Karneval in Patras - Πατρινό καρναβάλι
Ein buntes Wochenende in Patras - Von kreativen Kostümen, lauter Musik, Tanzen auf der Straße und ganz viel Spaß :D
Der Karneval in Patras, der drittgrößten Stadt Griechenlands, ist mit über 10.000 Teilnehmern der größte des Landes. Die Abschlussfeier findet jedes Jahr an dem Wochenende vor dem Καθαρά Δευτέρα, dem "reinen Montag", statt, an dem die Fastenzeit (Σαρακοστής) vor Ostern beginnt.
Zusammen mit Pierre, Cristina und Anne-France, unserer derzeitigen Praktikantin, haben wir uns ein Auto ausgeliehen und sind freitags nach Patras gefahren, was über die neue Autobahn höchstens drei Stunden dauerte. Dort angekommen, haben wir uns mit unseren Freunden aus Lechaina getroffen, die anderen EFD-Freiwilligen deren Projekt sich nahe Patras befindet, wodurch wir auch die Unterkunft zur Verfügung hatten.
Am Samstag Nachmittag begann die Nachtparade, ein großer dreistündiger Umzug durch die Hauptstraßen von Patras mit unzähligen kostümierten Gruppen, lauter Faschingsmusik und ausgelassener Stimmung. Nachdem der Umzug vorbei war, wurde auf dem zentralen Platz von Patras gefeiert, getanzt, gesungen und der speziell für die Region bekannte Süßwein Μαυροδάφνη (Mavrodafni), getrunken.
Sonntags fand die große Abschlussparade statt, die über fünf Stunden andauerte! Entsprechend viele Karnivalisten in hunderten Gruppen, die meist ein bestimmtes Thema hatten, haben daran teilgenommen. Nachdem wir der Parade zunächst, wie die meisten, vom Straßenrand aus zugeschaut hatten, haben wir beschlossen, einfach mitzulaufen, was sich als viel lustiger rausstellte ^^
Am großen Platz haben wir dann eine Sitzgelegenheit auf der Zuschauertribüne gefunden und uns den Rest des Umzugs von dort angeschaut. Nachdem wir uns in einer Bar und mit Souvlaki gestärkt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Pier Agios Nikolaos, wo um neun das große Feuerwerk stattfinden sollte. Im Endeffekt war es dann fast zehn, bis traditionell die Maske des "Karnevalos", des Karnvealkönigs, im Hafen verbrannt wurde und das Feuerwerk begann, was ein beeindruckender Abschluss des Faschings war.
Montags haben wir uns am Morgen auf den Rückweg nach Athen gemacht, diesmal jedoch nicht über die Autobahn, sondern über kleine Landstraßen im Norden des Golfs von Korinth.
Dafür sind wir zunächst über die Géfyra Ríou-Andirríou gefahren, eine 2,5 km lange Brücke über der Meerenge zwischen Peleponnes und dem Nordufer des Golfs. Anschließend ging es weiter an kleinen Städten vorbei bis nach Galaxidi, wo wir eine lange Mittagspause einlegten. In einer Bäckerei haben wir einen Laib Λαγάνα (Lagana) gekauft, ein spezielles Fladenbrot zum Beginn der Fastenzeit.
Galaxidi ist eine malerische Hafenstadt, mit weiß getünchten Häusern, blau gestrichenen Fensterläden, Kirchen, Altstadt und Hafenpromenade. Dort ist es am "reinen Montag" außerdem Tradition, dass sich die Einwohner gegenseitig mit weißem und bunten Mehl bewerfen und eine lustige Schlacht liefern. Wir wurden zum Glück nicht eingestaubt, haben aber die ausgelassene Atmosphäre bei einem Kaffee und langem Spaziergang genossen, bevor uns wieder ins Auto setzten :D
Von dort aus fuhren wir weiter bis nach Delphi, wo wir nur kurz anhielten, um die Bergkulisse des Parnassos-Gebirges zu bestaunen und von der Ferne die archäologischen Stätten des antiken Orakels von Delphi zu sehen. Der nächste Ort nach Delphi, Arachova, ist ein bekanntes Skizentrum und tatsächlich haben wir einige ausgerüstete Skifahrer gesehen, auch wenn wir die Pisten und den Schnee nicht entdeckten :D
Etwa zwei Stunden Autofahrt später waren wir dann wieder in der trubeligen Hauptstadt und gaben unser Leihauto zurück, sodass wir abends wieder in Pikpa ankamen und unser genauso spannendes wie tolles Wochenende vorüber war : )