesbezüglich im Englischunterricht gelernt hatte, vermischten und ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend auslösten. Und dennoch war ich gespannt darauf, die britische und vor allem die schottische Küche zu erkunden.
Meine vierte Woche ist angebrochen und ich kann beruhigt feststellen, dass, allen Klichees zum Trotz, meine Geschmacksknospen noch nicht betäubt sind. Vor allem das Essen hier in der Kureinrichtung ist wirklich gut.
Mittlerweile hab ich auch schon die ein oder andere typische Speise ausprobiert. Da wären z.B. Scones oder auch auf Deutsch „Teebrötchen“, die man am Besten mit Marmelade isst. Jeden zweiten Freitag ist „Sconesday“. Da gibt’s die leckeren Brötchen in Massen für das Personal, wenn die Gäste abreisen.
Mein zweites kulinarisches Experiment trägt den Namen „porridge“ und ist eine nicht sonderlich appetitlich aussehende, graue und zähe Masse, bestehenden aus Haferflocken, Milch und Wasser, die man warm zum Frühstück isst. In der schottischen Version wird das ganze mit Salz serviert, die Engländer nehmen stattdessen Sirup, was ich für wesentlich passender halte. Zu meiner eigenen Überraschung muss ich gestehen, dass es wirklich gut geschmeckt hat und ich es wohl noch das ein oder andere Mal essen werde.
Der nächste Halt auf meiner Geschmackreise hieß „Baconsandwich“ und bestand aus zwei Scheiben ungetoastetem, weißem Toastbrot und gebratenen Schinkenstreifen mit einem Hauch brauner Sauce. Es war erneut überraschender Weise lecker und unglaublich ungesund, was aber durch meinen ersten „Gym-Besuch“ kurz darauf wieder ausgeglichen wurde. Ein weiteres lukullisches Erlebnis nennt sich „Irish Soda Bread“ und ist, wie man herauslesen kann, ein irisches, sehr lockeres Brot, aber unglaublich lecker und wirklich empfehlenswert!
Die so bekannten Fish & Chips habe ich bisher noch nicht gegessen, dafür habe ich aber schon die ein oder andere Tasse Tee mit Milch getrunken.
Soweit meine Reise durch die Welt der schottischen Kochkünste. Ich bin gespannt, welche Geschmacksrichtungen es noch zu erkunden gibt.
See you!