Januar in Houens Odde
Von Hochwasser, Schlittschuh laufen und Papierschiffen
Der Januar neigt sich dem Ende und es wird wieder Zeit für einen weiteren Blog von mir. Angefangen hat der Januar mit Neujahr. Ich hatte einen guten Rutsch mit ein paar Freunden mit einem wunderschönen Ausblick auf Berlin. Am 4. Januar bin ich wieder zurück nach Houens Odde gefahren und war auch ziemlich froh drüber, weil ich meine Mitbewohner schon vermisst hab… Als ich ankam, habe ich gleich von der aktuellen Neuigkeit gehört, es gab nämlich eine Sturmflut. Wir hatten hier einen Meter, mehr Wasser als normalerweise, das heißt wir mussten einige leere Tonnen sichern und Schutzmaßnahmen treffen. Der Höchststand sollte um 3 a.m. erreicht sein. Wir sind schon gegen 10 p.m. zum tiefsten Punkt unserer Halbinsel gefahren und konnten zusehen wie das Wasser innerhalb von Minuten gestiegen ist. Robert und Freddy, die zwei Dänen, waren ein bisschen verrückt und sind bei ca. 5 C° auf dem Steg baden gewesen. Als wir 3 a.m. noch einmal dort waren, konnten wir den Weg nicht mehr passieren…
Am Wochenende bin ich mit Paupi nachmittags nach Esbjerg gefahren, was an der Westküste liegt. Als wir ankamen war zwar alles geschlossen, aber wir sind Schlittschuh gefahren, der eigentliche Grund weshalb wir dort waren. Das war ziemlich schön, auch wenn ein paar jüngere Kinder meinten fangen zu spielen, was heißt in alle Richtungen zu fahren ohne Rücksicht auf Anfänger …
Am 15.1. sind unsere beiden dänischen Mitbewohner für zwei Wochen nach Uganda gefahren, wodurch ich zwei Wochen allein mit Paupi das Appartement bewohnt hab. Und gleich nachdem die Jungs weg waren, hatten wir auch Glück mit unserem Mausproblem im Appartement. Wir fingen eine super niedliche Maus die gar nicht so angsteinschüchtern wirkt, wenn sie in einem Käfig hockt. Wir haben sie gleich darauf in den Wald gefahren und ihr noch einen schönen Tag gewünscht J. Dadurch dass wir nur noch zu zweit waren, konnten wir zum einen das Auto zur Schule nehmen (wodurch wir meist zu spät waren …), hatten aber auch relativ viel zu tun …
Am 21.1. war die Eröffnungsveranstaltung der Kulturhauptstadt Aarhus. Nachdem wir vormittags den Keller im A-center aufgeräumt hatten, sind wir nachmittags mit unserem Chef und dessen Freundin nach Aarhus gefahren, um die Show zu sehen. Die Show war echt Wahnsinn!! Erst gab es eine Veranstaltung im Musikhuset, wo nur geladene Gäste waren. Anschließend gab einen Umzug durch Aarhus. Wir hatten uns zufälligerweise direkt gegenüber des Musikhusets positioniert. Dadurch konnten wir die Queen, die die Parade eröffnet hat, indem sie eines der beleuchteten Papierschiffe hochgehalten hat, direkt und live sehen!! Außerdem hatten wir einen großen Bildschirm vor uns, sodass wir auch noch die TV-Aufnahmen gesehen haben. Während große und kleine beleuchtete Transparentpapierschiffe an uns vorbeizogen, sangen mehrere Chöre vom Rathausturm und von verschiedenen Dächern von Aarhus. Sie sangen einige nordische Melodien, was sehr beeindruckend war! Anschließend gab es noch ein spektakuläres Feuerwerk, wovon wir nur die Hälfte gesehen haben, da wir uns blöderweise direkt hinter das Dokk1 gestellt haben. Das Feuerwerk war auf der anderen Seite … Naja, shit happens. Es war dennoch schön zusehen wie sich der ganze Himmel farbig gefärbt hat…! Wir haben uns danach noch mit der Schwester von Karstens Freundin getroffen, die sich sogar die Zeremonie im Musikhuset mit der Queen ansehen konnte. Sie meinte es war nur klassische Musik und eine Rede der Queen… Zufälligerweise hatte die Schwester gerade eine Deutsche bei sich wohnen, die ein Praktikum hier in Dänemark macht. Zusammen haben wir noch was getrunken, gequatscht, unserer Dänisch getestet und sind dann wieder nach Hause gefahren. Hier ist ein Link zu zwei kurzen Beiträgen der Show http://www.aarhus2017.dk/de/official-opening/films-from-the-opening/. Wie gesagt, es war der Wahnnsinn! Ein wunderschöner Tag, einfach nur so!
Am Montag drauf hat Houens Odde alle seine Nachbarn eingeladen, welche alle mindestens älter als 50 waren… Naja, wie auch immer, Kristian (ein Mitarbeiter) hatte mich schon Wochen zuvor gefragt, ob ich was auf meinem Saxofon spielen möchte und ich habe ja gesagt. Das heißt ich habe am Sonntag (ich weiß, ein Tag vorher ist ziemlich spät…) angefangen ein paar Stücke rausgesucht und mir schlussendlich 5 ausgesucht habe, die ich spielen könnte… Am Abend tat mir der Mund ganz schön weh, nach dem ich so um die 2 Stunden geübt hatte … Am Montag habe ich mein Programm dann noch auf drei Stücke reduziert (Viva la vida, Jaro f Hearts, und Everything I do I do it for you aus Robin Hood). Die habe ich am Abend auch tatsächlich vorgespielt und wir haben ziemlich gute Lautsprecher in Gillwellhytten (eines der Häuser in unserem Center), wodurch das alles sehr gut geklappt hat! Nachdem ein paar von unseren Nachbarn noch ein paar dänische Witze gemacht haben, bin ich hundemüde ins bettgefallen, da Anspannung doch ziemlich müde macht und ich war wahnsinnig aufgeregt!
Letzten Donnertag sind unsere beiden Dänen wieder sicher aus Afrika zurückgekommen und mussten feststellen, dass es hier schon ziemlich kalt ist J. Am Wochenende bin ich zusammen mit Paupi nach Vejle gefahren. Nachdem wir überall einmal gewesen sind, ging es wieder zurück. Den Sonntag haben wir gemütlich auf der Coach verbracht….
Soviel zum Januar, nächste Woche habe ich mein Mid-term-training in København und fliege nachschließend kurz nach Hause nach Deutschland.
Auf bald!!